Deutschordenskommende

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Siegel des "Deutschen Hauses" in Wien, 1338
Daten zur Organisation
Art der Organisation Institution
Datum von 1249 JL
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen Anton Erhard Martinelli
PageID 4423
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter, Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.12.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Siegel Deutschorden.jpg
Bildunterschrift Siegel des "Deutschen Hauses" in Wien, 1338
  • 1., Singerstraße 7
  • 1., Churhausgasse 1
  • 1., Stephansplatz 4
  • 1., Blutgasse 4

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48° 12' 28.34" N, 16° 22' 23.67" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Deutschordenskommende (1, Singerstraße 7, Churhausgasse 1, Stephansplatz 4, Blutgasse 4; Deutschordenshaus).

Der aus einer Spitalsgemeinschaft deutscher Kreuzfahrer hervorgegangene Orden der Brüder des Deutschen Hauses St. Mariens zu Jerusalem (Deutscher Orden, Deutschordenskirche) wird mit einem Ordenshaus 1210, 1222 und 1237 erweitert, eindeutig ist die Wiener Kommende jedoch erst 1249 nachzuweisen. Der weitläufige Komplex der Deutschordenskommende dürfte sich im Mittelalter mit seinen Hauptgebäuden (Kirche, „Landkomturstöckl", Wohngebäude) auf das Areal längs der Singerstraße und Blutgasse beschränkt haben, zum Stephansfreithof hin lagen nur unbedeutende Wirtschaftsgebäude. Der Grund- und Rentenbesitz ist bis Ende 13. Jahrhundert bedeutend angewachsen (zum Teil stammte er aus dem konfiszierten Besitz Paltrams vor dem Freithof). Der Niedergang des Ordens nach der Schlacht bei Tannenberg (1410) wirkte sich auch auf die Wiener Kommende aus (Verkauf aller Grundrechte in und um Wien an die Augustiner-Eremiten). Ab 1526, als der „Deutschmeister" für immer als Hochmeister anerkannt wurde, führte der Oberste des Gesamtordens den Titel „Hoch- und Deutschmeister". Das gleichnamige Regiment ist 1696 aus jenen Truppenkontingenten hervorgegangen, die der Orden für den Türkenkrieg gestellt hatte. Nach Brandkatastrophen im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Singerstraße 1525 und 1627 neuerlich durch Großbrände heimgesucht. 1667-1682 wurde die baufällige Deutschordenskommende durch Carlo Canevale und J. B. Ceresola erneuert. Mehrere Projekte befaßten sich mit der Einbeziehung der spätgotischen Kirchenfassade in den Barockbau; die bis dahin freiliegende Westfassade wurde verbaut. Der heutige Zustand geht weitgehend auf den Umbau von Anton Erhard Martinelli zurück (1720-1725); das letzte (westliche) Kirchenfenster wurde damals in das barocke Fassadenschema einbezogen, die Kirchenfassade mit einem Giebel bekrönt und damit zum optimalen Mittelrisalit der gesamten Straßenfront gemacht.

Siehe auch: Deutschmeisterdenkmal, Deutschmeisterpalais, Deutschordenshaus, Deutschordenskirche, Deutschordenstraße.

Literatur

  • Richard Perger / Walther Brauneis: Die mittelalterlichen Kirchen und Klöster Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1977 (Wiener Geschichtsbücher, 19/20), S. 239 ff.