Rudolf Beer (Regisseur)

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Daten zur Person
Personenname Beer, Rudolf
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 5666
GND 11610841X
Wikidata Q1684212
Geburtsdatum 22. August 1885
Geburtsort Graz
Sterbedatum 9. Mai 1938
Sterbeort Wien
Beruf Regisseur, Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Volkstheater (Institution), Stadttheater (8), Theater in der Josefstadt (Institution), Fürsttheater, Raimundtheater (Institution), Deutsches Volkstheater, Akademie für Musik und darstellende Kunst
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 24.04.2024 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Feuerhalle Wien, Zentralfriedhof Graz
Grabstelle
  • 8., Lerchenfelder Gürtel 48 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 14. März 1930)

Rudolf Beer, * 22. August 1885 Graz, † 9. Mai 1938 Wien, Regisseur, Schauspieler.

Biografie

Nach einem Jusstudium in Graz und Theaterarbeit in Deutschland und Österreich war Rudolf Beer von 1912 bis 1918 an verschiedenen Theatern in Wien (den Jarno-Bühnen: Stadt-, Josefstädter und Lustspieltheater) und von 1918 bis 1921 in Brünn tätig. Von 1921 bis 1924 leitete er das Raimundtheater (das er mit Hauptmanns "Florian Geyer" eröffnete), von 1924 bis 1932 das Deutsche Volkstheater. Unter seiner Leitung wurden in verstärktem Maße auch zeitgenössische Werke gespielt (Bruckner, Csokor, Frank Wedekind und 1924 Pirandellos "Sechs Personen suchen einen Autor"). Ab 1926 war er auch als Professor an der Akademie für Musik und darstellende Kunst tätig.

Nach einem kurzen Intermezzo in Berlin (1932/1933 Leitung des Deutschen Theaters als Nachfolger Max Reinhardts) war Beer, da er nach der Machtergreifung Hitlers Berlin verlassen musste, wieder in Wien tätig. Von 1933 bis zu seinem Tod 1938 war er Direktor der Scala). Zu seinen Schülern zählten Paula Wessely, Hans Jaray, Luise Ullrich und Hans Holt; Albert Bassermann, Jannings, Alexander Moissi, Max Pallenberg und andere spielten regelmäßig in seinen Häusern.

Nach einer Verhaftung und schweren Misshandlung durch die Nationalsozialisten nahm sich Rudolf Beer am 9. Mai 1938 das Leben.

Quellen

Literatur

  • Oscar Friedmann [Hg.]: Prominenten-Almanach. Band 1. Wien: Verlag des Prominenten-Almanachs 1930, S. 18
  • Franz Planer [Hg.]: Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Wien: Planer 1928-1929
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 197
  • Milan Dubrovic: Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés. Wien [u.a.]: Zsolnay 1985, S. 162
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 300