Alter Dompropsthof

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1., Singerstraße 18-24, um 1940
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1377
Datum bis
Andere Bezeichnung Thuembprobsts-Haus
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Dompropst
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Nikolaus Lenau
PageID 7233
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter, Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 14.06.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname Singerstraße18-24.jpg
Bildunterschrift 1., Singerstraße 18-24, um 1940
  • 1., Singerstraße 22
  • 1., Franziskanerplatz 2
  • Nr.: 891 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 923 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 947 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 24.67" N, 16° 22' 27.98" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Alter Dompropsthof (1., Singerstraße 22, Franziskanerplatz 2; Konskriptionsnummer 891).

Er gehörte zu den ältesten Häusern Wiens (urkundlich erstmals 1377 erwähnt). Bis in die frühe Neuzeit befand sich das Gebäude in Bürgerhand (1486-mindestens 1509 Wilhelm Rollinger; 1510-1515 Thomas Posch). Die Gemeinde Wien kaufte es im Jahr 1548. Wahrscheinlich bestand schon damals die Absicht, den Domprobsthof aus der Salvatorgasse (Stadt 378, Salvatorgasse 8) hierher zu verlegen, da das dortige Gebäude sehr baufällig war. Die Verlegung fand vermutlich im Jahr 1558 (damals ging das Gebäude in der Salvatorgasse in den Besitz der Gemeinde Wien über) statt, jedenfalls wird es 1566 im Hofquartierbuch bereits als "Thuembprobsts-Haus" bezeichnet.

1609 ließ Melchior Khlesl anstelle des alten Hofs einen neuen auf einer Grundfläche von 438 Quadratmetern errichten. Ein Porträtmedaillon Khlesls befindet sich im Hof. Bis zur Errichtung des Bischofshofs (Erzbischöfliches Palais, 1., Rotenturmstraße 2) wohnten in diesem Gebäude die Wiener Bischöfe. Anfang des 19. Jahrhunderts übersiedelte vom Stephansplatz auch das St. Stephaner Sängerknabenkonvikt unter seinem damaligen Domkapellmeister Johann Georg Albrechtsberger, dem Freund Haydns und Lehrer Beethovens, hierher. Albrechtsberger ist in diesem Haus am 7. März 1809 gestorben. Noch 1869 gehörte es dem Metropolitankapitel, 1885 ist dann die Gemeinde Wien als Besitzer verzeichnet, danach wieder das Metropolitankapitel.

Im April 1945 wurde durch einen Bombentreffer ein Teil des Daches abgetragen und die darunter liegenden Wohnungen schwer beschädigt.

Literatur

  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 48 ff.
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 82
  • Josef Bergauer: Das klingende Wien. Erinnerungsstätten berühmter Tondichter. Wien: Günther 1946, S. 30 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechanische Wiedergabe [der Ausgabe von 1883]). Band 1. Cosenza: Brenner 1967, S. 449
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 330
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 28-30