Taborstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Im 16. Jahrhundert begann eine Zeilenverbauung, die im stadtnahen Bereich durch das [[Getto]] ([[Judenstadt (2, Unterer Werd)]] ) und die [[Klöster]] der [[Barmherzige Brüder|Barmherzigen Brüder]] und der [[Karmeliten]] geprägt wurde. Die in Etappen voranschreitende Verbauung erreichte im späten 18. Jahrhundert etwa die [[Obere Augartenstraße]], später wurde die Verbauung, [[Am Tabor]] vorbei, nach der [[Donauregulierung]] am [[Nordwestbahnhof]] vorbei, bis zur [[Nordbahnstraße]] erstreckt, wo die [[Nordbahnanlage]]n anschlossen. Nach dem Jahr 2000 wurde die Verlängerung der Taborstraße auf das Areal des einstigen Frachtenbahnhofs Wien Nord beschlossen. Diese Verlängerung war 2016 erst teilweise realisiert (Verlängerung 1. März 2011 [[Gemeinderatsausschuss]] zwischen [[Leystraße]] und [[Vorgartenstraße]]).
 
Im 16. Jahrhundert begann eine Zeilenverbauung, die im stadtnahen Bereich durch das [[Getto]] ([[Judenstadt (2, Unterer Werd)]] ) und die [[Klöster]] der [[Barmherzige Brüder|Barmherzigen Brüder]] und der [[Karmeliten]] geprägt wurde. Die in Etappen voranschreitende Verbauung erreichte im späten 18. Jahrhundert etwa die [[Obere Augartenstraße]], später wurde die Verbauung, [[Am Tabor]] vorbei, nach der [[Donauregulierung]] am [[Nordwestbahnhof]] vorbei, bis zur [[Nordbahnstraße]] erstreckt, wo die [[Nordbahnanlage]]n anschlossen. Nach dem Jahr 2000 wurde die Verlängerung der Taborstraße auf das Areal des einstigen Frachtenbahnhofs Wien Nord beschlossen. Diese Verlängerung war 2016 erst teilweise realisiert (Verlängerung 1. März 2011 [[Gemeinderatsausschuss]] zwischen [[Leystraße]] und [[Vorgartenstraße]]).
  
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==Pfarrzugehörigkeit bis 1938==
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Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die [[Matrik|Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken]] von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
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* ab 1863: ungerade [[Häusernummerierung|Orientierungsnummern (ONr.)]] 1-23 und gerade ONr. 2-24: [[St. Josef (Pfarre)|Pfarre St. Josef]]; Rest: [[St. Leopold (Pfarre)|Pfarre St. Leopold]]
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* ab 1903: ungerade ONr. ab 89 (von [[Nordwestbahnstraße]] bis [[Nordbahnstraße]]): [[St. Brigitta (Pfarre)|Pfarre St. Brigitta]]; Rest: unverändert
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== Gebäude ==
 
== Gebäude ==
 
*Nummer 1-3 (Obere Donaustraße 103): Bis 1912 stand hier das "[[Kroatenhaus]]", in dem ab Jänner 1836 [[Ferdinand Raimund]] bei seiner Freundin [[Antonie Wagner]] wohnte. Das nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] errichtete Gebäude wurde von der sowjetrussischen Mineralölverwaltung verwendet, nach 1955 Österreichische Mineralölverwaltung (beziehungsweise [[ÖMV-Bürohaus|OMV-Haus]]); in den 1990er Jahren begannen Planungen [[Hans Hollein]]s für ein Bürogebäude der Ersten Allgemeinen Versicherungsanstalt (mit markantem zur Tarborstraße hin geneigtem Büroturm); Abbruch des OMV-Hauses September-Oktober 1997; Bau des [[Media.tower]] durch die Generali-Versicherungs-AG.
 
*Nummer 1-3 (Obere Donaustraße 103): Bis 1912 stand hier das "[[Kroatenhaus]]", in dem ab Jänner 1836 [[Ferdinand Raimund]] bei seiner Freundin [[Antonie Wagner]] wohnte. Das nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] errichtete Gebäude wurde von der sowjetrussischen Mineralölverwaltung verwendet, nach 1955 Österreichische Mineralölverwaltung (beziehungsweise [[ÖMV-Bürohaus|OMV-Haus]]); in den 1990er Jahren begannen Planungen [[Hans Hollein]]s für ein Bürogebäude der Ersten Allgemeinen Versicherungsanstalt (mit markantem zur Tarborstraße hin geneigtem Büroturm); Abbruch des OMV-Hauses September-Oktober 1997; Bau des [[Media.tower]] durch die Generali-Versicherungs-AG.
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*Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 199, S. 37 f.
 
*Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 199, S. 37 f.
 
*Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 51 ff.
 
*Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 51 ff.
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*Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
 
*Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 144 f.
 
*Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 144 f.

Version vom 9. Oktober 2018, 11:24 Uhr

Taborstraße 2, 1903
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1850
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Kremser Straße, Hauptstraße
Benannt nach Befestigungsanlage
Bezirk 2, 20
Prominente Bewohner Johann Baptist Strauß, Samuel Schönberg, Alois Pichl
Besondere Bauwerke
PageID 22751
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 9.10.2018 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname HMW 029140.jpg
Bildunterschrift Taborstraße 2, 1903
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48° 13' 19.30" N, 16° 22' 56.04" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Taborstraße, 2, Leopoldstadt, und 20, benannt um 1850. Ausfallstraße von der 1364 errichteten Schlagbrücke (Schwedenbrücke) in den Unteren Werd zum Tabor (ab 1439 Donaubrücken); 1406 urkundlich Kremser Straße, im 17. Jahrhundert Hauptstraße. (1893 wurde ein neuer Straßenzug Kremserstraße benannt, jedoch bereits 1894 in Hellwagstraße umbenannt.)

Im 16. Jahrhundert begann eine Zeilenverbauung, die im stadtnahen Bereich durch das Getto (Judenstadt (2, Unterer Werd) ) und die Klöster der Barmherzigen Brüder und der Karmeliten geprägt wurde. Die in Etappen voranschreitende Verbauung erreichte im späten 18. Jahrhundert etwa die Obere Augartenstraße, später wurde die Verbauung, Am Tabor vorbei, nach der Donauregulierung am Nordwestbahnhof vorbei, bis zur Nordbahnstraße erstreckt, wo die Nordbahnanlagen anschlossen. Nach dem Jahr 2000 wurde die Verlängerung der Taborstraße auf das Areal des einstigen Frachtenbahnhofs Wien Nord beschlossen. Diese Verlängerung war 2016 erst teilweise realisiert (Verlängerung 1. März 2011 Gemeinderatsausschuss zwischen Leystraße und Vorgartenstraße).

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

Taborstraße 21, 1902
Engpass in der Taborstraße (1908)

Verlängerung

Die Taborstraße wird künftig nicht in die Nordbahnstraße einmünden, sondern diese kreuzen. Sie wird dann die Nordbahn sowie die neuen Verkehrsflächen Lembergstraße, Bruno-Marek-Allee und die verlängerte Leystraße kreuzen und bei der Vorgartenstraße enden. Die Fortsetzung, die bestehende Weschelstraße, erreicht nach zwei Häuserblöcken den Handelskai an der Donau. Der Häuserblock der Taborstraße zwischen Leystraße und Vorgartenstraße bestand 2016 bereits.

Siehe Wikipedia: Taborstraße

Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 199, S. 37 f.
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 51 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 144 f.