Max Böhm

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Daten zur Person
Personenname Böhm, Max
Abweichende Namensform Böhm, Maximilian Erich Octavian; Böhm, Maxi
Titel
Geschlecht männlich
PageID 1557
GND 118512544
Wikidata Q1913787
Geburtsdatum 23. August 1916
Geburtsort Wien
Sterbedatum 26. Dezember 1982
Sterbeort Wien
Beruf Kabarettist, Schauspieler, Conferencier
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Schauspieler, Ehrengrab, Rot-Weiß-Rot-Sendergruppe, Radio, Simpl, Volkstheater (Institution), Raimundtheater (Institution), Theater an der Wien (Institution), Theater in der Josefstadt (Institution), Karl-Böhm-Büste, Kammerspiele, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Ehrenmedaille, Max-Böhm-Hof, Max-Böhm-Gasse
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 5. Jänner 1983
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33G, Nummer 68
Ehrengrab Ehrengrab
  • 8., Josefstädter Straße 9 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich (Übernahme: 9. September 1958)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Verleihung: 26. März 1982, Übernahme: 30. Juni 1982)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Übernahme: 17. Oktober 1977)

Max ("Maxi") Böhm, * 23. August 1916 Wien, † 26. Dezember 1982 Wien 8, Josefstädter Straße 9 (Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 32C), Kabarettist, Schauspieler, Conferencier, Gattin Huberta Schauberger.

Biographie

Böhm kam bereits als Kind mit dem Theater in Berührung, da sein Vater sich neben seinem Beruf als Badearzt (in Teplitz-Schönau) als Theaterkritiker betätigte; dort besuchte er das Gymnasium, lernte aber auch Karl Farkas, Fritz Grünbaum, Armin Berg, Hans Moser u. a. kennen. Nach dem Besuch der Schauspielschule in Berlin und Privatunterricht bestand er 1935 die Schauspielprüfung in Prag und debütierte danach in Eger; bis 1940 spielte er an Bühnen in Marienbad, Karlsbad, Franzensbad und Teplitz-Schönau, danach am Deutschen Theater in Prag und am Stadttheater in Reichenberg (worauf sich sein geflügeltes Wort "Bei uns in Reichenberg ..." bezieht, das auch den Titel seiner von Georg Markus nach seinem Tod vollendeten Memoiren bildet). Neben anderen waren Ernst Waldbrunn und Carl Bosse seine Partner. 1940-1944 spielte Böhm am Schauspielhaus in Bremen (wo auch Hans Joachim Kulenkampff und Bernhard Wicki auftraten) begehrte Rollen, anschließend war er bis Kriegsende bei der Wehrmachtbetreuung eingesetzt.

Um diese Zeit regte sich auch seine große Neigung zu Maske und Parodie, die er später grandios einsetzte (Auftritte als Leonard Bernstein und Gilbert Becaud waren absolute Höhepunkte). 1945 kam Böhm nach Linz, wo er sich als Kabarettist, Autor und Regisseur an der von ihm und Peter Hey gegründeten Kleinkunstbühne "Eulenspiegel" betätigte; in die Folgezeit fällt auch seine intensive Tätigkeit beim Sender "Rot-Weiß-Rot" in Linz, wo er acht Jahre lang als Conferencier große Sendereihen betreute ("Die große Chance", "Freu dich nicht zu früh", "Schach dem König" u. a.). 1952 wählten ihn die Leser der "Radiowoche" zum populärsten Österreicher; zu diesem Zeitpunkt war ihm bereits der Aufstieg zum österreichischen Entertainer Nummer Eins geglückt.

1954-1974 war Böhm einer der Hauptdarsteller und bis zu dessen Tod 1971 der engste Mitarbeiter von Karl Farkas im Kabarett Simpl (1., Wollzeile 36). Ab Herbst 1974 trat er im Volkstheater, im Raimundtheater und im Theater an der Wien auf, absolvierte aber auch Gastspiele in Berlin und Hamburg. 1976 begann seine feste Bindung an das Theater in der Josefstadt (Kammerspiele; Böhmbüste). Nach dem Tod von Ernst Waldbrunn und der Abwanderung von Fritz Muliar ans Burgtheater war er der Starkomiker des Hauses.

In seinen letzten Lebensjahren erlitt Böhm schwere familiäre Schicksalsschläge. Er spielte in der Josefstadt seine Traumrolle, den Striese in "Raub der Sabinerinnen", starb aber unerwartet zwischen zwei Aufführungen.

Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich (1958), Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (1982). Max-Böhm-Büste von Angelika Eder, in Bronze gegossen, enthüllt 16. Dezember 1983, als Leihgabe der Stadt Wien im Foyer der Kammerspiele.

Max-Böhm-Hof; Max-Böhm-Gasse

Literatur

  • Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag 1962
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 20.08.1976, 18.08.1981, 30.06.1982
  • Die Bühne, Juli 1981
  • Nachrufe in allen Tageszeitungen
  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 202

Weblinks