Leon Askin

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Daten zur Person
Personenname Askin, Leon
Abweichende Namensform Aschkenasy, Leon
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 32818
GND 119032961
Wikidata Q85174
Geburtsdatum 18. September 1907
Geburtsort Wien
Sterbedatum 3. Juni 2005
Sterbeort Wien
Beruf Schauspieler, Regisseur
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Schauspieler, Theater in der Josefstadt (Institution), Kabarett, Kleinkunstbühnen, Kabarett ABC, Film, Fernsehen, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Wiener Festwochen, Volksoper (Institution)
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 21.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33G, Nummer 34
Ehrengrab Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Wiener Ehrenmedaille in Silber (Verleihung: 10. Juni 1983, Übernahme: 17. Februar 1984)
  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 24. Juni 1994, Übernahme: 7. September 1994)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 19. März 2002, Übernahme: 10. Juni 2002)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 2001)
  • Goldener Rathausmann (Verleihung: 11. März 2003)

Prof. Leon Askin (eigentlich Leo Aschknasy), *18. September 1907 Wien, † 3. Juni 2005 Wien, Schauspieler, Regisseur


Biografie

Leon Askin wurde als Leo Aschknasy geboren. Er studierte bei Hans Thimig in der "Neuen Schule für dramatischen Unterricht", die dem Theater in der Josefstadt angegliedert war. Ab 1928 war Askin in Klein- und Kleinstrollen im Theater in der Josefstadt zu sehen. Im gleichen Jahr wurde er nach Düsseldorf engagiert, wo er bis 1932 als Schauspieler und Regieassistent unter Louise Dumont und nach ihrem Tod bis 1933 als Schauspieler unter Leopold Lindtberg beschäftigt war.

1933 wurde Askin zwangsbeurlaubt und ging noch im gleichen Jahr nach Paris, wo er das Kabarett "Künstlerclub-Paris-Wien" gründete, in dem Schauspieler wie Felix Bressart, Kurt Gerron und Lilli Palmer auftraten. 1935 kehrte er nach Wien zurück, wo er bis 1938 als Schauspieler und Regisseur auf den Kleinkunstbühnen "ABC" und "Der liebe Augustin" auftrat. Unter anderem arbeitete Askin mit Jura Soyfer zusammen und brachte auch dessen Kleinkunststück "Die Plakatsäule" zur Uraufführung.

Im Februar 1940 emigrierte Leon Askin in die USA, wo er sich als künstlerischer Leiter und Regisseur des "Washington Civic Theatre" etablierte. In New York inszenierte er später auch Goethes "Faust" (1949) mit Albert Bassermann in der Rolle des Mephisto, Askin trat selbst als Faust auf. 1942 bis 1946 war Askin Chefredakteur des Magazines "Orientation Digest", das von der amerikanischen Luftwaffe herausgegeben wurde.

Mit der Darstellung eines sowjetischen Agenten in dem Spionagefilm "Assignment Paris" (1952) begann Askins Karriere beim Film. 1960 spielte er beispielsweise unter der Regie von Billy Wilder in dem Film "One, Two, Three". Insgesamt wirkte er in über fünfzig Filmen mit, unter anderem war er Partner von Elizabeth Taylor, Richard Burton, Peter Ustinov (1972 auch unter dessen Regie: "Hammersmith is out")

Nach 1958 spielte Askin auch in zahlreichen deutschen und österreichischen Filmen sowie Fernsehproduktionen wie "Schinderhannes" (1958), "Pension Schöller" (1959), "Bis daß das Geld euch scheidet" (1960), "Lulu" (1962), als Mafia-Boss in "Kottan ermittelt" usw.

Askin inszenierte und spielte auch weiterhin am Theater. In Los Angeles übernahm er die Regie von Stücken von William Shakespeare, Bernard Shaw und Pavel Kohout und stand selbst in Hamburg, Berlin, Wien und Los Angeles auf der Bühne. Höhepunkt war dabei seine Othello-Darstellung in den Hamburger Kammerspielen aus dem Jahre 1957, die höchstes Lob der deutschen Theaterkritik erhielt. Zu Askins Erfolgen zählt aber auch sein Marquis de Sade in Peter Weiss' "Marat-Sade"-Spiel am Wiener Burgtheater 1968.

Leon Askin war viele Jahre Präsident der "American National Theatre Academy West" (ANTA West). 1994 kehrte Askin nach Wien zurück, wo er in dem Kabarettstück "Kleinkunst einst und jetzt", in Joshua Sobols "Alma. A Show Biz ans Ende" im Rahmen der Wiener Festwochen 1996 und als Tschang in "Das Land des Lächelns" in der Volksoper zu sehen war.

Quellen

Literatur

  • Who is Who in Österreich. Supplementwerk 2005. CD-ROM-Ausgabe. Zug: Who is Who Verlag 2005
  • Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. 9. Auflage. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 183
  • Leon Askin: Der Mann mit den 99 Gesichtern. Autobiographie. Wien [u.a.]: Böhlau 1998
  • Die Furche, 20.09.2007
  • Wienbibliothek/Tagblattarchiv: Askin, Leon [Sign.: TP-001473]
  • Rathauskorrespondenz, 19.09.2007
  • Rathauskorrespondenz, 28.05.2010

Weblinks