Singerstraße 11

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1534
Datum bis
Andere Bezeichnung Großer Fähnrichhof
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 45615
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Singerstraße 11
  • 1., Singerstraße 11A
  • 1., Singerstraße 11B
  • 1., Singerstraße 11C
  • Nr.: 869 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 871 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 872 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 873 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 880 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 882 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 883 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 884 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 934 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 936 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 937 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 938 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


1, Singerstraße 11, 11A, 11B, 11C (Konskriptionsnummern 880, 882, 883 und 884); Großer Fähnrichhof; Teil des Fähnrichhofes.

Wie auch der "Kleine Fähnrichhof" (Haus Stadt 849; Singerstraße 9) und das Haus 881 (Blutgasse 7) tritt der "Große Fähnrichhof" erst nach der ersten Belagerung Wiens durch die Osmanen (sogenannte Erste Türkenbelagerung [1529]) in Erscheinung. Vorher befand sich hier wahrscheinlich ein mehr oder weniger verfallener Komplex, der in einzelne Teile aufgelöst wurde. Jeder dieser "Teil Haus oder gemauerter Stock" wurde von Kaiser Karl V. an arme Bürger vergeben, deren Häuser im Vorfeld der Stadt beim Herannahen der Osmanen geschleift wurden. Vier dieser Häuser, deren Baujahr nicht bekannt ist, bilden heute den "Großen Fähnrichhof":


Haus Stadt 880 / Singerstraße 11

Dieses Haus lässt sich ab 1534 urkundlich belegen und hatte im Jahr 1566 bereits zwei Stockwerke. 1712 wurde es dem Nikolaikloster vermacht, welches es aber bereits ein halbes Jahr später wieder veräußerte. Das heutige Haus steht auf einer Grundfläche von 513 Quadratmetern und stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Im Jahr 1795 wurde es mit drei Stockwerken verzeichnet, im Jahr 1927 mit vier. Seit 12. Oktober 1908 befindet es sich im Besitz der Gemeinde Wien.


Haus Stadt 882 / Singerstraße 11A

1535 wird dieses Gebäude erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1643 gehörte es dem Nikolaikloster, in das die Tochter des verstorbenen Besitzers eingetreten war. Nach dessen Aufhebung im Jahr 1783 gehörte es der k.k. Kameraladministration im Namen des Religionsfonds, die es aber noch im selben Jahr verkaufte. 1801 wurde dem ab 1664 als zweistöckig verzeichneten Haus ein vierter Stock aufgesetzt. Das heutige Gebäude steht auf einer Grundfläche von 170 Quadratmetern.


Haus Stadt 883 / Singerstraße 11B

Das Haus Stadt 883 taucht ebenfalls 1535 erstmals in Urkunden auf. Der damalige Besitzer vermachte es mit der Bedingung, dass es seine Gattin zeitlebens als Leibgedinge erhalte, der Gemeinde Wien. Nach deren Tod verkaufte es die Gemeinde Wien 1535 um den Schätzpreis von 50 Pfund Wiener Pfennig. Durch Heirat kam es in den 1560er Jahren in den Besitz des Ratsherren und ehemaligen Stadtrichters Jakob Himmelreich, dessen Grabmal sich an der Südwestecke des Stephansdomes befindet. Die Stockwerksanzahl des Hauses, das auf einer Grundfläche von von 176 Quadratmetern steht, wird 1566 mit eins, 1664 mit zwei, 1795 mit drei und 1927 mit vier angegeben.


Haus Stadt 884 / Singerstraße 11C

Dieses 1534 erstmals urkundlich erwähnte Gebäude wurde am 21. April 1626 vom Nikolaikloster angekauft. Wie das Haus Stadt 882 kam es nach Aufhebung des Klosters 1783 in die Hände der k.k. Kameraladministration, die es noch im selben Jahr veräußerte. Schon im Jahr 1566 wurde es als zweistöckig, 1795 als dreistöckig und 1927 als vierstöckig geführt. Das Haus steht auf einer Grundfläche von 118 Quadratmetern.


Für die Zeit nach 1955 sowie den gesamte Baukomplex siehe Artikel Fähnrichhof.


Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 720-725