Hotels

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Übersicht wichtiger Wiener Hotels und Sehenswürdigkeiten, 1866
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Bildunterschrift Übersicht wichtiger Wiener Hotels und Sehenswürdigkeiten, 1866

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Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab es in der Stadt und in den entlang der großen Einfallstraßen entstandenen Vorstädten zahlreiche Einkehrgasthöfe (vor der Stadt meist mit weitläufigen Abstellmöglichkeiten für Pferde und Wagen beziehungsweise zur Lagerung von Waren, als die Handelsfuhrwerke innerhalb der Mauern nicht mehr den erforderlichen Raum fanden).

Beispiele:

  • Taborstraße, Nummer 4: Zum weißen Schwan; Nummer 10: Zum goldenen Pfau; Nummer 11: Zum schwarzen Adler; Nummer 12: Zur weißen Rose; Nummer 18: Zum goldenen Ochsen, später Hotel National; Nummer 26: Zum schwarzen Bären; Nummer 39-39a: Zum weißen Hahn, später Zur Prager Eisenbahn und Bayrischer Hof,
  • Landstraßer Hauptstraße: Nummer 28: Sünnhof; Nummer 31: Goldene Birne; Nummer 40: Roter Hahn],
  • Ungargasse: verschiedene nicht mehr bestehende Hotels,
  • Wiedner Hauptstraße: Nummer 7: Goldenes Lamm; Nummer 9: Zur Stadt Ödenburg; Nummer 12: Zur Stadt Triest

Hotels im modernen Sinn finden wir zunächst nur in der Stadt selbst (beispielsweise in der Kärntner Straße [Nummer 17: Wilder Mann], in der Seilergasse [Nummer 14: Stadt Frankfurt], am Fleischmarkt [Nummer 28: Stadt London]).

Im 19. Jahrhundert übten der Wiener Kongress (1814/1815), der Bau der Eisenbahnen und die Weltausstellung 1873 auf die Bautätigkeit und teilweise auch auf die Besucherfrequenz eine belebende Wirkung aus. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden Hotels vor allem in der Nähe der großen Kopfbahnhöfe (beispielsweise in der Umgebung des 1837 eröffneten Nordbahnhofs: Zur Prager Eisenbahn, 2., Taborstraße 39-39a; Hotel Nordbahn, 2., Praterstraße 72, 1838, Hotel Donau, 1873; und des Westbahnhofs: Hotel Fuchs, Hotel Wimberger, Hotel Münchnerhof, Hotel Krenn, nachmals Kummer, Hotel Westend).

Die Neubauten aus Anlass der Weltausstellung hatten teils spekulativen Charakter, weshalb die Unternehmungen nach dem Börsenkrach teilweise in Schwierigkeiten gerieten. Dies führte dazu, dass eine Reihe dieser Großbauten in den 1870er Jahren (nach entsprechender Umgestaltung) für Behördenzwecke verwendet wurde (das Hotel Austria [1., Schottenring 11] nahm die Polizeidirektion auf, das Hotel Britannia [1., Schillerplatz 4] die Post- und Telegraphendirektion, das Hotel Donau [2., Nordbahnstraße 50] die Staatsbahndirektion [heute Bundesbahndirektion Wien]). Auch andere große Veranstaltungen lösten Hotelneubauten aus (beispielsweise den Bau des Dogenhofs [erbaut 1896-1898] anlässlich der Eröffnung von Venedig in Wien; heute Wohnhaus).

Der Hotelbau stagnierte danach infolge geringeren Bedarfs und aus anderen Gründen. Hotels wurden teilweise umfunktioniert. Stichworte waren der Erste Weltkrieg, die Wirtschaftskrise, die nationalsozialistische „1.000-Mark-Sperre" [Beeinträchtigung des Fremdenverkehrs], die deutsche Besetzung [beispielsweise Hotel Métropole als Sitz der Gestapo] und der Zweite Weltkrieg [zum Teil Adaptierung zu Reservelazaretten, wie beispielsweise Hotel Central oder Bayrischer Hof im zweiten Bezirk].

In der Besatzungszeit 1945 - 1955 wurden Großhotels von Besatzungsmächten genützt: das Hotel Imperial durch die Sowjetrussen, das Hotel Regina durch die Amerikaner, das Hotel Bristol und das Hotel Sacher durch die Briten, das Hotel Kummer durch die Franzosen. In den 1960er Jahren löste die Ansiedlung internationaler Organisationen (z. B. provisorische Unterbringung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) im Grand Hotel) und von den 1970er Jahren an der intensivierte Flug-, Städte- und Kongresstourismus, der Bau des Konferenzzentrums sowie die Diskussion über eine (letztlich durch Volksabstimmung zu Fall gebrachte) Weltausstellung Wien-Budapest neuerlich einen Hotelboom aus, der insbesondere die gehobenen Qualitätsklassen (Vier- und Fünf-Sterne-Hotels) erfasste. Viele internationale Hotelketten (beispielweise Etap, Hilton, Intercontinental, Marriott, Novotel-Ibis, Penta, Ramada, Scandic Crown, Sheraton, Steigenberger) bezogen den Standort Wien in ihr Bau- oder Planungsprogramm ein, obwohl die Auslastung infolge des vorübergehenden Rückgangs des Städte- und Konferenztourismus in den 1990er Jahren rückläufig wurde.

Seit Ende der 1990er-Jahre ist der Fremdenverkehr nach Wien sehr kräftig gestiegen. Hotels, die ihre Funktion vorübergehend verloren hatten, wurden teilweise neu adaptiert (beispielsweise Grand Hotel; ANA-Hotel). 2017 stehen über 63.000 Gästebetten zur Verfügung.

Neueröffnungen (Auswahl)

Umgestaltungen (Auswahl)

Umbenennung


Quellen

Literatur

  • Helmut Kretschmer: Hotelboom - gestern und heute. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1988 (43), S. 71 ff.
  • Wiens neue Hotels. In: Perspektiven, Hotel 4/5. 1988