Hugo von Hofmannsthal

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Hugo von Hofmannsthal, um 1925
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Hofmannsthal, Hugo von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Hofmann von Hofmannsthal, Hugo Laurenz Anton von; Hofmann Edler von Hofmannsthal, Hugo Laurenz Anton von; Morren, Theophil; Melikow, Loris; Loris
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  25687
GNDGemeindsame Normdatei 118552759
Wikidata Q51513
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. Februar 1874
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 15. Juli 1929
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Zwischenkriegszeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 6.11.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Kalksburger Friedhof
Grabstelle Gruppe 1, Nummer 49
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
BildnameName des Bildes Hugo von Hofmannsthal HIN-249163 0001.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Hugo von Hofmannsthal, um 1925
  • 23., Ketzergasse 471 (Sterbeadresse)
  • 1., Stallburggasse 2 (Wohnadresse)
  • 1., Himmelpfortgasse 17 (Wohnadresse)
  • 23., Ketzergasse 471 (Wohnadresse)
  • 3., Salesianergasse 12 (Wohnadresse)
  • 3., Salesianergasse 12 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hugo von Hofmannsthal, * 1. Februar 1874 Wien, † 15. Juli 1929 Rodaun, Niederösterreich (heute 23. Bezirk), Schriftsteller, Dichter.

Biografie

Hugo von Hofmannsthal wurde 1874 als Hugo Laurenz Anton von Hofmannsthal geboren. Seine Eltern waren die Notarstochter Anna (geborene Fohleutner) und der Bankdirektor Dr. Hugo August Peter von Hofmannsthal. Er war der Urenkel des Industriellen Isak Löw Hofmann von Hofmannsthal. Hofmannsthal besuchte von 1884 bis 1892 das Akademische Gymnasium. Während dieser Zeit wurde er bereits ins Café Griensteidl eingeführt, wo Hermann Bahr (der in der 3., Salesianergasse 12 seine erste Wohnung hatte) und Arthur Schnitzler auf ihn aufmerksam wurden. Nach der Reifeprüfung 1892 führte ihn eine Reise nach Südfrankreich, wo er mit der romanischen Kultur in Berührung kam. Von 1892 bis 1894 studierte Hofmannsthal Jus an der Universität Wien. Um 1892 war er gerngesehener Gast im Salon des Palais Todesco, aber auch im Palais Wertheimstein (Josephine und Franziska von Wertheimstein hatte er 1892 in Bad Aussee kennengelernt), wo er regen Gedankenaustausch mit Ferdinand von Saar pflegte.

1894/1895 war Hofmannsthal als Einjährig-Freiwilliger bei den "6er Dragonern" in Brünn. 1895/1896 studierte er Romanistik (Dr. phil. am 20. März 1899). 1901 wollte er sich mit einer Arbeit über die Entwicklung Victor Hugos an der Universität Wien habilitieren und die Venia legendi für das Gesamtgebiet der romanischen Philologie erreichen. Dieser Plan scheiterte an dem allzu weit gesteckten Ziel, worauf sich Hofmannsthal als freier Schriftsteller niederließ. Nach Aufenthalten in Oberitalien und Paris heiratete er am 8. Juni 1901 in der Schottenkirche Gertrud "Gerty" Schlesinger (verheiratete von Hofmannsthal) und zog (nach einer Interimswohnung in der 1., Himmelpfortgasse 17) in das Barockschlösschen in Rodaun, das er bis zu seinem Lebensabend bewohnte (Stadtwohnung 1., Stallburggasse 2).

Es folgte eine Zeit ungebrochener und ungestörter Schaffenskraft, die mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ihr vorläufiges Ende fand. Gemeinsam mit Max Reinhardt und aufgrund von Anregungen Hermann Bahrs baute er 1920 die Salzburger Festspiele auf. Sein "Jedermann" (1911) wurde zu deren integrierendem Bestandteil. Hofmannsthals dichterisches Talent war überwiegend lyrisch-epischen Charakters, trotzdem waren ihm die größten Erfolge mit seinen dramatischen Werken beschieden, wobei die kongeniale Zusammenarbeit mit Richard Strauss eine entscheidende Rolle spielte (unter anderem "Elektra", 1904; "Der Rosenkavalier", 1911; "Ariadne auf Naxos", 1912; "Die Frau ohne Schatten" – ein Meisterstück psychologischer Erzählkunst, 1919). Seine Nachdichtungen der griechischen Tragödien, seine Erzählungen und meisterhaften Essays, schließlich seine Lustspiele (wie "Der Schwierige", 1921, der alle liebenswerten und schlechten Eigenschaften des Österreichertums hat) gehören zu den wertvollsten Beiträgen österreichischer Dichtkunst. Für die Reinhardt-Bühne erneuerte er unter anderem das alt-englische Mysterienspiel aus dem 16. Jahrhundert und wurde zum Wiedererwecker von Kunstwerken und -formen vergangener Epochen.

Im Rodauner Haus (Hofmannsthal-Schlössel) empfing Hofmannsthal zahlreiche prominente Gäste, etwa Andrian, Hermann Bahr, Beer-Hofmann, Felix Braun, Hauptmann, Kurz, Mahler, Mell, Reinhardt, Rilke, Alfred Roller, Felix Salten, Arthur Schnitzler, Wassermann, Werfel, Wiesenthal und Zweig. Das Gästebuch, ein Katalog der geistigen Elite des Fin de Siecle, befindet sich im Besitz der Hofmannsthal-Gesellschaft Frankfurt am Main.

Am Tag der Beerdigung seines Sohnes Franz, der Suizid verübt hatte, starb Hofmannsthal an einem Gehirnschlag. Er wurde am Kalksburger Friedhof beigesetzt. Mosaike am Haus 23., Rodaun, Hochstraße 10 und am Stelzerhof (23., Ketzergasse 473) wurden Hofmannsthal zu seinen Ehren gewidmet. Seit 1932 ist die Hofmannsthalgasse im 3. Bezirk nach dem Schriftsteller benannt.

Grab am Kalksburger Friedhof, um 1960

Quellen

Literatur

  • Katja Kaluga / Katharina J. Schneider: Das „ganz unbegreifliche Aufeinmal-da-sein“. Hugo von Hofmannsthals Refugium in Rodaun. In: Wien Museum Magazin, 30.01.2024
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Josefstadt. Beiseln, Bühnen, Beamte. Wien: Mohl 1991, Register
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Gottfried Kraus [Hg.]: Musik in Österreich. Eine Chronik in Daten, Dokumenten, Essays und Bildern. Wien: Brandstätter 1989, S. 368 und Register
  • Klaus Lohrmann [Hg.]: 1000 Jahre österreichisches Judentum. Ausstellungskatalog. Eisenstadt: Edition Roetzer 1982 (Studia Judaica Austriaca, 9), S. 112 f.
  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 36 ff.
  • Franz Gall: Österreichische Wappenkunde. Handbuch der Wappenwissenschaft. Wien [u.a.]: Böhlau 1977, S. 375 f.
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
  • Heinz Kindermann: Hofmannsthal und die Schauspielkunst. Wien/Graz [u.a]: Böhlau 1969
  • Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. 2 Bände. Salzburg: Bergland-Buch 1964, Band 2, S. 392
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Österreichischer Wappenkalender. Wien: Heraldisch-Genealogische Gesellschaft 1959, S. 20 f.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. Band 9
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 10 (Franz Hadamowsky)
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 138 (Künstlerwohnung), S. 131 f.
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken (25. 1. 1974)
  • Helmuth Olles: Literaturlexikon 20. Jahrhundert. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt

Weblinks