Basiliskenhaus

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Der Basilisk.
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1212
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Zum roten Kreuz
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 4263
GND 1069336084
WikidataID Q37996378
Objektbezug Mittelalter
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 11.01.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Basilisk.jpg
Bildunterschrift Der Basilisk.
  • 1., Schönlaterngasse 7
  • Nr.: 678 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 722 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 769 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)

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48° 12' 34.51" N, 16° 22' 38.93" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Basiliskenhaus (1., Schönlaterngasse 7; Hausschild „Zum Basilisken", Konskriptionsnummer 678), ein gegenüber dem Haus „Zur schönen Laterne" (Nummer 6) gelegenes Wohnhaus. Die Kellermauern stammen teilweise aus dem 13. Jahrhundert. Es soll ursprünglich „Zum roten Kreuz" geheißen und 1212 die neue Bezeichnung erhalten haben, doch lässt sich dies nicht beweisen.

Zum Basilisken

Das Hausschild beruht auf einer Sage. Nach dieser habe man am 26. Juni 1212 im Hausbrunnen des Bäckers Martin Garhiebl ein unbekanntes Tier entdeckt, dessen giftiger Atem die Menschen bedrohte. Man habe es schließlich als „Basilisken" identifiziert (eine Kreuzung zwischen Hahn und Kröte). Die Sage wird erstmals von Wolfgang Lazius in seiner „Vienna Austriae" (1546) erwähnt. Nach heutigen Erkenntnissen dürften sich (einer Erklärung des Geologen Eduard Suess folgend) im Brunnen giftige Erdgase gebildet haben. Eine auf das Ereignis Bezug nehmende Gedenktafel wurde 1577 durch den damaligen Hausbesitzer, den Buchhändler Hans Spannring, anlässlich einer Renovierung des Hauses angebracht. Sie verschwand im Zuge eines Hausumbaues 1740. Als das Haus 1932 renoviert wurde, brachte man an der Fassade ein Freskobild mit Inschrift an. 1944 durch Bomben beschädigt, wurde das Gebäude nach Kriegsende wiederhergestellt. Das Fresko wurde nicht renoviert. Heute befindet sich in einer Hausnische die tierähnlich Ausformung eines Sandsteinkonglomerats als Hauszeichen (darunter Wandmalerei und Inschrifttafel).

Literatur

  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 136
  • Gustav Gugitz: Die Sagen und Legenden der Stadt Wien. Wien: Hollinek 1952 (Österreichische Heimat, 17), S. 24 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 316
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 2. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 247-250
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 608 ff.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959, S. 73 f.
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 43 f.
  • Eugen Meßner: Die Innere Stadt Wien. Ein Beitrag zur Heimatkunde des I. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1928, S. 30
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 81
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 74
  • Paläste und Bürgerhäuser in Österreich. (Noblemen's and citizens' Town-Houses in Austria. Hotels particuliers, palais et malsons bourgeoises en Autriche). Wien: Notring der Wissenschaftl. Verbände Österreichs 1969 (Notring-Jahrbuch, 1970), S. 161