Maria Bill

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Daten zur Person
Personenname Bill, Maria
Abweichende Namensform
Titel Kammerschauspielerin
Geschlecht weiblich
PageID 39178
GND 129799211
Wikidata Q1422928
Geburtsdatum 15. November 1948
Geburtsort Moosseedorf/Trogen, Schweiz
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schauspielerin, Sprecherin, Sängerin, Liedermacherin, Komponistin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Film, Fernsehen, Theater in der Josefstadt (Institution), Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Ronacher, Volkstheater (Institution), Wiener Festwochen, Schauspielerin
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Förderungspreis der Josef-Kainz-Medaille der Stadt Wien (Verleihung: 1978)
  • Josef-Kainz-Medaille der Stadt Wien (Verleihung: 1982)
  • Goldener Theatertaler der Stadt Berlin (Verleihung: 1982)
  • Karl-Skraup-Preis (Verleihung: 2002)
  • Karl-Skraup-Preis (Verleihung: 2010)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 17. März 2009, Übernahme: 10. September 2010)
  • Nestroy-Preis, Beste Nebenrolle (Verleihung: 2012)
  • Dorothea-Neff-Preis (Verleihung: 2014)
  • Nestroy-Preis: Spezialpreis (Verleihung: 2015)


Maria Bill, * 15. November 1948 Moosseedorf/Trogen, Schweiz, Schauspielerin, Sprecherin, Sängerin, Liedermacherin, Komponistin.

Biografie

Nach Abschluss des Lehrerseminars studierte Maria Bill von 1969 bis 1971 Schauspiel am Bühnenstudio Zürich und von 1974 bis 1976 an der École Jacques Lecoq in Paris.

Von 1971 bis 1974 hatte Bill unter Horst Zankl ein Engagement am Theater am Neumarkt in Zürich, wo sie unter anderem die Alice Kessler in der Schweizer Erstaufführung von Peter Handkes "Ritt über den Bodensee", dann die Hermine Seitz in der Schweizer Erstaufführung von Marieluise Fleißers "Fegefeuer in Ingolstadt" und die Lilly in Ödön von Horváths "Die Unbekannte aus der Seine" spielte. 1976 war Bill am Theater an der Winkelwiese Zürich (als Christine in Strindbergs "Fräulein Julie") und 1977 als Gast unter der Direktion von Kurt Hübner an der Freien Volksbühne Berlin zu sehen. Im Jahr 1978 wurde sie von Intendant Hans Gratzer an das Wiener Schauspielhaus engagiert; hier spielte sie die Nicola Davies in Poliakoffs "City Sugar", Mutter Ubu in Jarrys "Ubu Roi", die Königin in Shakespeares "Hamlet", die Titelrolle in Hölderlins "Antigonae" und die Desdemona in Shakespeares "Othello". Mit der Darstellung der Titelrolle in Pam Gems' "Piaf" gelang Bill 1982 ein großer Erfolg, in dieser Rolle ging sie auf Tournee durch die Schweiz und Deutschland. Die Pariser Chansonnière sollte ein wichtiges künstlerisches Thema in der weiteren Karriere von Maria Bill bleiben: 1997 erschien die LP "Maria Bill singt Edith Piaf". Mit Liedern der Piaf bestreitet Bill noch heute Chansonabende.

Es folgten weitere Gastengagements am Theater für Vorarlberg in Bregenz sowie vor allem an verschiedenen Wiener Bühnen, so am Theater in der Josefstadt (etwa als Julie in Molnàrs "Liliom" und Marianne in Horváths "Geschichten aus dem Wienerwald"), am Burgtheater (unter anderem in Botho Strauß' "Kalldewey, Farce" und in André Hellers "Sein und Schein"), am Ronacher sowie am Wiener Volkstheater. Bill spielte ebenso bei den Wiener Festwochen (Jitsuko in Mishimas "Der Besuch") und am Theater im Kopf. Auch bei den Salzburger Festspielen war Maria Bill wiederholt zu Gast, etwa 1999 und 2000 als die Guten Werke in Hofmannsthals "Jedermann".

2005 wurde Maria Bill fix ans Wiener Volkstheater engagiert. Hier reüssierte sie unter anderem als Martha in Edward Albees "Wer hat Angst vor Virgina Woolf" oder in Horváths "Geschichten aus dem Wienerwald". 2013/2014 spielte sie Florence Foster Jenkins in "Glorious!" von Peter Quilter (österreichische Erstaufführung: 29. September 2013). Mit dem Ende der Direktion ihres Ex-Mannes Michael Schottenberg verließ auch Maria Bill 2015 das Volkstheater.

Bill verkörperte auch zahlreiche Film- und Fernsehrollen. So spielte sie in "Die Weltmaschine" (Regie: Peter Patzak), "Kottan ermittelt" (Regie: Peter Patzak), "Lebenslinien" (Buch und Regie: Käthe Kratz), "Averills Ankommen" (Buch und Regie: Michael Schottenberg), "Das Geheimnis" (Buch: Gerhard Roth, Regie: Michael Schottenberg), "Das 10. Jahr" (Buch und Regie: Käthe Kratz) und "Crazy Moon" (Regie: Peter Patzak). Unter der Regie von Robert Dornhelm wirkte sie 2019 in der Fernsehproduktion "Vienna Blood" mit. 2022 stand sie in der Christine-Nöstlinger-Verfilmung "Geschichten vom Franz" vor der Kamera.

Nach dem Erfolg mit "Piaf" begann Bill selbst zu komponieren und Texte zu schreiben. 1983 erschien ihr erstes Album "Maria Bill" mit dem Erfolgshit "I mecht landn" bei Polydor, 1985 "Jetzt" (Polydor), 1987 "Bill drei" (Polydor), 1997 "Maria Bill singt Edith Piaf" (Polydor), 1997 "Master Series – Maria Bill" (polygram), 2001 "Maria Bill singt Jaques Brel" (Extraplatte) und 2004 "Jung & Schön" (Universal).

Literatur

  • Julia Danielczyk: Maria Bill. In: Theaterlexikon der Schweiz. Band 1. Bern: Chronos 2005, S. 203–204

Weblinks