Kolosseum

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Kolosseum (1850)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1828
Datum bis 1865
Andere Bezeichnung Colosseum
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 13746
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Kolosseum.jpg
Bildunterschrift Kolosseum (1850)
  • 20., Zrinyigasse 15
  • 20., Jägerstraße 90
  • Nr.: 5 (Bezirk: 20)

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48° 14' 23.60" N, 16° 22' 18.10" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kolosseum (20, Zrinyigasse 15, Jägerstraße 90; Konskriptionsnummer 5), Tanz- und Vergnügungsetablissement. Ende der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts erbaute Anton Czermak, der Besitzer der Südfrüchte- und Weinhandlung "Zu den drei Laufern" am Kohlmarkt, in der Brigittenau einen Tanzsaal mit Nebenräumen und stattete ihn vornehm aus. Anfangs für geschlossene Gesellschaften gedacht, wurde der Saal später dem Publikum geöffnet, doch fand das Lokal wenig Zuspruch und wurde deshalb an den Architekten Carl Hör verkauft. Das "Universalunterhaltungslokal" wurde am 1. Juni 1834 eröffnet. Die Menge der dort zur Verfügung stehenden Belustigungen und Vergnügungen, die wiederholt gewechselt und durch neuartige ersetzt wurden, machte das Unternehmen sehr beliebt. Noch 1840 wurde es mit der Stadt durch eine von Carl Hör geplanten und gebauten Pferdeeisenbahnlinie (Rotenturmtor, entlang des Donaukanals, heutiger Gaußplatz, Jägerstraße, Kolosseum) verbunden, deren Wagen ab zwei Uhr nachmittags täglich alle Viertelstunden verkehrten. Das Pferd war bei dieser Bahn so zwischen zwei Wagen eingespannt, dass es den einen zog und den anderen schob. Am 29. Juni 1842 wurde das Etablissement geschlossen und der Pferdebahnverkehr eingestellt. Der einstöckige Holzbau mit seinem Aussichtsturm wurde 1865 demoliert. Auf dem Gelände entstand später ein Betrieb des Molkereiverbands für Niederösterreich. Nordwestbahnhof.

Literatur

  • Wegweiser in dem Belustigungsorte Colosseum in der Brigittenau. 1837
  • Adolf Schmidl: Wiens Umgebungen. Band 2. 1838, S. 17
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1888]). Cosenza: Brenner 1967, Band 2, S. 138 ff.
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 123 f.
  • Robert Messner: Die Leopoldstadt im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der nordöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1962 (Topographie von Alt-Wien, 1), S. 160 f. (Auflistung der 45 "freyen Belustigungen")
  • Sigmund Wilhelm: Wiener Wandbilder. 1912, S. 151 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 459