Apotheker

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Apotheke Zum Weltheiland in der Josefstadt.
Daten zum Begriff
Art des Begriffs Berufsbezeichnung
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von
Nachweisbar bis
Objektbezug Apotheke, Berufswappen
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.06.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Zum Weltheiland Lerchenfelderstraße 90.jpg
Bildunterschrift Apotheke Zum Weltheiland in der Josefstadt.


Der erste Apotheker in Wien ist 1320 nachweisbar. Der Beruf entwickelte sich offenbar ohne obrigkeitliche Eingriffe aus dem Kaufmannsstand. Erst nach der Gründung der Universität Wien (1365) versuchte deren medizinische Fakultät seit Anfang des 15. Jahrhunderts Einfluss auf das Apothekenwesen zu erlangen, scheiterte jedoch am Widerstand der Stadtverwaltung; so blieben die von der Universität ausgearbeiteten Apothekerordnungen bloß unverbindliche Entwürfe. Auf Betreiben der medizinische Fakultät wurde nicht nur die Apothekerinnung gegründet, sondern bereits 1405 festgesetzt, dass eine eigenmächtige, also ohne ärztliche Vorschrift getätigte Verabreichung von Arzneien beim Wiener Stadtrat angezeigt werden soll; damit wurde der Stadtrat zu einem Exekutivorgan der medizinischen Fakultät.

Die Apotheker zählten im Mittelalter zu den Honoratioren der Stadt, übten jedoch nur wenige öffentliche Funktionen aus. Männer wie Mathias Bonus, Johann und Michael Entl, Lukas von Venedig, Wolfgang Lengenauer, Caspar Puchveler, Vinzenz Hackenberger, Konrad Reutter, Augustin Holdt, Laurenz Taschendorfer und andere hatten jedoch einen hohen Bekanntheitsgrad. In der Neuzeit finden sich unter den Apothekern bedeutende Chemiker und Erfinder. Die Reihe der Gremialvorsteher zeigt, dass die Apotheker (vor allem im Vormärz) auch eine bedeutende kulturelle Rolle spielten; viele besaßen (wie aus den Verlassenschaftsabhandlungen ersichtlich wird) wertvolle Sammlungen und größere Bibliotheken.

Wappen

Wappen des Apotheker-Hauptgremiums von Hugo Ströhl 1904/1910

1904 hat der Heraldiker Hugo Gerard Ströhl Wappen der Genossenschaften vorgelegt, die zur künstlerischen Innenausstattung der Versorgungsheimkirche dienten. Das Wappen der Apotheker hat folgendes Aussehen:

Unter goldenem Schildhaupt von Silber und Rot gespalten, oben das schwarze Monogramm F. I. (Kaiser Franz I.), unten, heraldisch rechts, eine Arzneipflanze, ein grüner Zweig mit blauen Blüten, links eine Medizinflasche.

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Siehe auch

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. V
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Taf. V
  • Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 4