Hans Hollein

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Daten zur Person
Personenname Hollein, Hans
Abweichende Namensform
Titel Hochsch. Prof., Mag.Arch.
Geschlecht männlich
PageID 34373
GND 118809113
Wikidata Q78884
Geburtsdatum 30. März 1934
Geburtsort Wien
Sterbedatum 24. April 2014
Sterbeort Wien
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 5. Mai 2014
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 5, Nummer 122
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 3. Mai 1990, Übernahme: 1991)
  • Großer Österreichischer Staatspreis für Architektur (Übernahme: 24. Oktober 1983)
  • Österreichischer Staatspreis für Architektur (Übernahme: 9. Juni 1969)
  • Preis der Stadt Wien für Architektur (Verleihung: 30. April 1974, Übernahme: 13. November 1974)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 15. Februar 1994, Übernahme: 2. Mai 1994)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (Verleihung: 26. März 2004, Übernahme: 30. März 2004)
  • Reynolds Memorial Award, USA (Verleihung: 1966)
  • Pritzker Preis (Verleihung: 1985)


Hans Hollein, * 30. März 1934 Wien, † 24. April 2014 Wien

Biographie

Hans Hollein entstammt einer Familie von Bergbauingenieuren. Als Kind besuchte er die Jugendkunstklassen Franz Cizeks. Nach der Matura, 1953 an der Bundesgewerbeschule in Wien, studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien Architektur in der Meisterschule von Clemens Holzmeister.

Er lebte und arbeitete während dieser Zeit auch in Stockholm/Schweden und setzte nach seinem Diplom 1956 seine Ausbildung, ermöglicht durch ein Commonwealth Fund Stipendium, 1958 in den USA fort.

Bis 1959 studierte er am Illinois Institute of Technology (IIT) in Chicago Architektur und Städtebau. Sein Studium an der University of California in Berkeley beendete er 1960 mit einem Master of Architecture.

Bei ausgedehnten Reisen mit dem Auto quer durch die USA und Mexiko beschäftigte er sich u.a. intensiv mit den Bauten von Rudolph M. Schindler und den Pueblos der Indianer Nordamerikas. Nach seiner Rückkehr arbeitete er in Wien in verschiedenen Architekturbüros, bis er sich 1964 als staatlich befugter und beeideter Ziviltechniker selbstständig machte.

Von 1964 bis 1970 war er Redakteur der Zeitschrift „Bau“ in Wien und war überdies als Korrespondent verschiedener in- und ausländischer Fachzeitschriften tätig. 2010 gründete er gemeinsam mit Christoph Monschein die Hans Hollein & Partner ZT-GmbH.

“Alles ist Architektur“, verkündete Hans Hollein 1968 in der von ihm mitbegründeten Zeitschrift “Bau“.

Holleins Architekturbegriff formte sich durch die Ablehnung der trivialen Funktionsarchitektur der Nachkriegszeit und fand 1963 einen ersten Höhepunkt in der Ausstellung “Architektur“ in der Galerie Nächst St. Stephan des legendären Monsignore Otto Mauer. In der vielbeachteten wie umstrittenen Schau zeigte Hollein gemeinsam mit Walter Pichler radikale Gegenentwürfe zur fantasielosen, fast naiven Wiener Bauweise der 1950er-Jahre. “Wir müssen die Architektur vom Bauen befreien“, stand in einem der Manifeste, die die Stadtentwürfe begleiteten und mit klaren Worten das Programm demonstrierten.

Beginnend beim winzigen Kerzengeschäft Retti, über exklusive Boutiquen und Villen ist es vor allem das Museum in Mönchengladbach, durch welches die internationale Architekturwelt auf Hans Hollein aufmerksam wurde. Mit diesem Bau setzte er neue Maßstäbe in der Museumslandschaft und es folgten zahlreiche weiteren Museen wie das Museum für moderne Kunst in Frankfurt oder das Vulkanmuseum "Vulcania" in der Auvergne.

Der Visionär und Architekturtheoretiker, der in Zeichnungen, Collagen oder Skulpturen Grundfragen von Raum und seiner Bebauung stellt, hat Museen, Konzerthallen und Kulturzentren von Europa bis nach China, von Japan über die USA bis nach Saudi-Arabien entworfen und dabei Grundformen wie Kubus, Konus und Welle variiert. Auch die nicht realisierten Projekte Holleins, allen voran sein für Guggenheim geplantes Museum im Salzburger Mönchsberg, schaffen es mitunter zu Weltruhm. Die Idee eines in den Berg gebauten Museums ("Aufbauen und Aushöhlen", hieß eine Werkschau) hat er wenigstens in Ansätzen in der Auvergne verwirklichen können.

Hans Hollein nahm auch zahlreiche Lehraufträge an in- und ausländischen Universitäten wahar. So war er unter anderem Gastprofessor an der Washington University, der Yale University, der University of California (UCLA) und der Ohio State University. In Wien unterrichtete er von 1967 bis 1976 an der Universität für angewandte Kunst Wien. Von 1995 bis 1999 leitete er die Abteilung für Architektur und zwischen 1979 und 2002 eine Meisterklasse an dieser Hochschule.

Nicht nur als Architekt, sondern auch als Designer war Hollein sehr erfolgreich. Er entwarf Bühnenbilder, Türklinken, Möbel, Brillen (z.B. für die Austriennale 1968), Lampen, Schmuck, Uhren, ja sogar Feste und Ausstellungen (Innenräume). Am spektakulärsten war ein Bösendorfer-Flügel, den er 1990 aus massivem Messing und reichlich Blattgold kreiert hat.

Literatur

Weblinks