Brücke: Unterschied zwischen den Versionen

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==Stadtbahnbrücken==
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Während die Brücken ursprünglich nur dem Fußgeher- und Wagenverkehr dienten, kam es ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch zum Bau von Eisenbahnbrücken ([[Nordbahnbrücke]], Nordwestbahnbrücke, [[Ostbahnbrücke (2, 22)|Stadlauer Ostbahnbrücke]]). Weitere Brückenbauten der Eisenbahn befinden sich im Stadtgebiet (Vorortelinie, Verbindungsbahn); sie werden teilweise auch von der Schnellbahn benützt.
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*[http://www.wien.at wien.at], MA 29 - Stadt Wien: [https://www.wien.gv.at/video/1707/Wiener-Brueckenschutzprogramm Wiener Brückenschutzprogramm], 2 Min. 58 Sek. [Stand: 26.8.2019] {{#widget:VideoWien|id=1707}}
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==Literatur==
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*Viktor Thiel: Geschichte der älteren Donauregulierungsarbeiten bei Wien. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Neue Folge 2 (1903), S. 117 ff. sowie Neue Folge 4/5 (1905/1906), S. 1 ff.
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*Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 256 ff.
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*Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 37 ff.
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*Weitere Literatur bei den einzelnen Stichwörtern.

Version vom 14. Mai 2020, 09:55 Uhr

Brückenzüge
Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.05.2020 durch WIEN1.lanm08mic
Bildname Brückenzüge.jpg
Bildunterschrift Brückenzüge

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Inhalt:
  1. Donau und Donaukanal
  2. Wienfluss
  3. Bachbrücken
  4. Stadtbahnbrücken
  5. Eisenbahnbrücken
  6. Brücken über Bahnanlagen
  7. Autobahnbrücken
  8. U-Bahn-Brücken
  9. Literatur
Brückenzugsveränderung
Brückenlängen

Donau und Donaukanal

Bis zur Donauregulierung des 19. Jahrhunderts floss der Strom in mehreren Armen, die eine Anzahl Inseln umschlossen (Oberer Werd, Unterer Werd, Prater und verschiedene "Haufen"). Die breiteren Arme waren zunächst nur mittels Überfuhren (siehe Urfahr) passierbar, erst ab 1439 waren alle Arme des (unregulierten) Donaustroms von Brücken überspannt (siehe Große Donaubrücke, Donaubrücken).

Nach der Schilderung des Wolfgang Schmeltzl (1548) gab es, von Wien ausgehend, zunächst die Schlacht- oder Schlagbrücke (Schwedenbrücke, damals 96 Schritt lang), die älteste Brücke über den Donaukanal (siehe Donaukanalbrücken); nach Durchqueren des Unteren Werds (Leopoldstadt, Brigittenau) kam man nahe der heutigen Brigittakapelle zur "Langen Brücke" (500 Schritt), wo eine Maut entrichtet werden musste, dann folgten die Kleine Brücke (60 Schritt) und die "Wolfsbrücke" (260 Schritt), die nahe dem heutigen Floridsdorfer Wasserpark das linke Ufer des Strombetts erreichte.

Nach der Zweiten Türkenbelagerung wurden alle Donaubrücken (die Schlachtbrücke ausgenommen) mehr stromabwärts verlegt; die 1688-1698 erbaute neue Taborbrücke setzte nun bei der Straße Am Tabor an. Nach der Donauregulierung (1870-1875) entstanden neue Brücken, so für den Fußgeher- und Wagenverkehr die Floridsdorfer Brücke und die Reichsbrücke (die inzwischen durch Neubauten ersetzt werden mussten).

Über den Donaukanal wurden die Aspernbrücke, Augartenbrücke, Franzensbrücke, Friedensbrücke, Heiligenstädter Brücke, Marienbrücke, Rotundenbrücke, Salztorbrücke und Stadionbrücke erbaut (siehe Donaukanalbrücken).

Wienfluss

Die ältesten nachweisbaren Brücken über den Wienfluss im Vorfeld der Stadt überquerten diesen vor dem Kärntnertor (1211; später Elisabethbrücke) und vor dem Stubentor (spätestens 14. Jahrhundert; siehe Stubenbrücke). Viele Wienflussbrücken verschwanden anlässlich der Wienflusseinwölbung (um 1900), etwa zwischen Steggasse (5) und Stadtpark (1, 3).

Bachbrücken

Weitere Brücken gab es im Stadtbereich über unregulierte kleine Wasserläufe (Als, Ottakringer Bach und so weiter). Diese Brücken verschwanden im Zuge der Flussüberwölbungen. Die Hohe Brücke, die seinerzeit den in die Stadt geleiteten Alsbach überwölbt hatte, überquert heute den Tiefen Graben.

Stadtbahnbrücken

Der von Otto Wagner konzipierte Bau der Stadtbahn (ursprünglich Teil der Staatsbahnen, ab 1925 elektrifizierte Linie der Wiener Verkehrsbetriebe) erforderte den Bau einer Reihe von Brücken im Bereich der Gürteltrasse, soweit diese in Hochlage geführt wird; die bekannteste ist jene, die das Wiental überquert und im Zuge der Umstellung der Stadtbahn auf U-Bahn-Betrieb (U6) nur nach langen Diskussionen und unter schwierigen technischen Bedingungen erhalten werden konnte.

Eisenbahnbrücken

Während die Brücken ursprünglich nur dem Fußgeher- und Wagenverkehr dienten, kam es ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch zum Bau von Eisenbahnbrücken (Nordbahnbrücke, Nordwestbahnbrücke, Stadlauer Ostbahnbrücke). Weitere Brückenbauten der Eisenbahn befinden sich im Stadtgebiet (Vorortelinie, Verbindungsbahn); sie werden teilweise auch von der Schnellbahn benützt.

Brücken über Bahnanlagen

Dazu gehören unter anderem die Philadelphiabrücke (über die Südbahn), die Schmelzbrücke (über die Westbahn) und die Nordbergbrücke (über die Franz-Josefs-Bahn).

Autobahnbrücken

Nach dem Zweiten Weltkrieg erforderte auch der Autobahnbau Brückenanlagen (Brigittenauer Brücke, Gürtelbrücke, Nordbrücke, Praterbrücke).

U-Bahn-Brücken

Die einzige U-Bahn-Strecke über die Donau (U1) ist in die Konstruktion der (neuen) Reichsbrücke integriert; eine Überbrückung des Donaukanals und eine zweite Überbrückung der Donau ist im Zuge der Verlängerung der U6 über die Brigittenau nach Floridsdorf erforderlich. Der Umbau der Wientalbrücke für den Betrieb der U6 wurde bereits erwähnt.


Vorlage:Art des Bauwerks

Bilder

… weitere Ergebnisse

Videos

Literatur

  • Viktor Thiel: Geschichte der älteren Donauregulierungsarbeiten bei Wien. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Neue Folge 2 (1903), S. 117 ff. sowie Neue Folge 4/5 (1905/1906), S. 1 ff.
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 256 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 37 ff.
  • Weitere Literatur bei den einzelnen Stichwörtern.