Oberer Werd (9)

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Insel
Datum von 1266
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Werd
Bezirk 9
Prominente Bewohner Greif, Tirna
Besondere Bauwerke
PageID 7710
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter, Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns

Oberer Werd (9).

In seiner ursprünglichen Ausdehnung begrenzt vom stadtnächsten Donauarm (Liechtensteinstraße-Börseplatz-Salzgries-Morzinplatz) und von dem entlang der Spittelauer und Roßauer Lände und des Franz-Josefs-Kais bis zum Morzinplatz verlaufenden Teilstück des heutigen Donaukanals.

In seinem untersten Teil (zwischen Schottenring und Morzinplatz) war er schon im 13. Jahrhundert besiedelt (Fischerdörfel). Ab 1266 ist ein Augustinerkloster nachweisbar (1327-1343 Spital, 1360-1365 Karmelitenkloster mit Gottsleichnamkapelle, im 15. Jahrhundert "Sankt Johann im Werd"). Gegen das Fischerdörfel zu lag das Maria-Magdalena-Kloster, das schon unter Herzog Leopold VI. bestand. In die Vorstadt zwischen den Mauern, die (nachweisbar ab 1397) einen Teil der Genannten stellte, gelangte man durch das Werdertor der Ringmauer; sie wurde von der Neuburger Straße durchzogen.

Im Oberen Werd hatten schon frühzeitig angesehene Bürgerfamilien (Chrannest, Greif, Tirna und andere) große Besitzungen, ebenso viele ritterliche Familien (Liechtenstein, Eckartsauer). Das Teilstück des stadtnächsten Donauarms (heute zwischen Börseplatz und Morzinplatz) war bereits im 15. Jahrhundert versandet. Nach Zerstörung durch die Türken 1529 wurde die Vorstadt nicht mehr aufgebaut. Ein Teil ihres Geländes wurde in die neue Stadtbefestigung (Kaiserliches Arsenal und Elendbastei 1558-1561) einbezogen.

Weiter donauaufwärts (9, Liechtensteinstraße, Alserbachstraße, Donaukanal und Berggasse) entstand vor 1600 eine neue Vorstadt, die Roßau. Die Einmündung des stadtnächsten Donauarms in den Donaukanal rückte durch Versandung immer weiter nach Norden, 1628 lag sie bei der Augartenbrücke, 1706 bei der Friedensbrücke (Zuschüttung des Rests 1836/1837). Die Vorstadt Althan (zwischen Alserbachstraße, Althanstraße, Augasse und Liechtenwerderplatz) entstand erst Mitte des 18. Jahrhunderts.

Siehe auch:

Quellen

Literatur

  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 272 (Roßau)
  • Ferdinand Opll: Alte Grenzen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1986 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 4), S. 56