Max Schiffmann

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Daten zur Person
Personenname Schiffmann, Max
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 59566
GND
Wikidata
Geburtsdatum 6. Oktober 1885
Geburtsort
Sterbedatum unbekannt
Sterbeort
Beruf Kaufmann, Sportfunktionär
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 7.01.2019 durch WIEN1.lanm09was


  • 2., Taborstraße 8 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Max Schiffmann, 6. Oktober 1885, Kaufmann, † unbekannt, Kaufmann, Sportfunktionär

Biografie

Max Schiffmann betrieb mit seinem Bruder Ernst das Kaufhaus "Brüder Schiffmann" in der Leopoldstädter Taborstraße. Im Wien der 1920er-und 1930er-Jahre war Schiffmann eine zumindest halböffentliche Figur. Vor allem in der der zionistischen Presse war der Name Schiffmann sehr präsent. Dazu trugen zum einen die regelmäßigen Inserate des Kaufhauses bei, zum anderen sein Engagement in der IKG Wien (Israelitische Kultusgemeinde), deren Kultusvorstand er als Vertreter der Zionistischen Liste angehörte. Darüber hinaus war er Vorstandsmitglied des SC Hakoah. Nach der Ausgliederung des Fußballklub Hakoah im Jahr 1928 wurde er zum Präsidenten gewählt. Zur Unterstützung des kostspieligen Betriebs initiierte er die Gründung eines Klubs der Hakoah-Freunde mit prominenten Mitgliedern wie dem Komponisten Richard Fall, dem Dramaturgen und Presse-Redakteur Ludwig Hirschfeld, dem Juristen Siegfried Kantor, dem Chirurgen Felix Mandl sowie Emmerich Kalman und Felix Salten. Schiffmann blieb zehn Jahre Präsident des FC Hakoah. Wenige Tage nach dem "Anschluss" wurde der Verein zwangsweise aufgelöst. Schiffmann wurde am 2. April 1938 verhaftet und in das wurde im KZ Dachau gebracht. Am 22. September des gleichen Jahres kam Max Schiffmann nach Buchenwald. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

Quellen

  • Susanne Helene Betz: Funktionärsdaten aus dem Vereinsakt des SC Hakaoh (Bundespolizeidirektion Wien, Büro für Vereins-, Versammlungs- und Medienrechtsangelegenheiten, ZVR-Zl.: 460225356), Wien 2014 - 2017, unpubliziert
  • ÖStA/AdR E-uReang VVSt VA Buchstabe H, 4832
  • Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger 1937. Band 1, S. 1128
  • Die Neue Welt, 24.05.01929, S. 11
  • Die Stimme. Jüdische Zeitung, 02.08.1928, S. 10

Literatur

  • Bernhard Hachleitner/Matthias Marschik/Spitaler Georg [Hg.]: Sportfunktionäre und jüdische Differenz. Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938. Berlin: de Gruyter 2018
  • Susanne Helene Betz: Von der Platzeröffnung bis zum Platzverlust. Die Geschichte der Hakoah Wien und ihrer Sportanlag in der Krieau 1919–1945. In: Susanne Helene Betz/Monika Löscher/Pia Schölnberger (Hg): "... mehr als ein Sportverein". 100 Jahre Hakoah Wien 1909-2009. Innsbruck/Wien/Bozen 2009: StudienVerlag, S. 163
  • Michael John: Ein kultureller Code? Antisemitismus im österreichischen Sport der Ersten Republik. In: Emanzipation durch Muskelkraft: Juden und Sport in Europa. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 138–139

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