Senta Berger

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Daten zur Person
Personenname Berger, Senta
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 38770
GND 122981367
Wikidata Q62310
Geburtsdatum 13. Mai 1941
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Film, Fernsehen, Sascha-Filmindustrie AG, Theater in der Josefstadt (Institution), Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Schauspielerin
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 22.11.2023 durch DYN.gzemann


  • 13., Lainzer Straße 148 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldene Kamera als Beste deutsche Schauspielerin (Verleihung: 2010)
  • Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa (Verleihung: 2014)
  • Deutscher Schauspielerpreis für das Lebenswerk (Verleihung: 2014)
  • Darstellerpreis des Günter Rohrbach Filmpreises (Verleihung: 2013)
  • Berliner Bär (Verleihung: 2012)
  • Kultureller Ehrenpreis der Landeshauptstadt München (Verleihung: 2011)
  • Hans Abich Preis für besondere Verdienste im Bereich Fernsehfilm (Verleihung: 2011)
  • Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin (Verleihung: 2011)
  • Großer Diagonale-Schauspielpreis für das Lebenswerk (Verleihung: 2011)
  • Bayerischer Fernsehpreis als beste Schauspielerin in der Kategorie „Fernsehfilm“ (Verleihung: 2010)
  • Adolf-Grimme-Preis in Silber (Verleihung: 2010)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 1999)
  • Sonderpreis des Deutschen Fernsehkrimipreises (Verleihung: 2009)
  • Platin-Romy für das Lebenswerk (Verleihung: 2007)
  • Billy Wilder Award (Verleihung: 2006)
  • Bundesverdienstkreuz erster Klasse (Verleihung: 1999)
  • Goldene Romy als beliebteste Schauspielerin (Verleihung: 1998)
  • Karl-Valentin-Orden (Verleihung: 1998)
  • Deutscher Darstellerpreis (Verleihung: 1987)
  • Filmband in Silber (Verleihung: 1983)
  • Bravo Otto in Bronze (Verleihung: 1969)
  • Golden Globe Award (Verleihung: 1965)


Senta Berger, * 13. Mai 1941 Wien, Schauspielerin.

Biografie

Senta Bergers Vater, der Wienerliederkomponist Josef Berger, war ausgebildeter Musiker. Wie ihre Mutter Therese (geborene Jany) musste er aber im Familienbetrieb, einem metallverarbeitenden Gewerbebetrieb, mitarbeiten, um den Lebensunterhalt für die Familie zu bestreiten. Senta Berger wuchs in Lainz, einem Teil des 13. Bezirks, auf. Vorerst wohnte die Familie in einer Substandardwohnung in der Lainzer Straße 148, dann in der von der Stadtverwaltung errichteten Siedlung Lockerwiese. Hier besuchte sie auch das Gymnasium Wenzgasse.

Bereits im Alter von fünf Jahren nahm Senta Berger Ballettunterricht. Rosalia Chladek unterrichtete sie an der Akademie für Darstellende Kunst in Ausdruckstanz. Vom Frühjahr 1956 an nahm sie privaten Schauspielunterricht bei Dorothea Neff, die sie dazu animierte, bei der Sascha-Filmgesellschaft vorzusprechen. Willi Forst suchte ein paar Schulmädchen für einen neuen Film und gab Berger ihre erste Rolle.

Gleichzeitig begann sie ein Studium am Max-Reinhardt-Seminar. Ihre Jahrgangkolleginnen waren unter anderem Erika Pluhar, Gertraud Jesserer und Heidelinde Weis. Kurze Zeit später wurde sie entlassen, weil sie gegen das Verbot des Direktors ein Rollenangebot in dem Anatole-Litvak-Film "Die Reise" angenommen hatte. 1958 wurde Senta Berger das jüngste Mitglied am Theater in der Josefstadt.

Bald verlagerte sich der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Filme. Sie arbeitete mit namhaften Regisseuren und Produzenten zusammen, darunter Bernhard Wicki und Arthur Brauner, der den Film "Der brave Soldat Schweijk" mit ihr und Heinz Rühmann produzierte. Es gelang Brauner auch, Senta Berger für mehrere Filme zu verpflichten. Kommerziell erfolgreich war der Zweiteiler "Es muss nicht immer Kaviar sein" und "Diesmal muss es Kaviar sein" (1961). Für den Film nach dem Bestseller von Johannes Mario Simmel stand Senta Berger gemeinsam mit O. W. Fischer vor der Kamera.

1962 ging sie nach Hollywood und drehte mit Stars wie Charlton Heston, Frank Sinatra, John Wayne und Yul Brynner. Mit Filmen wie "The Secret Ways" (1960) mit Richard Widmark und der Walt-Disney-Produktion "The Waltz King" (1962; deutsch: "Liebe im 3/4-Takt") gelang ihr auch in Amerika der Durchbruch. 1963 lernte sie den damaligen Medizinstudenten Michael Verhoeven kennen, den sie 1966 in Wien heiratete. Beide hatten bereits im Jahr zuvor die "Sentana-Filmproduktion" gegründet. 1970 stand Senta Berger erstmals in dem von ihrer Firma produzierten und unter der Regie ihres Mannes gedrehten Film "Wer das Glashaus liebt" vor der Kamera. Weitere, auch international erfolgreiche Filme ihrer Produktionsfirma waren unter anderem "Die weiße Rose", "Das schreckliche Mädchen" oder "Mutters Courage". Zudem baute Berger ihre europäische Karriere in Frankreich und Italien auf. Insgesamt wirkte sie in mehr als 100 Kinofilmen mit.

Die Geburt ihrer Söhne in den Jahren 1972 und 1979 veranlasste Berger, sich wieder dem Theater zuzuwenden. Sie spielte erfolgreich am Burgtheater in Wien, am Thalia-Theater in Hamburg und am Schillertheater in Berlin. Von 1974 bis 1982 war sie die Buhlschaft im "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen an der Seite von Curd Jürgens beziehungsweise Maximilian Schell. 1985/1986 gelang ihr das Comeback vor dem deutschsprachigen TV-Publikum mit der Serie "Kir Royal". Für ihre Darstellung der Mona "Kir Royal" aus der Münchner Schickeria-Szene erhielt Senta Berger 1987 den Deutschen Darstellerpreis des Bundesverbandes der Fernseh- und Filmregisseure. Danach folgten weitere Serienhits wie "Die schnelle Gerdi" und "Dr. Schwarz und Dr. Martin". Von 1992 bis 2017 betrieb sie gemeinsam mit ihrem Mann das Programmkino "Toni" in Berlin.

2003 war Senta Berger eines der Gründungsmitglieder der deutschen Filmakademie, der sie gemeinsam mit dem Produzenten Günter Rohrbach bis 2010 auch als Präsidentin vorstand.

In den 30 Folgen der erfolgreichen Krimi-Reihe "Unter Verdacht" verkörperte Senta Berger von 2002 bis 2019 die Kriminalrätin Dr. Eva Maria Prohacek. Bereits für ihren ersten Fall in "Verdecktes Spiel" wurde sie mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Für ihre Darstellung einer unschuldig verurteilten Frau im Fernsehthriller "Schlaflos", die nach zwölf Jahres Haft aus dem Gefängnis kommt, erhielt sie 2009 den Deutschen Fernsehpreis als beste Hauptdarstellerin. 2014 wirkte sie in der TV-Produktion "Altersglühen – Speed Dating für Senioren" mit, die 2015 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.

Auch als Chansonsängerin und auf Lesetourneen feierte sie Erfolge und lieh als Synchronsprecherin unter anderem Catherine Deneuve ihre Stimme. Nach ihrer Autobiografie (2006) veröffentlichte sie 2010 ein sehr persönliches Kochbuch.

Literatur

  • Günter Krenn: Senta Berger. Wien: Filmarchiv Austria 2011
  • Senta Berger: Rezepte meines Lebens. Wien: Brandstätter 2010
  • Senta Berger: Ich habe ja gewußt, daß ich fliegen kann. Erinnerungen. Köln: Kiepenheuer Witsch 2006
  • Prisma: Senta Berger

Weblinks