Staatsoper

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Die Staatsoper (1968)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1863
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Eduard van der Nüll, August Sicard von Sicardsburg
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  9158
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Hofburg, Oper, Langes 19. Jahrhundert, Theater
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.05.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Staatsoper.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Die Staatsoper (1968)
  • 1., Opernring 2

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48° 12' 9.89" N, 16° 22' 7.95" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Staatsoper (1., Opernring 2).

Die Staatsoper war in der Monarchie bis 1918 - wie das Burgtheater - ein Hoftheater, das vom Obersthofmeisteramt des Kaisers beaufsichtigt wurde. Das Hofärar (öffentliche Gelder in der Verwaltung des Kaiserhofes) sorgte für die Finanzierung. In der Republik wird sie als Staatstheater geführt (siehe Bundestheater), die Finanzierung obliegt der Bundesregierung.

Baugeschichte

Bevor das alte Kärntnertortheater 1870 demoliert wurde, ging man an die Erbauung eines neuen Opernhauses, das (über einem Teil des ehemaligen Stadtgrabens, auf den Stadterweiterungsgründen, gelegen) von Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg in romantisch-historisierendem Stil errichtet wurde (Wettbewerbsausschreibung am 10. Juni 1860, Entscheidung der Jury am 28. Oktober 1861, Grundsteinlegung am 20. Mai 1863, Hauptgesimsgleiche am 7. Oktober 1865, Beendigung der Innenausgestaltung im Frühjahr 1869). Nach dem Tod der beiden Architekten 1868 wurde die Hofoper von Gustav Gugitz und Josef Storck vollendet. Das Opernhaus wurde am 25. Mai 1869 mit Mozarts "Don Giovanni" eröffnet (Generalprobe 30. April). Bei dem durch einen Fliegerangriff am 12. März 1945 hervorgerufenen Brand wurde die Staatsoper bis auf die Hauptmauern und das große Stiegenhaus am Ring zerstört.

Äußeres

In der offenen (heute verglasten) Loggia ober den Haupteingängen Gemälde von Moritz von Schwind, in den fünf Öffnungen allegorischen Bronzefiguren von Ernst Julius Hähnel, auf den beiden Postamenten oberhalb der Loggia je ein Pegasus vom selben Meister (zwei ursprünglich für diesen Platz hergestellte Pegasusfiguren von Vinzenz Pilz erwiesen sich als zu monumental, wurden im April 1870 wieder von ihren Piedestalen entfernt und nach Philadelphia, United States of America, verkauft). Restaurierung der Fassade am Ring ab 2004.

Inneres

Die sieben Statuen im Treppenhaus (Bildhauer Josef Gasser) stellen die sieben freien Künste dar (1869). An der Ausstattung der Räume beteiligten sich die damals bekanntesten Künstler Wiens, wie Carl Rahl, Moritz von Schwind, Johann Preleuthner, Franz Dobiaschofsky, Franz Schönthaler, Hanns und Josef Gasser, Eduard Bitterlich, Christian Griepenkerl, Eduard Engerth, Franz Melnitzky. Die Hochreliefs an der Hinterwand des Stiegenhauses ("Oper", "Ballett") schuf Johann Baptist Preleuthner , die darunter angebrachten Medaillonreliefs (Nüll, Sicard) Josef Cesar.

Kandelaber

1905 spendeten die Großindustriellen A. und F. Böhler zwei Kandelaber mit Bronzefiguren, die vor der Oper am Ring aufgestellt wurden. Die eine der beiden Statuen - sie stammten von Fritz Zerritsch, stellte Siegfried dar, das Schwert in der Rechten, in der Linken den Nibelungenring, zu Füßen den getöteten Fafner. Der Held hielt den Kopf horchend erhoben: Es war die Szene, wo er in Wagners Oper der Stimme des Waldvögleins lauschte. Die zweite Figur zeigte den Steinernen Gast mit dem sterbenden Don Juan zu Füßen (Mozart). Beide Figuren wurden während des Zweiten Weltkriegs entfernt, sie sollten eingeschmolzen werden. Nachforschungen über ihr Schicksal ergaben widersprüchliche Angaben: Ein Gewährsmann versichert, er habe beide Statuen 1947 bei einer Firma am Donaukanal gesehen; ihr Metall sei zu schlecht gewesen, um für militärische Zwecke eingeschmolzen zu werden. Später seien sie von dort verschwunden gewesen. Der zweite Gewährsmann behauptet, die beiden Figuren seien gar nicht während des Kriegs abmontiert worden, sondern noch Anfang 1946 vor der Oper gestanden, die russischen Besatzungssoldaten hätten ihre Telephonleitungen an ihnen befestigt, und erst in diesem Jahr seien sie dann verschwunden.

Wiederaufbau

Bei dem nach wenigen Jahren einsetzenden Wiederaufbau übernahm Erich Boltenstern die Neugestaltung des Zuschauerraums, der Stiegenaufgänge zwischen den Rängen, der Publikumsgarderoben und der Pausenräume in den oberen Rängen. (Die Deckenbilder des alten Zuschauerraums von Carl Rahl sowie der vom selben Künstler gestaltete Vorhang waren ein Raub der Flammen geworden. Lediglich die Fresken von Eduard Engerth im Kaisersaal konnten teilweise gerettet und später übertragen werden.) Zeno Kosak gestaltete den Gobelinsaal, die Architekten Otto Prossinger und Felix Cewela restaurierten die Seitenfronten und den Marmorsaal, den gesamten Neubau der Bühne besorgte die Bauleitung des Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau in Eigenregie. Rudolf Hermann Eisenmenger schuf die Kartons für die Gobelins im Gobelinsaal sowie die Monumentalmalerei auf dem eisernen Vorhang (Orpheus und Eurydike). Nach Kriegsende wurde der Spielbetrieb im Theater an der Wien (6. Oktober 1945) und in der Volksoper (1. Mai 1945; Figaros Hochzeit) aufgenommen. Die restaurierte Oper wurde am 5. November 1955 mit einer festlichen Aufführung von Beethovens "Fidelio" unter Karl Böhm eröffnet. Es war ein gesellschaftliches Ereignis ersten Rangs, aus allen Teilen der Erde kamen prominenteste Gäste nach Wien, um diese Eröffnung mitzuerleben.

Eiserner Vorhang

Seit 1998 erhält der Eiserne Vorhang in jeder Saison ein durch ein besonderes Ereignis (beispielsweise 2003/2004 Parsifal-Jahr) inspiriertes Bild. Es handelt sich dabei um Projekte des "museum in progress" in Kooperation mit der Wiener Staatsoper, finanziell ermöglicht durch Sponsoren. Bisher wurden folgende Künstler(innen) beauftragt:

  • Kara Walker (1998/1999)
  • Christine und Irene Hohenbüchler (1999/2000)
  • Matthew Barney (2000/2001)
  • Richard Hamilton (2001/2002)
  • Giulio Paolini (2002/2003; Sponsor Kultur-Stiftung der Deutschen Bank und Deutschen Bank AG),
  • Thomas Bayrle (2003/2004; Sponsor Frank Stronach, Chairman of Magna International).
  • Tacita Dean (2004/2005)
  • Maria Lassnig (2005/2006)
  • Rirkrit Tiravanija (2006/2007)
  • Jeff Koons (2007/2008)
  • Rosemarie Trockel (2008/2009)
  • Franz West (2009/2010)
  • Cy Twombly (2010/2011)
  • Cerith Wyn Evans (2011/2012)
  • David Hockney (2012/2013)
  • Oswald Oberhuber (2013/2014)
  • Joan Jonas (2014/2015)
  • Dominique Gonzalez-Foerster (2015/2016)
  • Tauba Auerbach (2016/2017)
  • John Baldessari (2017/2018)
  • Pierre Alechinsky (2018/2019)
  • Martha Jungwirth (2019/2020)
  • Carrie Mae Weems (2020/2021)
  • Beatriz Milhazes (2021/2022)

Kassenhalle der Österreichischen Bundestheater

Übersiedlung aus dem Hanuschhof (1., Hanuschgasse 3/Goethegasse 1) in die neu adaptierten Räume 1, Operngasse 2 (Eröffnung 14. Februar 2004).

Direktoren

Ehrenmitglieder

Ehrenmitglieder Staatsoper.

Videos

Kultur im Wiederaufbau (1959), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 142 (Ausschnitt)

Quellen

Literatur

  • Das k.k. Hofopernhaus in Wien. In: Wiener Monumentalbauten. S. 1
  • Das k.k. Hofoperntheater in Wien 1894
  • Jahrbuch des k.k. Hofoperntheaters in Wien 1869-1906
  • Amtliches Jahrbuch der k.k. Hoftheater in Wien 1909-1930
  • Die Theater Wiens. 1909, S. 4, S. 1 ff.
  • Wiener Komm.-Kal. 2 (1864), S. 260 ff.; 5 (1867), 158 ff.
  • Katalog der Jubiläumsaustellung. 100 Jahre Wiener Oper am Ring. 1969
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 33
  • Erich Boltenstern: Vom Wiederaufbau der Staatsoper. In: Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Wien: Compress / Jugend & Volk 1946-1988. 10 (1955), S. 425 ff.
  • Max Graf: Die Wiener Oper. 1955
  • Hubert Hackenberg, Walter Herrmann: Die Wiener Staatsoper im Exil 1945-1955. 1985
  • Franz Hadamowsky: Die Wiener Hoftheater 2 (Die Wiener Hofoper; 1975)
  • Hans Christoph Hoffmann, Walter Krause, Werner Kitlitschka: Das Wiener Opernhaus. In: Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981
  • Hans-Christoph Hoffmann: Der Wettbewerb für das k.k. Hofoperngebäude an der Wiener Ringstraße. In: Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur. Innsbruck / Salzburg. AMK-Verlag. Wien: Österreichischer Bundesverlag 10 (1970), S. 241 ff.
  • Verena Keil-Budischowsky, Die Theater Wiens. 1983, S. 266 ff.
  • Rudolf Klein: Die Wiener Staatsoper. Ein Führer durch das Haus. 1967
  • Heinrich Kralik: Die Wiener Oper. 1962
  • Marcel Prawy: Die Wiener Oper. 1969
  • A. Seebohm: Die Wiener Oper. 1986
  • Richard Specht: Das Wiener Operntheater. Von Dingelstedt bis Schalk und Strauss. 1919
  • Paul Stefan: Die Wiener Oper. Ihre Geschichte von den Anfangen bis in die neueste Zeit. 1932
  • Paul S. Ulrich: Wiener Theater (1752–1918). Dokumentation zu Topographie und Repertoire anhand von universalen Theateralmanachen und lokalen Theaterjournalen. Mit einem Überblick zu Zeitungen mit Theaterreferaten und deren Referenten. Wien: Hollitzer 2018 (= Topographie und Repertoire des Theaters 1), S. 33-38
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 119 ff., S. 4, S. 286 ff.