Singerstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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|Jahr von=1267
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|Prominente Bewohner=Johannes Sambucus; Andreas Anton Schmelzer; Johannes Brahms; Cornelius Hermann Paul von Ayrenhoff; Franz Xaver Süßmayer; Wilhelmine Schröder-Devrient; Johann Baptist Schenk; Johann Georg Albrechtsberger; Joseph Preindl; Leo Santifaller; Richard Wagner;
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|Prominente Bewohner=Cornelius Hermann Paul von Ayrenhoff; Johann Georg Albrechtsberger; Andreas Anton Schmelzer; Johannes Sambucus; Johannes Brahms; Franz Xaver Süßmayer; Wilhelmine Schröder-Devrient; Johann Baptist Schenk; Joseph Preindl; Leo Santifaller; Richard Wagner
|Besondere Bauwerke=Churhaus; Deutschordenshaus; Deutschordenskirche; Fähnrichhof; Neupauer-Breuner-Palais; Uhlhaus;
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|Besondere Bauwerke=Churhaus; Deutschordenskirche; Fähnrichhof; Deutschordenshaus; Neupauer-Breuner-Palais; Uhlhaus
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|Objektbezug=Mittelalter
 
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|Bildunterschrift=Blick in die Singerstraße gegen die Deutschordenskirche; im Vordergrund das Haus Singerstraße 7 (1942)
 
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Singerstraße ([[1]]), einheitlich benannt 1862. Die Singerstraße ist bereits 1267 als Sulcherstraße beziehungsweise 1276 und 1285 als Sunchingerstraße sowie um 1300 als Schulchingerstraße nachweisbar (wahrscheinlich ist der [teilweise verballhornte] Name von einer Familie Sünchinger abzuleiten). Nach dem hier erbauten [[Deutschordenshaus]] führte die Singerstraße eine zeitlang auch den Namen Deutschherrenstraße. Im 14. Jahrhundert finden wir die Singerstraße unter den Bezeichnungen Sunhingerstraße (1352), Suningerstraße (1377) und in anderen Schreibvarianten. Für das Teilstück zwischen [[Riemergasse]] und [[Seilerstätte]] findet sich im 18. Jahrhundert und bis 1862 der Name [[Filzgasse (1)]]. Die Singerstraße mündete bis 1866 direkt in die [[Kärntner Straße]], da der [[Stock-im-Eisen-Platz]] bis dahin kleiner war beziehungsweise die auf dem Areal von Nr. 3 (heute [[Equitablepalais]]) befindlich gewesenen kleinen Häuschen um ein beträchtliches Stück weiter nach Norden vorgebaut waren. Die Singerstraße besitzt noch heute eine bedeutende Zahl alter Gebäude (den ältesten Baukern weist der [[Fähnrichhof]] auf); dass sie an der [[Stadtmauer]] endete (hier befand sich kein [[Stadttore|Stadttor]]), minderte ihre Bedeutung.
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Singerstraße ([[1]].), einheitlich benannt 1862.
 
 
[[Datei:HMW_027406.jpg|390px|thumb|right|Singerstraße 7, 1902]]
 
[[Datei:HMW_024012.jpg|390px|thumb|right|Singerstraße 6 (Hausportal), 1899]]
 
[[Datei:Singerstraße_8.jpg|390px|thumb|right|Wohn- und Geschäftshaus Singerstraße 8, 1913]]
 
[[Datei:Singerstraße_10.jpg|390px|thumb|right|Dom-Café im Haus Singerstraße 10, 1913]]
 
[[Datei:WStLA Fotos Stadtplanung FB2 04500 0492.jpg|390px|thumb|right|Singerstraße]]
 
  
==Pfarrzugehörigkeit bis 1938==
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Die Singerstraße ist bereits 1267 als ''Sulcherstraße'' beziehungsweise 1276 und 1285 als ''Sunchingerstraße'' sowie um 1300 als ''Schulchingerstraße'' nachweisbar (wahrscheinlich ist der [teilweise verballhornte] Name von einer [[Sünchinger (Familie)|Familie Sünchinger]] abzuleiten). Nach dem hier erbauten [[Deutschordenshaus]] führte die Singerstraße eine zeitlang auch den Namen Deutschherrenstraße. Im 14. Jahrhundert finden wir die Singerstraße unter den Bezeichnungen ''Sunhingerstraße'' (1352), ''Suningerstraße'' (1377) und in anderen Schreibvarianten. Für das Teilstück zwischen [[Riemergasse]] und [[Seilerstätte]] findet sich im 18. Jahrhundert und bis 1862 der Name [[Filzgasse (1)]]. Die Singerstraße mündete bis 1866 direkt in die [[Kärntner Straße]], da der [[Stock-im-Eisen-Platz]] bis dahin kleiner war beziehungsweise die auf dem Areal von Nr. 3 (heute [[Equitablepalais]]) befindlich gewesenen kleinen Häuschen um ein beträchtliches Stück weiter nach Norden vorgebaut waren. Die Singerstraße besitzt noch heute eine bedeutende Zahl alter Gebäude (den ältesten Baukern weist der [[Fähnrichhof]] auf); dass sie an der [[Stadtmauer]] endete (hier befand sich kein [[Stadttore|Stadttor]]), minderte ihre Bedeutung.
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die [[Matrik|Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken]] von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
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[[Datei:HMW_027406.jpg|390px|thumb|right|Singerstraße 7 (1902)]]
* ab 1863: [[St. Stefan (Pfarre)|Pfarre St. Stefan]]
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[[Datei:Singerstraße_10.jpg|390px|thumb|right|Singerstraße 10: Dom-Café (1913)]]
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[[Datei:WStLA Fotos Stadtplanung FB2 04500 0492.jpg|390px|thumb|right|Blick durch die Singerstraße auf Höhe der Hausnummer 20, im Hintergrund das [[Deutschordenshaus]] (ca. 1940)]]
 
 
 
==Gebäude ==
 
==Gebäude ==
 
* Nummer 1: Wohnhaus, erbaut 1882 von [[Alexander Augustin Wielemans|Alexander Wielemans]], ehemals "[[Zum goldenen Becher]]".  
 
* Nummer 1: Wohnhaus, erbaut 1882 von [[Alexander Augustin Wielemans|Alexander Wielemans]], ehemals "[[Zum goldenen Becher]]".  
 
* Nummer 3: [[Hotels|Hotel Royal]]. Im ehemaligen Haus "[[ Zum roten Apfel (1, Singerstraße)|Zum roten Apfel]]" eröffnete [[Antonio Salieri]] am 7. Oktober 1817 eine Singschule (Vorläufer des [[Universität für Musik und darstellende Kunst Wien|Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde]]; [[Gedenktafeln|Gedenktafel]], enthüllt 1959), die 1825 ins alte [[Altes Musikvereinsgebäude|Musikvereinsgebäude]] (1, [[Tuchlauben 12]]) übersiedelte. Gedenktafel (enthüllt 1984) für [[Johannes Sambucus]] (Sterbehaus, † 1584). Eine [[barock]]e Steinfigur (Maria Immaculata unter Baldachin, von Engeln umgeben, 1737) stammt vom Vorgängerbau (dem "[[ Huebersches Haus|Hueberschen Haus]]").  
 
* Nummer 3: [[Hotels|Hotel Royal]]. Im ehemaligen Haus "[[ Zum roten Apfel (1, Singerstraße)|Zum roten Apfel]]" eröffnete [[Antonio Salieri]] am 7. Oktober 1817 eine Singschule (Vorläufer des [[Universität für Musik und darstellende Kunst Wien|Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde]]; [[Gedenktafeln|Gedenktafel]], enthüllt 1959), die 1825 ins alte [[Altes Musikvereinsgebäude|Musikvereinsgebäude]] (1, [[Tuchlauben 12]]) übersiedelte. Gedenktafel (enthüllt 1984) für [[Johannes Sambucus]] (Sterbehaus, † 1584). Eine [[barock]]e Steinfigur (Maria Immaculata unter Baldachin, von Engeln umgeben, 1737) stammt vom Vorgängerbau (dem "[[ Huebersches Haus|Hueberschen Haus]]").  
* [[Singerstraße 4|Nummer 4]]: Im Vorgängerhaus befand sich 1679 die Wohnung des Violinisten [[Andreas Anton Schmelzer]] (1653-1701), der ab 1671 in der [[Hofkapelle]] spielte.
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* [[Singerstraße 4|Nummer 4]]: Im Vorgängerhaus befand sich 1679 die Wohnung des Violinisten [[Andreas Anton Schmelzer]] (1653-1701), der ab 1671 in der Hofkapelle spielte.
 
* Nummer 5 ([[Stephansplatz]] 3): [[Churhaus]]
 
* Nummer 5 ([[Stephansplatz]] 3): [[Churhaus]]
 
* [[Singerstraße 6|Nummer 6]]: Im Vorgängerhaus befand sich die [[Weinschenke Lenkey|Weinschenke des Achatius Lenkey]], später das Bierhaus "Zum Reichsapfel" (in dem [[Franz Schubert]] mit seinem Freundeskreis oft einkehrte).
 
* [[Singerstraße 6|Nummer 6]]: Im Vorgängerhaus befand sich die [[Weinschenke Lenkey|Weinschenke des Achatius Lenkey]], später das Bierhaus "Zum Reichsapfel" (in dem [[Franz Schubert]] mit seinem Freundeskreis oft einkehrte).
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* [[Riemergasse 15-17|Nummer 27]]: Sterbehaus von [[Leo Santifaller]] (Generaldirektors des [[Österreichisches Staatsarchiv|Österreichischen Staatsarchivs]] und Direktors des [[Institut für Österreichische Geschichtsforschung|Instituts für Österreichische Geschichtsforschung]]).  
 
* [[Riemergasse 15-17|Nummer 27]]: Sterbehaus von [[Leo Santifaller]] (Generaldirektors des [[Österreichisches Staatsarchiv|Österreichischen Staatsarchivs]] und Direktors des [[Institut für Österreichische Geschichtsforschung|Instituts für Österreichische Geschichtsforschung]]).  
 
* [[Singerstraße 28|Nummer 28]]: "[[Zu den drei Hacken (Singerstraße)|Zu den drei Hacken]]", um 1800 aus zwei Häusern zusammengebaut; renommiertes altes Gasthaus, in dem viele Prominente verkehrten (Gedenktafel).  
 
* [[Singerstraße 28|Nummer 28]]: "[[Zu den drei Hacken (Singerstraße)|Zu den drei Hacken]]", um 1800 aus zwei Häusern zusammengebaut; renommiertes altes Gasthaus, in dem viele Prominente verkehrten (Gedenktafel).  
* [[Singerstraße 30|Nummer 30]]-32 ([[Seilerstätte]] 4): Auf dem Straßengrund vor dem Eckbau befand sich das Zacharias-Huber-Haus, in dessen drittem Stockwerk bis etwa 1870 der Primararzt des [[Allgemeines Krankenhaus|Allgemeinen Krankenhauses]] Dr. Joseph Standhartner wohnte; [[Richard Wagner]] wohnte bei ihm von Mai bis August 1861.
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* [[Singerstraße 30|Nummer 30]]-32 ([[Seilerstätte]] 4): Auf dem Straßengrund vor dem Eckbau befand sich das Zacharias-Huber-Haus, in dessen drittem Stockwerk bis etwa 1870 der Primararzt des [[Allgemeines Krankenhaus|Allgemeinen Krankenhauses]] Dr. Joseph Standhartner wohnte; [[Richard Wagner]] wohnte bei ihm von Mai bis August 1861. Heutiges Haus 1937 mit Unterstützung des [[Wiener Assanierungsfonds]] errichtet.
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* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1331519 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zur Singerstraße]
  
 
== Literatur ==
 
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* Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziell. Architektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 76 ff.  
 
* Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziell. Architektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 76 ff.  
 
* Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 88 f.  
 
* Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 88 f.  
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*[https://www.vr-elibrary.de/doi/pdf/10.7767/9783205205852 Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017]
 
* Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 81 ff.  
 
* Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 81 ff.  
 
* Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 73 ff.
 
* Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 73 ff.
 
* Weitere Literatur bei den Stichwörtern, auf die verwiesen wird.
 
* Weitere Literatur bei den Stichwörtern, auf die verwiesen wird.

Aktuelle Version vom 1. August 2023, 10:00 Uhr

Blick in die Singerstraße gegen die Deutschordenskirche; im Vordergrund das Haus Singerstraße 7 (1942)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1267
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Sulcherstraße, Sunchingerstraße, Schulchingerstraße, Deutschherrenstraße, Sunhingerstraße, Suningerstraße
Benannt nach Sünchinger (Familie)
Bezirk 1
Prominente Bewohner Cornelius Hermann Paul von Ayrenhoff, Johann Georg Albrechtsberger, Andreas Anton Schmelzer, Johannes Sambucus, Johannes Brahms, Franz Xaver Süßmayer, Wilhelmine Schröder-Devrient, Johann Baptist Schenk, Joseph Preindl, Leo Santifaller, Richard Wagner
Besondere Bauwerke Churhaus, Deutschordenskirche, Fähnrichhof, Deutschordenshaus, Neupauer-Breuner-Palais, Uhlhaus
PageID 20450
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 1.08.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Singerstraße.jpg
Bildunterschrift Blick in die Singerstraße gegen die Deutschordenskirche; im Vordergrund das Haus Singerstraße 7 (1942)

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48° 12' 24.64" N, 16° 22' 28.75" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Singerstraße (1.), einheitlich benannt 1862.

Die Singerstraße ist bereits 1267 als Sulcherstraße beziehungsweise 1276 und 1285 als Sunchingerstraße sowie um 1300 als Schulchingerstraße nachweisbar (wahrscheinlich ist der [teilweise verballhornte] Name von einer Familie Sünchinger abzuleiten). Nach dem hier erbauten Deutschordenshaus führte die Singerstraße eine zeitlang auch den Namen Deutschherrenstraße. Im 14. Jahrhundert finden wir die Singerstraße unter den Bezeichnungen Sunhingerstraße (1352), Suningerstraße (1377) und in anderen Schreibvarianten. Für das Teilstück zwischen Riemergasse und Seilerstätte findet sich im 18. Jahrhundert und bis 1862 der Name Filzgasse (1). Die Singerstraße mündete bis 1866 direkt in die Kärntner Straße, da der Stock-im-Eisen-Platz bis dahin kleiner war beziehungsweise die auf dem Areal von Nr. 3 (heute Equitablepalais) befindlich gewesenen kleinen Häuschen um ein beträchtliches Stück weiter nach Norden vorgebaut waren. Die Singerstraße besitzt noch heute eine bedeutende Zahl alter Gebäude (den ältesten Baukern weist der Fähnrichhof auf); dass sie an der Stadtmauer endete (hier befand sich kein Stadttor), minderte ihre Bedeutung.

Singerstraße 7 (1902)
Singerstraße 6: Hausportal (1899)
Wohn- und Geschäftshaus Singerstraße 8 (1913)
Singerstraße 10: Dom-Café (1913)
Blick durch die Singerstraße auf Höhe der Hausnummer 20, im Hintergrund das Deutschordenshaus (ca. 1940)

Gebäude

Hier befand sich 1819-1848 die Wohnung der Schwestern Fröhlich (Franz Grillparzer), bei denen auch Franz Schubert zu Gast weilte.

Hier befindet / befand sich

Personen

Bauwerke

Organisationen

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Quellen

Literatur

  • Josef Bergauer: Das klingende Wien. Erinnerungsstätten berühmter Tondichter. Wien: Günther 1946, S. 27 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 164 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 156 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 45, S. 48, S. 55
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 483
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 80 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 597 ff.
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 10, S. 52 f.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 83 ff.
  • Leopold Mazakarini: Kleiner Führer durch Wien: Die Singerstrasse. Band 10. Wien: Gesellschaft für Natur- und Heimatkunde 1979.
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziell. Architektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 76 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 88 f.
  • Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 81 ff.
  • Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 73 ff.
  • Weitere Literatur bei den Stichwörtern, auf die verwiesen wird.