Carl Blasel

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Carl Blasel
Daten zur Person
Personenname Blasel, Carl
Abweichende Namensform Blasel, Karl
Titel
Geschlecht männlich
PageID 12843
GND 11620026X
Wikidata Q1730504
Geburtsdatum 16. Oktober 1831
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 16. Juni 1922
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Schauspieler, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Theater, Operette, Schauspieler, Hofoper, Theater an der Wien (Institution), Carltheater, Theater in der Josefstadt (Institution), Kolosseum, Blaselgasse
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 15.12.2023 durch WIEN1.lanm08trj
Begräbnisdatum 9. Juni 1922
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32A, Nummer 47
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname Carlblasel.jpg
Bildunterschrift Carl Blasel
  • 8., Lederergasse 5 (Geburtsadresse)
  • 2., Prater 124 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Direktor des Theaters in der Josefstadt (1885, bis: 18. Mai 1889)
  • Direktor des Carl-Theaters (6. September 1889)
  • Direktor des Kolosseums
  • Direktor des Theaters auf der Wieden

Carl Blasel, * 16. Oktober 1831 Wien, † 16. Juni 1922 Wien, Schauspieler, Theaterdirektor, Gattin Johanna Wellen Schauspielerin.

Biografie

Als Sohn eines Perlmuttergraveurs geboren, war Blasel Sängerknabe an der Hofoper und besuchte die Sing- und Geigenschule bei den Michaelern. Im September 1849 wirkte er in Laibach erstmals als Chorist auf der Bühne und spielte dann in Graz und an verschiedenen Provinztheatern jugendliche Helden und Liebhaber, wobei sich seine große Begabung für das komische Fach herausstellte. 1859, als er ein Engagement in Lemberg hatte, heiratete Blasel die Wiener Schauspielerin Johanna Wellen.

Friedrich Strampfer holte ihn 1863 an das Theater an der Wien, wo er in dem Stück "Ein Abenteuer in der Waldmühle" debütierte. Ab 1869 war Blasel am Carltheater tätig und trat gemeinsam mit Wilhelm Knaack und Josef Matras auf. Als Komiker, der die Parodie und die burleske Darstellung meisterhaft beherrschte, erzielte er in der Lokalposse und in der Operette die größte Wirkung. Er brillierte in Stücken von Jacques Offenbach, als Menelaus in der "Schönen Helena", als Jupiter im "Orpheus" und als Prinz Paul in der "Großherzogin von Gerolstein". Auch das geflügelte Wort "Bitte sehr, bitte gleich" aus dem Mund des Kellners im Schwank "Die falsche Piatti" geht auf ihn zurück.

1885 übernahm Carl Blasel die Direktion des Theaters in der Josefstadt (bis 18. Mai 1889), die ihm wenig Erfolg brachte. Er wechselte am 6. September 1889 in gleicher Funktion an das Carltheater und später an das Wiedner Theater; schließlich leitete Blasel auch das Kolosseum. Als Theaterdirektor gelang Blasel insbesondere mit der Inszenierung der Posse "Der Stabstrompeter" von Friedrich Antony sowie des Alt-Wiener Erfolgsstücks "Die Gigerln von Wien" ein großer Wurf. 1901 trat Blasel wieder im Carltheater auf und feierte im "Walzertraum" und im "Rastelbinder" Triumphe. 1921, an seinem 90. Geburtstag, stand er in Nestroys Tannhäuser-Parodie auf der Bühne.

Ein Teilnachlass findet sich in der Wienbibliothek im Rathaus.

Nach dem Schauspieler und Theaterdirektor wurde 1925 die Blaselgasse im 18. Bezirk benannt.

Quellen

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889–1892
  • Dietmar Grieser: Verborgener Ruhm. Österreichs heimliche Genies. Wien: Amalthea 22004
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u. a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1988, Register
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 101
  • Catrin Möderler: Carl Blasel - Ein Wiener Bühnenleben. Hamburg: tredition 2021
  • Peter Müller: Karl Blasel, der letzte Wiener Komiker Prehauser'schen Geistes. Diss. Univ. Wien. Wien 1948
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien / Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Karl Ranninger: Carl Blasel. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Band 2. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959–1969, S. 219 f.
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 216 f.
  • Neue Freie Presse, 18. und 25.06.1922
  • Reichspost, 17.06.1922
  • Morgenblatt der Neuen Freien Presse, 17.06.1922


Carl Blasel im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks