Rabenhofkino

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Einreichplan des Rabenhofkinos (18. November 1959)
Daten zur Organisation
Art der Organisation Kino
Datum von 1934
Datum bis Juli 1971
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 66869
GND
WikidataID
Objektbezug Theater im Rabenhof, Rabenhof, Kiba, Robert Kotas
Quelle
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Rabenhofkino 1.jpg
Bildunterschrift Einreichplan des Rabenhofkinos (18. November 1959)
  • 3., Rabengasse 3

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48° 11' 42.94" N, 16° 23' 58.51" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Einreichplan des Rabenhofkinos (18. November 1959)

Rabenhofkino (3., Rabengasse 3, bis 1935 Austerlitzhof, seit 1935 Rabenhof).

Bereits im Zuge der Erbauung des Gemeindebaus wurde der im "Tieferdgeschoß" liegende Saal der Kinderfreunde in der Rabengasse 3 zwischen 1926 und 1934 zu "Konzerten, Vorträgen, Versammlungen, fallweise auch zu Theater- und Kinovorführungen verwendet". Für die Vorführung von Filmen suchte der Verein "Volkshaus Landstrasse" Anfang August 1929 um Verleihung einer "Kinokonzenssion im berschränkten Ausmasse" an. Zur Vorführung sollen demnach "vor allem Filme volksbildernischer Art, wie Kulturfilme, hochwertige künstlerische Filme und Ähnliches, gelangen." Der Verein betonte dabei, dass diese Vorführungen nicht täglich, sondern nur fallweise einige Tage in der Woche stattfinden sollten.
Der Präsident des "Bundes der Wiener Lichtspieltheater", der zur Begutachtung herangezogen wurde, wendete sich ganz vehement gegen die Verleihung einer auch nur eingeschränkten Konzession, da - wie er argumentierte: "Der III. Bezirk hat bereits in 14 Kinos ein Kinoplatzangebot von mehr als 6000 Sitzen pro Vorstellung, also ein Angebot, das bei der heutigen Kaufkraft des Publikums den Bedarf, die Nachfrage nach Kinoplätzen weit übertrifft. Wozu also Eulen nach Athen tragen, wozu noch mehr leere Kinoplätze schaffen?" (kursive Textstellen im Original unterstrichen) Er hob zudem aus Erfahrungen mit dem Volksbildungsverein in der Stöbergasse hervor, wie "minimal bzw. wie negativ das Bedürfnis nach wissenschaftlichen Filmen ist und das sollte gerade in Erdberg anders sein?" Zwar war er überzeugt, "dass einige ideal veranlagte Männer des ansuchenden Vereines tatsächlich von dem idealen Bestreben erfüllt sind, in Erdberg durch Errichtung eines wissenschaftlichen Kinos volksbildnerisch zu wirken, jedoch wir als Fachleute wissen genau, dass nach kürzester Zeit auch dieses Kino zu Unterhaltungsfilmen übergehen müsste; für letztere aber gibt es in der Umgebung des Rabenplatzes Kinos mehr als genug." Aus den von ihm genannten Rückgängen der Besucherzahlen in den anderen Kinos des 3. Bezirks (so hatte etwas das Bürgerkino im Vergleich zum Jahr 1928 200.000 Besucher weniger) rechnete er mit der "unbedingten Abweisung des gegenständlichen Ansuchens".
Dennoch wurde von der zuständigen Magistratsabteilung 52 - Lokalpolizei Ende August 1929 eine eingeschränkte Kinokonzession erteilt.

1938 wurde das Rabenhofkino der Reichsarbeitsfront übergeben, nach dem Zweiten Weltkrieg in die "Kiba" Kinobetriebsanstalt Gesellschaft m.b.H. eingegliedert. 1959 wurde das Kino von Robert Kotas umgebaut, jedoch bereits im Juli 1970 geschlossen.

Nach der Schließung des Kinos, standen die Räumlichkeiten lange Zeit leer. In den ausgehenden 1980er Jahren wurde ein „Rückbau" vom Kino zu einem Theater besonderer Art (zwei Drittel Bühnenfläche, ein Drittel Sesselreihen (maximal 300 Plätze, dazwischen kein Vorhang) vorgenommen (wobei die Art-Deco-Restaurierung gut geglückt ist) und als dritte Bühne des Theaters in der Josefstadt am 3. April 1990 eröffnet.

Quellen

Literatur

  • Doris Hirschbüchler: [Jammer der freien Theaterschaffenden: Für unsere schillernde Vielfalt | Erhalten wir nur Almosen | Keine Richtlinien.] Zur Situation der freien Gruppen in Wien. Dissertation, Univ. Wien, Wien 1991

Weblinks