Theater in der Josefstadt (Institution): Unterschied zwischen den Versionen

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1776 eröffnete der Unternehmer [[Franz Jakob Scherzer]] im Haus und Saal "[[Zum Bauernfeind]]" (8., [[Lerchenfelder Straße]] 6) eine Bühne, die [[Johann Adam Auersperg|Johann Adam Fürst Auersperg]] später in sein Palais einbezog und zu einem Privattheater umgestaltete. 1788 erwirkte der Neulerchenfelder Wirtssohn und Schauspieler Karl Mayer ein Privileg für ein Theater in der Josefstadt, das er im Haus seines Schwiegervaters Johann Michael Köck am 22. Oktober 1788 mit dem Lustspiel "Liebe und Koketterie" von Salomon Friedrich Schletter eröffnete. Sein Nachfolger, der Nikolsburger Apotheker Josef Huber, der das Theater mit seinem Bruder, dem Wiener Kaufmann Leopold Huber (ab 1818 Direktor des [[Leopoldstädter Theater]]s) und gemeinsam mit [[Carl Friedrich Hensler]] (Autor des Stücks "Die Teufelsmühle am Wienerberg") leitete, führte die albernsten Spektakelstücke auf. Das Theater verödete und sollte in ein Fruchtmagazin umgewandelt werden. Die letzte Vorstellung im "alten Haus" fand am 29. April 1822 statt.
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1776 eröffnete der Unternehmer [[Franz Jakob Scherzer]] im Haus und Saal "[[Zum Bauernfeind]]" (8., [[Lerchenfelder Straße]] 6) eine Bühne, die [[Johann Adam Auersperg|Johann Adam Fürst Auersperg]] später in sein [[Palais]] einbezog und zu einem Privattheater umgestaltete. 1788 erwirkte der [[Neulerchenfeld|Neulerchenfelder]] Wirtssohn und [[Schauspieler]] [[Karl Mayer (Schauspieler)|Karl Mayer]] ein Privileg für ein Theater in der Josefstadt, das er im Haus seines Schwiegervaters Johann Michael Köck am 22. Oktober 1788 mit dem Lustspiel "Liebe und Koketterie" von [[Salomon Friedrich Schletter]] eröffnete. Sein Nachfolger, der Nikolsburger [[Apotheker]] Josef Huber, der das [[Theater]] mit seinem Bruder, dem [[Wien]]er Kaufmann [[Leopold Huber]] (ab 1818 Direktor des [[Leopoldstädter Theater]]s) und gemeinsam mit [[Carl Friedrich Hensler]] ([[Autor]] des Stücks "Die Teufelsmühle am Wienerberg") leitete, führte die albernsten Spektakelstücke auf. Das Theater verödete und sollte in ein Fruchtmagazin umgewandelt werden. Die letzte Vorstellung im "alten Haus" fand am 29. April 1822 statt.
 
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[[Datei:Theater in der Josefstadt Wien Museum 76089 27 1-2.jpg|390px|thumb|right|Das k.k. privilegirte Theater in der Josephstadt. Festlich decorirt, bei der Gelegenheit der am 4. November 1844 zur Feyer des Nahmensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin Mutter daselbst zum Vortheile der Kinderbewahr-Anstalt im Neulerchenfelde gefundenen Vorstellung, 1845]]
 
[[Datei:Theater in der Josefstadt Wien Museum 76089 27 1-2.jpg|390px|thumb|right|Das k.k. privilegirte Theater in der Josephstadt. Festlich decorirt, bei der Gelegenheit der am 4. November 1844 zur Feyer des Nahmensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin Mutter daselbst zum Vortheile der Kinderbewahr-Anstalt im Neulerchenfelde gefundenen Vorstellung, 1845]]
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[[Gastwirt|Wirtsehepaar]] Wolfgang und Johanna Reischl das Theater und fand in [[Carl Friedrich Hensler]] einen tüchtigen Leiter. Hensler ließ das Theater durch [[Josef Georg Kornhäusel|Josef Kornhäusel]] umbauen und eröffnete es im Oktober 1822 mit dem Gelegenheitsstück "Die Weihe des Hauses", zu dem [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]] eine Ouvertüre komponiert hatte und diese selbst dirigierte. 1833 gastierte [[Ferdinand Raimund]] (der hier 1814 debütiert hatte) in "Mädchen aus der Feenwelt", "Alpenkönig und Menschenfeind" und "Diamant des Geisterkönigs", am 13. Jänner 1834 kam es zur Erstaufführung des "Nachtlagers von Granada" von [[Konradin Kreutzer]].
  
Daraufhin kaufte das Wirtsehepaar Wolfgang und Johanna Reischl das Theater und fand in Karl Friedrich Hensler einen tüchtigen Leiter. Hensler ließ das Theater durch [[Josef Georg Kornhäusel|Josef Kornhäusel]] umbauen und eröffnete es im Oktober 1822 mit dem Gelegenheitsstück "Die Weihe des Hauses", zu dem Beethoven eine Ouvertüre komponiert hatte und diese selbst dirigierte. 1833 gastierte [[Ferdinand Raimund]] (der hier 1814 debütiert hatte) in "Mädchen aus der Feenwelt", "Alpenkönig und Menschenfeind" und "Diamant des Geisterkönigs", am 13. Jänner 1834 kam es zur Erstaufführung des "Nachtlagers von Granada" von [[Konradin Kreutzer]].
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Später sehr herabgekommen, konnte das Theater erst unter der Direktion [[Franz Pokorny|Franz Pokornys]] (1837-1845) wieder eine glanzvolle Periode erleben (1841 ließ er das Theater restaurieren). Als er 1845 als Direktor das [[Theater an der Wien (Institution)| Theater an der Wien]] übernahm, kam das Josefstädter Theater an Adalbert Prix. Im Josefstädter Theater debütierten unter anderem [[Ferdinand Raimund]], [[Carl Carl]], [[Wenzel Scholz]] und [[Johann Nestroy]]. [[Ferdinand Raimund]]s "Verschwender" erlebte hier seine Uraufführung.  
 
 
Später sehr herabgekommen, konnte das Theater erst unter der Direktion [[Franz Pokorny|Franz Pokornys]] (1837-1845) wieder eine glanzvolle Periode erleben (1841 ließ er das Theater restaurieren). Als er 1845 als Direktor das Theater an der Wien übernahm, kam das Josefstädter Theater an Adalbert Prix. Im Josefstädter Theater debütierten unter anderem [[Ferdinand Raimund]], [[Carl Carl]], [[Wenzel Scholz]] und [[Johann Nestroy]]. Raimunds "Verschwender" erlebte hier seine Uraufführung.  
 
 
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Später wechselte das Theater seine Direktoren in rascher Folge (Johann August Stöger, Wilhelm Megerle von Mühlfeld, [[Johann Hoffmann]] ([[Thaliatheater]]), [[Johann Fürst]] und andere). 1882 übernahm [[Karl Costa]] die Leitung, verlor aber in dem Unternehmen sein Vermögen und trat 1885 zurück. Als Retter in der Not erschien [[Carl Blasel]], der beliebte Komiker des [[Theater an der Wien|Theaters an der Wien]], der hier das Volksstück und die Lokalposse pflegte. 1899-1923 folgte [[Josef Jarno]], ein angesehener Schauspieler und Direktor, mit dessen Tätigkeit die jüngere Geschichte des Theaters beginnt. Er bevorzugte vor allem seine Lieblingsautoren Strindberg und [[Frank Wedekind|Wedekind]]. Ein theatergeschichtlich bemerkenswerter Erfolg war die Aufführung von Molnárs "Liliom" (1913).
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Später wechselte das Theater seine Direktoren in rascher Folge (Johann August Stöger, Wilhelm Megerle von Mühlfeld, [[Johann Hoffmann]] ([[Thaliatheater]]), [[Johann Fürst]] und andere). 1882 übernahm [[Karl Costa]] die Leitung, verlor aber in dem Unternehmen sein Vermögen und trat 1885 zurück. Als Retter in der Not erschien [[Carl Blasel]], der beliebte Komiker des Theaters an der Wien, der hier das Volksstück und die Lokalposse pflegte. 1899-1923 folgte [[Josef Jarno]], ein angesehener [[Schauspieler]] und Direktor, mit dessen Tätigkeit die jüngere Geschichte des Theaters beginnt. Er bevorzugte vor allem seine Lieblingsautoren Strindberg und [[Frank Wedekind|Wedekind]]. Ein theatergeschichtlich bemerkenswerter Erfolg war die Aufführung von [[Franz Molnár| Molnárs]] "Liliom" (1913).
 
[[Datei:Theater in der Josefstadt Theatermuseum FS PA15133alt.jpg|390px|thumb|right|Max Reinhardt, Szenenprobe für "König Lear" im Theater in der Josefstadt, 1924]]
 
[[Datei:Theater in der Josefstadt Theatermuseum FS PA15133alt.jpg|390px|thumb|right|Max Reinhardt, Szenenprobe für "König Lear" im Theater in der Josefstadt, 1924]]
  
 
Am 22. Juni 1923 wurde mit [[Max Reinhardt]] ein Pachtvertrag abgeschlossen. Die Eröffnung erfolgte (nach Renovierung des Hauses durch [[Carl Witzmann]] einschließlich der Öffnung der [[Sträußelsäle]]) am 1. April 1924 mit Carlo Goldonis Lustspiel "Der Diener zweier Herren". Am 16. April erfolgte die Uraufführung des Lustspiels "Der Schwierige" von [[Hugo von Hofmannsthal]]. Unter Reinhardt gelangte das Ensemble zu seinen höchsten Leistungen. Die Direktion überließ Reinhardt 1926 [[Emil Geyer]], 1928-1933 [[Otto Ludwig Preminger|Otto Preminger]] und 1935-1938 [[Ernst Lothar]].  
 
Am 22. Juni 1923 wurde mit [[Max Reinhardt]] ein Pachtvertrag abgeschlossen. Die Eröffnung erfolgte (nach Renovierung des Hauses durch [[Carl Witzmann]] einschließlich der Öffnung der [[Sträußelsäle]]) am 1. April 1924 mit Carlo Goldonis Lustspiel "Der Diener zweier Herren". Am 16. April erfolgte die Uraufführung des Lustspiels "Der Schwierige" von [[Hugo von Hofmannsthal]]. Unter Reinhardt gelangte das Ensemble zu seinen höchsten Leistungen. Die Direktion überließ Reinhardt 1926 [[Emil Geyer]], 1928-1933 [[Otto Ludwig Preminger|Otto Preminger]] und 1935-1938 [[Ernst Lothar]].  
  
In der Zeit des [[Nationalsozialismus]] (1938-1945) sorgte der ehemalige Regieassistent Reinhardts, Heinz Hilpert, für Kontinuität. Er engagierte [[Vilma Degischer]], [[Attila Hörbiger]] und [[Paula Wessely]] und spielte vor allem klassische Dramen.
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In der Zeit des [[Nationalsozialismus]] (1938-1945) sorgte der ehemalige Regieassistent [[Max Reinhardt| Reinhardts]], Heinz Hilpert, für Kontinuität. Er engagierte [[Vilma Degischer]], [[Attila Hörbiger]] und [[Paula Wessely]] und spielte vor allem klassische Dramen.
 
[[Datei:Theater Josefstadt.jpg|390px|thumb|right|Bühneneingang in der Piaristengasse, um 1950]]
 
[[Datei:Theater Josefstadt.jpg|390px|thumb|right|Bühneneingang in der Piaristengasse, um 1950]]
  
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Theater bereits am 1. Mai 1945 (mit "Hofrat Geiger") wiedereröffnet. 1945-1953 war Rudolf Steinboeck Direktor. Unter ihm kamen vor allem ausländische zeitgenössische Dramen auf den Spielplan, außerdem bespielte das Ensemble 1946-1950 als Studiobühne das "Kleine Haus" ([[1]]., [[Liliengasse 3]]; heute [[Theater im Zentrum]]) sowie zusätzlich die Boulevardbühne "[[Kammerspiele der Josefstadt]]".  
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Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Theater bereits am 1. Mai 1945 (mit "Hofrat Geiger") wiedereröffnet. 1945-1953 war [[Rudolf Steinboeck]] Direktor. Unter ihm kamen vor allem ausländische zeitgenössische Dramen auf den Spielplan, außerdem bespielte das Ensemble 1946-1950 als Studiobühne das "Kleine Haus" ([[1]]., [[Liliengasse 3]]; heute [[Theater im Zentrum]]) sowie zusätzlich die Boulevardbühne "[[Kammerspiele der Josefstadt]]".  
  
Unter der Direktion von [[Franz Stoß]] (1951-1977; gemeinsam mit [[Ernst Haeusserman]] 1953-1958 und 1972-1977) spielte das Ensemble 1951-1953 auch im [[Bürgertheater]]. Stoß erweiterte das Ensemble (unter anderem durch [[Fritz Imhoff]], [[Susi Nicoletti]] und [[Elfriede Ott]]), schuf 1952 das Abonnementsystem, richtete 1957 das "Kleine Theater im Konzerthaus" als Studiobühne für experimentelles Theater ein (1977 D. Haspel überlassen) und nahm in den Spielplan insbesondere Weltliteratur sowie Nestroy und [[Arthur Schnitzler|Schnitzler]] auf.  
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Unter der Direktion von [[Franz Stoß]] (1951-1977; gemeinsam mit [[Ernst Haeusserman]] 1953-1958 und 1972-1977) spielte das Ensemble 1951-1953 auch im [[Bürgertheater]]. Stoß erweiterte das Ensemble (unter anderem durch [[Fritz Imhoff]], [[Susi Nicoletti]] und [[Elfriede Ott]]), schuf 1952 das Abonnementsystem, richtete 1957 das "Kleine Theater im Konzerthaus" als Studiobühne für experimentelles Theater ein (1977 [[Dieter Haspel| D. Haspel]] überlassen) und nahm in den Spielplan insbesondere Weltliteratur sowie [[Johann Nestroy| Nestroy]] und [[Arthur Schnitzler|Schnitzler]] auf.  
  
 
1954 wurde die "Theater in der Josefstadt Betriebs-GmbH" gegründet. 1955 erwarben österreichische [[Banken]] das Theater. Nach Stoß war Haeusserman 1977-1984 alleiniger Direktor. Er engagierte unter anderem [[Klaus Maria Brandauer]], [[Curd Jürgens]] und Bernhard Wicki, pflegte weiterhin Schnitzler, aber auch [[Ödön von Horváth|Horváth]], und führte Boulevardstücke ausschließlich in den Kammerspielen auf.  
 
1954 wurde die "Theater in der Josefstadt Betriebs-GmbH" gegründet. 1955 erwarben österreichische [[Banken]] das Theater. Nach Stoß war Haeusserman 1977-1984 alleiniger Direktor. Er engagierte unter anderem [[Klaus Maria Brandauer]], [[Curd Jürgens]] und Bernhard Wicki, pflegte weiterhin Schnitzler, aber auch [[Ödön von Horváth|Horváth]], und führte Boulevardstücke ausschließlich in den Kammerspielen auf.  
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*1885–1889 Karl Blasel
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*1885–1889 [[Carl Blasel]]
 
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*1865–1867 Johann Fürst
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*1832–1834 Johann August Stöger
 
*1832–1834 Johann August Stöger
 
*1831–1832 Josepha von Scheidlin
 
*1831–1832 Josepha von Scheidlin
*1830–1831 Carl Carl
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*1830–1831 [[Carl Carl]]
 
*1828–1830 Matthäus Fischer
 
*1828–1830 Matthäus Fischer
*1827–1828 [[Carl Carl]]
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*1827–1828 Carl Carl
 
*1825–1827 Josepha von Scheidlin
 
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*1812–1818 Joseph Huber
 
*1812–1818 Joseph Huber
*1788–1812 Karl Mayer
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*1788–1812 [[Karl Mayer (Schauspieler)|Karl Mayer]]
  
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== Schauspielerinnen und Schauspieler ==
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++00001268m08alt#Akt_____00001268m08alt Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P17: 100824 - Projekt für ein Theater in der Josefstadt]
 
*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++00001268m08alt#Akt_____00001268m08alt Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P17: 100824 - Projekt für ein Theater in der Josefstadt]
 
*[https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1445480 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Theater in der Josefstadt]
 
*[https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1445480 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Theater in der Josefstadt]
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*[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC15783182 Wienbibliothek im Rathaus: Teilarchiv Theater in der Josefstadt]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
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*Das Theater in der Josefstadt zu Wien. In: Maske und Kothurn 10 (1964), S. 97 ff.  
 
*Das Theater in der Josefstadt zu Wien. In: Maske und Kothurn 10 (1964), S. 97 ff.  
 
*Bruno Thomas: Drei savoyisch-sardinische Herrscherporträts in Wine. In: Wiener Jahrbuch Kunstgeschichte 34 (1981), S. 188 ff.
 
*Bruno Thomas: Drei savoyisch-sardinische Herrscherporträts in Wine. In: Wiener Jahrbuch Kunstgeschichte 34 (1981), S. 188 ff.
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Theater in der Josefstadt im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,251387-0 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus].

Aktuelle Version vom 8. Januar 2024, 12:47 Uhr

Zuschauerraum, um 1940
Daten zur Organisation
Art der Organisation Theater
Datum von 1788
Datum bis
Benannt nach Josefstadt (Vorstadt)
Prominente Personen
PageID 64065
GND 251387-0
WikidataID Q167619
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Theater, Theater in der Josefstadt (Gebäude)
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
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Letzte Änderung am 8.01.2024 durch WIEN1.lanm09lue
  • 8., Josefstädter Straße 26

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

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48° 12' 34.20" N, 16° 21' 3.42" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Theater in der Josefstadt (8., Josefstädter Straße 26). Zum Gebäude siehe: Theater in der Josefstadt (Gebäude)

Institution

1776 eröffnete der Unternehmer Franz Jakob Scherzer im Haus und Saal "Zum Bauernfeind" (8., Lerchenfelder Straße 6) eine Bühne, die Johann Adam Fürst Auersperg später in sein Palais einbezog und zu einem Privattheater umgestaltete. 1788 erwirkte der Neulerchenfelder Wirtssohn und Schauspieler Karl Mayer ein Privileg für ein Theater in der Josefstadt, das er im Haus seines Schwiegervaters Johann Michael Köck am 22. Oktober 1788 mit dem Lustspiel "Liebe und Koketterie" von Salomon Friedrich Schletter eröffnete. Sein Nachfolger, der Nikolsburger Apotheker Josef Huber, der das Theater mit seinem Bruder, dem Wiener Kaufmann Leopold Huber (ab 1818 Direktor des Leopoldstädter Theaters) und gemeinsam mit Carl Friedrich Hensler (Autor des Stücks "Die Teufelsmühle am Wienerberg") leitete, führte die albernsten Spektakelstücke auf. Das Theater verödete und sollte in ein Fruchtmagazin umgewandelt werden. Die letzte Vorstellung im "alten Haus" fand am 29. April 1822 statt.

Zustand von 1823
Das neue k.k. privl. Theater in der Josephstadt, 1831
Das k.k. privilegirte Theater in der Josephstadt. Festlich decorirt, bei der Gelegenheit der am 4. November 1844 zur Feyer des Nahmensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin Mutter daselbst zum Vortheile der Kinderbewahr-Anstalt im Neulerchenfelde gefundenen Vorstellung, 1845

Wirtsehepaar Wolfgang und Johanna Reischl das Theater und fand in Carl Friedrich Hensler einen tüchtigen Leiter. Hensler ließ das Theater durch Josef Kornhäusel umbauen und eröffnete es im Oktober 1822 mit dem Gelegenheitsstück "Die Weihe des Hauses", zu dem Beethoven eine Ouvertüre komponiert hatte und diese selbst dirigierte. 1833 gastierte Ferdinand Raimund (der hier 1814 debütiert hatte) in "Mädchen aus der Feenwelt", "Alpenkönig und Menschenfeind" und "Diamant des Geisterkönigs", am 13. Jänner 1834 kam es zur Erstaufführung des "Nachtlagers von Granada" von Konradin Kreutzer.

Später sehr herabgekommen, konnte das Theater erst unter der Direktion Franz Pokornys (1837-1845) wieder eine glanzvolle Periode erleben (1841 ließ er das Theater restaurieren). Als er 1845 als Direktor das Theater an der Wien übernahm, kam das Josefstädter Theater an Adalbert Prix. Im Josefstädter Theater debütierten unter anderem Ferdinand Raimund, Carl Carl, Wenzel Scholz und Johann Nestroy. Ferdinand Raimunds "Verschwender" erlebte hier seine Uraufführung.

Eintrittskarte für einen Ball in den Sälen "Zum goldenen Strauß", 1846

Später wechselte das Theater seine Direktoren in rascher Folge (Johann August Stöger, Wilhelm Megerle von Mühlfeld, Johann Hoffmann (Thaliatheater), Johann Fürst und andere). 1882 übernahm Karl Costa die Leitung, verlor aber in dem Unternehmen sein Vermögen und trat 1885 zurück. Als Retter in der Not erschien Carl Blasel, der beliebte Komiker des Theaters an der Wien, der hier das Volksstück und die Lokalposse pflegte. 1899-1923 folgte Josef Jarno, ein angesehener Schauspieler und Direktor, mit dessen Tätigkeit die jüngere Geschichte des Theaters beginnt. Er bevorzugte vor allem seine Lieblingsautoren Strindberg und Wedekind. Ein theatergeschichtlich bemerkenswerter Erfolg war die Aufführung von Molnárs "Liliom" (1913).

Max Reinhardt, Szenenprobe für "König Lear" im Theater in der Josefstadt, 1924

Am 22. Juni 1923 wurde mit Max Reinhardt ein Pachtvertrag abgeschlossen. Die Eröffnung erfolgte (nach Renovierung des Hauses durch Carl Witzmann einschließlich der Öffnung der Sträußelsäle) am 1. April 1924 mit Carlo Goldonis Lustspiel "Der Diener zweier Herren". Am 16. April erfolgte die Uraufführung des Lustspiels "Der Schwierige" von Hugo von Hofmannsthal. Unter Reinhardt gelangte das Ensemble zu seinen höchsten Leistungen. Die Direktion überließ Reinhardt 1926 Emil Geyer, 1928-1933 Otto Preminger und 1935-1938 Ernst Lothar.

In der Zeit des Nationalsozialismus (1938-1945) sorgte der ehemalige Regieassistent Reinhardts, Heinz Hilpert, für Kontinuität. Er engagierte Vilma Degischer, Attila Hörbiger und Paula Wessely und spielte vor allem klassische Dramen.

Bühneneingang in der Piaristengasse, um 1950

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Theater bereits am 1. Mai 1945 (mit "Hofrat Geiger") wiedereröffnet. 1945-1953 war Rudolf Steinboeck Direktor. Unter ihm kamen vor allem ausländische zeitgenössische Dramen auf den Spielplan, außerdem bespielte das Ensemble 1946-1950 als Studiobühne das "Kleine Haus" (1., Liliengasse 3; heute Theater im Zentrum) sowie zusätzlich die Boulevardbühne "Kammerspiele der Josefstadt".

Unter der Direktion von Franz Stoß (1951-1977; gemeinsam mit Ernst Haeusserman 1953-1958 und 1972-1977) spielte das Ensemble 1951-1953 auch im Bürgertheater. Stoß erweiterte das Ensemble (unter anderem durch Fritz Imhoff, Susi Nicoletti und Elfriede Ott), schuf 1952 das Abonnementsystem, richtete 1957 das "Kleine Theater im Konzerthaus" als Studiobühne für experimentelles Theater ein (1977 D. Haspel überlassen) und nahm in den Spielplan insbesondere Weltliteratur sowie Nestroy und Schnitzler auf.

1954 wurde die "Theater in der Josefstadt Betriebs-GmbH" gegründet. 1955 erwarben österreichische Banken das Theater. Nach Stoß war Haeusserman 1977-1984 alleiniger Direktor. Er engagierte unter anderem Klaus Maria Brandauer, Curd Jürgens und Bernhard Wicki, pflegte weiterhin Schnitzler, aber auch Horváth, und führte Boulevardstücke ausschließlich in den Kammerspielen auf.

Nach dem Tod des designierten Nachfolgers Boy Gobert und kurzzeitig provisorischer Leitung übernahmen 1988 Otto Schenk und Robert Jungbluth das Theater. Sie setzten neben Schnitzler, Raimund und Nestroy auch klassische österreichische Literatur und zeitgenössische Dramatiker auf den Spielplan. Als dritte Aufführungsstätte (für zeitbezogenes kritisches Theater) wurde 1990 im ehemaligen Rabenhofkino das Theater im Rabenhof eröffnet. Der Nachfolger Schenks war ab 1997 Helmuth Lohner; seit 2012 leiten Herbert Föttinger, Alexander Götz und Emmerich Steigberger das Theater.

Direktionen (Neues Haus)

Direktionen (Altes Haus)

Schauspielerinnen und Schauspieler

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 285 Einträge von Personen, die im Theater in der Josefstadt engagiert waren.

BildNameBerufGeburtsdatumSterbedatum
Herbert AichingerSchauspieler
Arkadenhof
13 September 19036 Dezember 1985
Susanne AlmassySchauspielerin15 Juni 191616 Februar 2009
Otto AmbrosSchauspieler
Regisseur
Schriftsteller
15 Mai 191021 Februar 1979
Maria AndergastSchauspielerin4 Juni 191214 Februar 1995
Leon AskinSchauspieler
Regisseur
18 September 19073 Juni 2005
Blanche AubrySchauspielerin
Sängerin
21 Februar 19219 März 1986
Karl BachmannSchauspieler
Regisseur
7 September 188328 April 1958
Gabriel BarylliSchauspieler
Regisseur
Schriftsteller
31 Mai 1957
Adele BeckmannSängerin
Schauspielerin
4 Juni 18163 November 1885
Rudolf Beer (Regisseur)Regisseur
Schauspieler
22 August 18859 Mai 1938
Senta BergerSchauspielerin13 Mai 1941
Herbert BerghofSchauspieler13 September 19095 November 1990
Maria BillSchauspielerin
Sprecherin
Sängerin
Liedermacherin
Komponistin
15 November 1948
Thomas BirkmeirRegisseur
Autor
Schauspieler
1964
Joachim BissmeierSchauspieler22 November 1936
Anton BittnerSchriftsteller
Schauspieler
30 Juli 18207 Juni 1880
Carlblasel.jpgCarl BlaselSchauspieler
Theaterdirektor
16 Oktober 183116 Juni 1922
Amalie BleibtreuSchauspielerin2 Januar 183526 August 1917
Sigmund BleibtreuSchauspieler
Maler
Offizier
12 Februar 181918 Februar 1894
Vera BorekSchauspielerin20 September 1940
Carl BosseSchauspieler30 Juni 19078 September 1981
Irmabrama-plakat.jpgIrma BramaSchauspielerin25 Juni 190722 September 1993
Jochen BrockmannSchauspieler14 September 191927 Juni 1990
Emmerich BukovicsSchauspieler
Schriftsteller
28 Februar 18444 Juli 1905
Karl Bukovics (Komiker)Komiker
Sänger
Schauspieler
6 September 18353 April 1888
Ingrid BurkhardSchauspielerin7 Juni 1931
Alfred BöhmSchauspieler23 März 192022 September 1995
Carlo BöhmSchauspieler18 April 19172 April 1997
Max BöhmKabarettist
Schauspieler
Conferencier
23 August 191626 Dezember 1982
Heinrich BörnsteinSchauspieler
Regisseur
Schriftsteller
Übersetzer
Journalist
4 November 180510 September 1892
… weitere Ergebnisse

Quellen

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 220 f.
  • Anton Bauer: Das Theater in der Josefstadt zu Wien. 1957
  • Anton Bauer: G. Kropatschek 200 Jahre Theater in der Josefstadt 1788-1988. 1988
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Otto Erich Deutsch: Musik in der „Josefstadt". In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 18 (1963), S. 549 ff.
  • Joseph Gregor: Das Theater in der Wiener Josefstadt. 1924
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 432 ff.
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 528 ff, S. 630 ff.
  • Die Kapellmeister am Theater in der Josefstadt. In: ebenda, S. 267 ff.
  • Verena Keil-Budischowsky: Die Theater Wiens. Wien: Zsolnay 1993 (Wiener Geschichtsbücher, 30-32), S. 163 ff.
  • Oskar Pilz: Das Theater in der Josefstadt in den Jahren 1850-1870. Diss. Univ. Wien. Wien 1935
  • F. Klingenbeck [Hg.]: Max Reinhardts Theater in der Josefstadt. Eines der schönsten Theater der Welt. 1972
  • Karl Ranninger.: Nestroy und das Josefstadt Theater. In: ebenda, S. 43 ff.
  • Karl Ranninger: Das Theater in der Josefstadt. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 23 (1962), S. 2 ff.
  • B. R. Schimscha: Das Josefstädtertheater als Opernbühne. Diss. Univ. Wien. Wien 1965
  • Robert Stalla: Theater in der Josefstadt 1788-2030. Architektur, Geschichte, Kultur. Band 1. Hg von Günter Rhomberg. München: Hirmer 2021
  • Robert Stalla: Theater in der Josefstadt 1788-2030. Architektur, Geschichte, Kultur. Band 2. Hg von Günter Rhomberg. München: Hirmer 2021
  • Walter Szmolyan: Große Opernabende im Theater in der Josefstadt. In: ebenda 35 (1964), S. 251 ff.
  • Das Theater in der Josefstadt zu Wien. In: Maske und Kothurn 10 (1964), S. 97 ff.
  • Bruno Thomas: Drei savoyisch-sardinische Herrscherporträts in Wine. In: Wiener Jahrbuch Kunstgeschichte 34 (1981), S. 188 ff.

Theater in der Josefstadt im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.