Georg Tannstetter

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Daten zur Person
Personenname Tannstetter, Georg
Abweichende Namensform Collimitius
Titel Mag. art., Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 23175
GND 119412039
Wikidata Q75657
Geburtsdatum 1482 JL
Geburtsort Rain am Lech, Bayern
Sterbedatum 26. März 1535 JL
Sterbeort Innsbruck
Beruf Mathematiker, Astronom, Arzt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 9.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Spitalsfriedhof Innsbruck
Grabstelle
  • 1., Singerstraße 26 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Tannstetter Georg (Humanistenname Collimitius), * 1482 Rain am Lech, Bayern, † 26. März 1535 Innsbruck (Spitalsfriedhof Innsbruck; Grabmalreste im Tiroler Landesmusem Ferdinandeum), Mathematiker, Astronom, Arzt, Gattin (1514) Martha Merus.

Biografie

Studium ab 1497 in Ingolstadt, kam 1502/1503 als Mag. art. an die Universität Wien (Vorlesungen über Mathematik und Astronomie) und wurde 1512 Dekan der Artistenfakultät beziehungsweise 1512/1513 Rektor. Ab 1508 studierte Tannstetter Medizin (Dr. med. 1513); mehrfach Dekan der medizinischen Fakultät (1514, 1520, 1524/1525, 1528/1529). Tannstetter erlangte in beiden Fächern Berühmtheit (zahlreiche astronomische und astrologische Publikationen). Er behandelte Maximilian I. 1518/1519 in dessen Todeskrankheit, Königin Anna im Pestjahr 1521, Königinwitwe Maria von Ungarn ab 1527 und war ab 1528 Leibarzt Ferdinands I. und seiner Familie. 1516 kaufte er ein Haus in Wien (1., Singerstraße, Teil von Nummer 26 [heute Franziskanerkloster]), wo er 1518 den Humanistenklub "Sodalitas Collimitiana" begründete. Ein Porträt des Ehepaars schuf Bernhard Strigel (1515; Liechtenstein-Gemäldegalerie Vaduz); ein Relief (mit seinem Sohn Christian [* 1516, † 22. Jänner 1567, Gattin Anna Schernfeld, † 17. April 1573]) im Stift Melk (1521).

Literatur

  • Joseph von Aschbach: Geschichte der Wiener Universität 2 (1877), S. 271 ff.,
  • Joseph von Aschbach: Geschichte der Wiener Universität 3 (1888), S. 287, S. 378 ff.
  • Conradin Bonorand [Hg.]: Die Dedikationsepisteln von und an Vadian. St. Gallen: VGS Verl.-Gemeinschaft 1983 (Vadian Studien, 11), S. 249 ff.
  • Rupert Feuchtmüller [Red.]: Niederösterreichische Landesausstellung Renaissance in Österreich. Schloß Schallaburg. Wien: Amt d. NÖ Landesregierung 1974 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge 57), S. 161
  • Franz Graf-Stuhlhofer: Humanismus zwischen Hof und Universität. In: Schriftenreihe Georg Tannstetter und sein wissenschaftliches Umfeld im Wien des frühen 16. Jahrhunderts, Universitätarchiv 8 (1996)
  • Helmuth Grössing: Humanismus und Naturwissenschaft in Wien zu Beginn des 16. Jahrhunderts. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 35 (1979), S.122 ff.
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 320 f.
  • Otto Kostenzer: Die Leibärzte Maximilians I. In: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 50 (1970), S. 95 ff.
  • Franz Stuhlhofer: Georg Tannstetter Collimitius. Diss. Univ. Wien. Wien 1979