Max-Böhm-Hof
48° 12' 32.53" N, 16° 20' 42.20" E zur Karte im Wien Kulturgut
Max-Böhm-Hof (8, Tigergasse 22), städtische Wohnhausanlage (26 Wohnungen), erbaut (1986-1988) nach Plänen von Eva Weil, benannt (10. September 1987) nach dem Schauspieler Max(imilian) Böhm.
Der zurückspringende Eingang in der Tigergasse wird durch einen von zwei Säulen gestützten Mittelrisalit überdacht und mit einem halbrunden Giebel des ausgebauten Dachgeschoßes abgeschlossen. Auffallend sind die parkseitig angeordneten, turmartigen Eckrisalite mit ihren ums Eck führenden Fenstern. Diese turmartige Wirkung wird durch ein dem Tigerpark zugewandtes Staffelgeschoß noch unterstrichen.
Durch das Wohnhaussanierungsgesetz von 1985 standen die 1980er-Jahre im Zeichen der Stadterneuerung. Ein Drittel der Gelder flossen in die Sanierung der berühmtesten Gemeindebauten der Zwischenkriegszeit: Karl-Marx-Hof, George-Washington-Hof, Rabenhof und viele weitere. Neubauten sollten durch Wettbewerbe eine hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt bekommen (siehe Hundertwasserhaus).
Vorgängerbau
Auf dem Areal des heutigen Max-Böhm-Hofes stand ursprünglich ein vom Architekten und Stadtbaumeister Donat Woita im Jahr 1862 errichtetes, dreistöckiges Wohnhaus mit elf Fensterachsen, das Carl Diedeks Sohn gehörte. Damals trug diese Adresse den Namen Allee Gasse 117, eine seit 1763 angelegte Verbindung zwischen Lerchenfelder und Josefstädter Straße, die zur Vorstadt Altlerchenfeld gehörte. 1862 wurde die Gasse nach einem Hausschild auf Nr. 38 "Zum Tiger" in die gleichnamige Gasse umbenannt. Die Gebäude Tigergasse 20 und Lerchengasse 19 wurden ebenfalls abgetragen; heute befindet sich dort der 1995 angelegte "Tigerpark", der einen Durchgang zwischen den beiden Gassen bietet. Die Tigergasse besticht durch ihre gemischte Verbauung von josephinisch-biedermeierlichen Vorstadthäusern, späthistorischen Zinshäusern und verschiedenen Neubauten wie dem Max-Böhm-Hof.
Kunst am Bau
Über der Eingangstür sowie entlang der Mauer Richtung Tigerpark zieren Teile der Reliefgestaltung des Künstlers Johann Jascha die Fassade, die im Inneren des Gebäudes weitergeführt wird. Rechts vom Eingang befindet sich die Widmungstafel an Max Böhm, die ebenfalls von Jascha stammt.
Literatur
- Peter Autengruber, Ursula Schwarz: Lexikon der Wiener Gemeindebauten, Pichler, Wien 2013, S. 171
Weblinks
- Wiener Wohnen: Max-Böhm-Hof [10.9.2024]