Landstraßer Hauptstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Landstraßer Hauptstraße (3), benannt zur Wahrung des Vorstadtnamens [[Landstraße (Vorstadt)|Landstraße]]; bedeutende Geschäftsstraße. Früher als Obere und Untere Landstraße, bis 1862 auch [[Paulusgrund]]-Hauptstraße, bezeichnet. Bis zum (bis Ende des 19. Jahrhunderts unregulierten) Wienfluss erstreckte sich der [[Ochsengries]] (später Hafen des [[Wiener Neustädter Kanal]]s [nach Auflassung Eislaufplatz]).  
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Landstraßer Hauptstraße ([[3]]), benannt zur Wahrung des [[Vorstädte|Vorstadtnamens]] [[Landstraße (Vorstadt)|Landstraße]]; bedeutende Geschäftsstraße. Früher als Obere und Untere Landstraße, bis 1862 auch [[Paulusgrund]]-Hauptstraße, bezeichnet. Bis zum (bis Ende des 19. Jahrhunderts unregulierten) [[Wienfluss]] erstreckte sich der [[Ochsengries]] (später [[Hafen]] des [[Wiener Neustädter Kanal]]s [nach Auflassung Eislaufplatz]).  
  
Ab Mitte 19. Jahrhunderts überquerte die [[Verbindungsbahn]] die [[Ungargasse]] und die Landstraßer Hauptstraße westlich der [[Invalidenstraße]] auf einer Brücke; im Zuge des Baus der [[Stadtbahn]] entstand in Tieflage deren Station [[Hauptzollamt]] und (in der [[Gigergasse]]) die Endstation der Wien-[[Pressburger Bahn]]. Das Areal bis zum [[Wienfluss]] wurde verbaut ([[Invalidenstraße]] [Markthallen], [[Vordere Zollamtsstraße]], Gebäude). Durch die Inbetriebnahme der [[Schnellbahn]] (1962) und der [[U-Bahn]] (1978) entstand die Station [[Wien-Mitte]].
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Ab Mitte 19. Jahrhunderts überquerte die [[Verbindungsbahn]] die [[Ungargasse]] und die Landstraßer Hauptstraße westlich der [[Invalidenstraße]] auf einer [[Brücken|Brücke]]; im Zuge des Baus der [[Stadtbahn]] entstand in Tieflage deren Station [[Hauptzollamt]] und (in der [[Gigergasse]]) die Endstation der [[Wien]]-[[Pressburger Bahn]]. Das Areal bis zum [[Wienfluss]] wurde verbaut ([[Invalidenstraße]] - [[Markthallen]], [[Vordere Zollamtsstraße]], Gebäude). Durch die Inbetriebnahme der [[Schnellbahn]] (1962) und der [[U-Bahn]] (1978) entstand die Station [[Wien-Mitte]].
 
[[Datei:HMW_027371.jpg|390px|thumb|right|Landstraßer Hauptstraße 38, 1902]]  
 
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[[Datei:HMW_033667_00001.jpg|390px|thumb|right|Landstraßer Hauptstraße 79 (Hofgang), 1907]]  
 
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*Nummer 1 ([[Vordere Zollamtsstraße]] 15): [[Wiener Bürger-Hof]]; hier befand sich der Sitz des 1908 von Josef Parzer begründeten "Bratwurstglöckerls".  
 
*Nummer 1 ([[Vordere Zollamtsstraße]] 15): [[Wiener Bürger-Hof]]; hier befand sich der Sitz des 1908 von Josef Parzer begründeten "Bratwurstglöckerls".  
 
*Nummer 2 ([[Vordere Zollamtsstraße]] 17): Hotel [[Hilton]] (mit Air Terminal); hier stand zuvor die 1865 eröffnete [[Großmarkthalle]].  
 
*Nummer 2 ([[Vordere Zollamtsstraße]] 17): Hotel [[Hilton]] (mit Air Terminal); hier stand zuvor die 1865 eröffnete [[Großmarkthalle]].  
*Nummer 2a: Warenhaus [[AEZ]].  
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*Nummer 2a: [[Warenhaus]] [[AEZ]].  
*Nummer 2b: Miethaus der [[Elisabethinen]]; hier starb der Kaffeesieder Johann Ducati.  
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*Nummer 2b: Miethaus der [[Elisabethinen]]; hier starb der Kaffeesieder [[Johann Baptist Dukati|Johann Ducati]].  
*Nummer 3 ([[Invalidenstraße 11): An der Fassade Sgraffiti eines säenden und mähenden Bauern.  
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*Nummer 3 (Invalidenstraße 11): An der Fassade [[Sgraffito]] eines säenden und mähenden Bauern.  
*Nummer 4: Wohnhaus mit neoklassizistischer Fassade (Anklänge an die [[Wiener Werkstätte]]); an der Fassade Steinrelief (Gnadenstuhl, 18. Jahrhundert) vom Vorgängerbau Josef Gerls (erbaut 1796-1799). Gedenktafel für [[Rudolf von Eichthal]], der hier 1919-1974 wohnte.  
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*Nummer 4: Wohnhaus mit [[Klassizismus|neoklassizistischer]] Fassade (Anklänge an die [[Wiener Werkstätte]]); an der Fassade Steinrelief ([[Gnadenstuhl]], 18. Jahrhundert) vom Vorgängerbau [[Josef Gerl]]s (erbaut 1796-1799). [[Gedenktafeln|Gedenktafel]] für [[Rudolf von Eichthal]], der hier 1919-1974 wohnte.  
 
*Nummer 4A: [[Elisabethinenkirche]] (mit Elisabethinenkloster, [[Elisabethinenapotheke]] und [[Elisabeth-Spital|St.-Elisabeth-Spital]]).  
 
*Nummer 4A: [[Elisabethinenkirche]] (mit Elisabethinenkloster, [[Elisabethinenapotheke]] und [[Elisabeth-Spital|St.-Elisabeth-Spital]]).  
*Nummer 6: Wohn- und Sterbehaus von [[Matthäus von Rosthorn der Jüngere|Matthäus Edler von Rosthorn]] († 3. Mai 1855), Chef des Handlungshauses Gebrüder Rosthorn und Direktor der [[Kaiser-Ferdinands-Nordbahn]]; Wohnhaus von Feldmarschall Josef Freiherr von Smola (1764-1820), Emil Tietze (1845-1918; Direktor der Geologischen Reichsanstalt) und des Schriftstellers Karl Junker (1876-1928).  
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*Nummer 6: Wohn- und Sterbehaus von [[Matthäus von Rosthorn der Jüngere|Matthäus Edler von Rosthorn]] († 3. Mai 1855), Chef des Handlungshauses Gebrüder Rosthorn und Direktor der [[Kaiser-Ferdinands-Nordbahn]]; Wohnhaus von [[Feldmarschall]] Josef Freiherr von Smola (1764-1820), Emil Tietze (1845-1918; Direktor der [[Geologische Bundesanstalt|Geologischen Reichsanstalt]]) und des Schriftstellers Karl Junker (1876-1928).  
 
*Nummer 7: Wohnhaus von [[Franz Gräffer]] und [[Josef Staudigl]].  
 
*Nummer 7: Wohnhaus von [[Franz Gräffer]] und [[Josef Staudigl]].  
 
*Nummer 9: Hier wohnte [[Johann Nepomuk Hoechle]].  
 
*Nummer 9: Hier wohnte [[Johann Nepomuk Hoechle]].  
*Nummer 10: Einkehrwirtshaus der ungarischen Ochsenhändler "Zum schwarzen Bock"; im Eisenbahnzeitalter wandelte sich das Wirtshaus in ein beliebtes Volkssängerlokal um, in dem [[Johann Baptist Moser]] und [[Johann Kwapil]] Triumphe feierten.  
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*Nummer 10: Einkehrwirtshaus der ungarischen Ochsenhändler "[[ Zum schwarzen Bock (3)|Zum schwarzen Bock]]"; im [[Eisenbahn]]zeitalter wandelte sich das Wirtshaus in ein beliebtes [[Volkssänger]]lokal um, in dem [[Johann Baptist Moser]] und [[Johann Kwapil]] Triumphe feierten.  
 
*Nummer 11: [[Josef-Pfeifer-Hof]], der Vorgängerbau war das Wohnhaus von [[Basilio Calafati]].  
 
*Nummer 11: [[Josef-Pfeifer-Hof]], der Vorgängerbau war das Wohnhaus von [[Basilio Calafati]].  
*Nummer 13 ([[Gärtnergasse]] 14): Wohnhaus, erbaut 1853 von Eduard Kuschee; in den Hausfluren Marienkrönung beziehunsgweise Dreifaltigkeitsgruppe (Sandstein, 18. Jahrhundert) vom Vorgängerbau.
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*Nummer 13 ([[Gärtnergasse]] 14): Wohnhaus, erbaut 1853 von Eduard Kuschee; in den Hausfluren Marienkrönung beziehungsweise Dreifaltigkeitsgruppe (Sandstein, 18. Jahrhundert) vom Vorgängerbau.
 
*Nummer 17: Zu den Stammgästen des Lokals gehörten [[Viktor Keldorfer]], [[Karl Lueger]], [[Max Pallenberg]], [[Carl Michael Ziehrer]] und [[Mizzi Zwerenz]].  
 
*Nummer 17: Zu den Stammgästen des Lokals gehörten [[Viktor Keldorfer]], [[Karl Lueger]], [[Max Pallenberg]], [[Carl Michael Ziehrer]] und [[Mizzi Zwerenz]].  
*Nummer 18: Hier war der Sitz der von [[Michael Powolny]] und [[Berthold Franz Löffler]] gegründeten Arbeitsgemeinschaft "[[Wiener Keramik]]".  
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*Nummer 18: Hier war der Sitz der von [[Michael Powolny]] und [[Bertold Franz Löffler]] gegründeten Arbeitsgemeinschaft "[[Wiener Keramik]]".  
*Nummer 21: "[[Widterhaus]]" (Braumeister der Dreherschen [[Brauerei]] Anton Widter, 1808-1887); das 1911 demolierte Gebäude besaß ein prächtiges Portal, das ins Haus 1, [[Graben]] 12 übertragen wurde. Zu den Bewohnern gehörte [[Jakob Giger]].  
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*Nummer 21: "[[Widterhaus]]" (Braumeister der Dreherschen [[Brauerei]] [[Anton Widter]], 1808-1887); das 1911 demolierte Gebäude besaß ein prächtiges Portal, das ins Haus 1, [[Graben 12]] übertragen wurde. Zu den Bewohnern gehörte [[Jakob Giger]].  
*Nummer 23: "[[Fuchshaus]]" (1765-1912 im Besitz der Familie Fuchs); der Garten reichte bis zum [[Donaukanal]]. Hier wohnten unter anderen [[Ladislaus Eugen Petrovits]], [[Josef Bermann]], [[Karl Lueger]] (der hier seine Kanzlei hatte) und der Komponist Karl Schön.  
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*Nummer 23: "[[Fuchshaus]]" (1765-1912 im Besitz der Familie Fuchs); der Garten reichte bis zum [[Donaukanal]]. Hier wohnten unter anderen [[Ladislaus Eugen Petrovits]], [[Josef Bermann]], [[Karl Lueger]] (der hier seine Kanzlei hatte) und der [[Komponisten|Komponist]] Karl Schön.  
*Nummer 24: ehemaliges Gasthaus "Zum braunen Hirschen"; im Haus wohnte [[Hans Grasberger]] und starb der Bildhauer [[Johann Georg Hildebrand]] (1667-1747; schuf Altar für die [[Elisabethinenkirche]]).  
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*Nummer 24: ehemaliges Gasthaus "[[ Zum braunen Hirschen (3)|Zum braunen Hirschen]]"; im Haus wohnte [[Hans Grasberger]] und starb der Bildhauer [[Johann Georg Hildebrand]] (1667-1747; schuf Altar für die [[Elisabethinenkirche]]).  
 
*Nummer 26: Im Vorgängerbau (demoliert 1973) wohnte 1817-1819 [[Ludwig van Beethoven]] ([[Beethoven-Wohnungen]]).  
 
*Nummer 26: Im Vorgängerbau (demoliert 1973) wohnte 1817-1819 [[Ludwig van Beethoven]] ([[Beethoven-Wohnungen]]).  
 
*Nummer 27: Hier wohnte [[Raoul Aslan]].  
 
*Nummer 27: Hier wohnte [[Raoul Aslan]].  
*Nummer 28 (Ungargasse 13): [[Sünnhof]]; Sommerwohnung von [[Karl Marinelli]].  
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*Nummer 28 ([[Ungargasse]] 13): [[Sünnhof]]; Sommerwohnung von [[Karl Marinelli]].  
*Nummer 29: Wohnhaus, erbaut 1902; im Hausflur Marienstatue (barocke Immaculata; zweite Hälfte 18. Jahrhundert; vielleicht von [[Karl Georg Merville]], der im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts hier wohnte).
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*Nummer 29: Wohnhaus, erbaut 1902; im Hausflur [[Marienstatuen|Marienstatue]] ([[barock]]e Immaculata; zweite Hälfte 18. Jahrhundert; vielleicht von [[Karl Georg Merville]], der im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts hier wohnte).
*Nummer 31: Hier befand sich die Gaststätte "Zur goldenen Birne" (1833-1870 berühmter Tanzsaal); 1823/1824 zählte [[Ludwig van Beethoven]] (wohnhaft damals 3, [[Ungargasse]] 5) zu den Gästen; im Hinterhaus des Gasthofs wohnte [[Adalbert Stifter]]; am 31. Jänner 1828 starb hier der griechische Freiheitsheld [[Alexander Ypsilanti|Alexander Fürst Ypsilanti]] (Gedenktafel mit Porträtrelief). Gedenktafel (vom Altbau 1935 auf den Neubau übertragen) für [[Honoré de Balzac]], der hier 1835 logierte. Anfang 20. Jahrhundert wurde der Gasthof aufgelassen.  
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*Nummer 31: Hier befand sich die Gaststätte "[[Zur goldenen Birne]]" (1833-1870 berühmter Tanzsaal); 1823/1824 zählte [[Ludwig van Beethoven]] (wohnhaft damals 3, [[Ungargasse]] 5) zu den Gästen; im Hinterhaus des Gasthofs wohnte [[Adalbert Stifter]]; am 31. Jänner 1828 starb hier der griechische Freiheitsheld [[Alexander Ypsilanti|Alexander Fürst Ypsilanti]] (Gedenktafel mit Porträtrelief). Gedenktafel (vom Altbau 1935 auf den Neubau übertragen) für [[Honoré de Balzac]], der hier 1835 logierte. Anfang 20. Jahrhundert wurde der Gasthof aufgelassen.  
 
*Nummer 32: Hier wohnte Hofsekretär Anton Josef Paradis (Vater der blinden Pianistin [[Maria Theresia Paradis]]).  
 
*Nummer 32: Hier wohnte Hofsekretär Anton Josef Paradis (Vater der blinden Pianistin [[Maria Theresia Paradis]]).  
 
*Nummer 34: Geburtshaus von [[Johann Baptist Moser]], Sterbehaus von [[Hans Grasberger]].  
 
*Nummer 34: Geburtshaus von [[Johann Baptist Moser]], Sterbehaus von [[Hans Grasberger]].  
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*Nummer 41-43: Wohnhaus von [[Oskar Fronz junior]].  
 
*Nummer 41-43: Wohnhaus von [[Oskar Fronz junior]].  
 
*Nummer 42: Wohnhaus "Zur Weintraube", erbaut 1769 von [[Peter Mollner]] (umgestaltet); Zwerchhof mit langgestrecktem Hoftrakt, offener Stiegenaufgang, im Obergeschoß in rundbogiger Nische "Schwarze Madonna".  
 
*Nummer 42: Wohnhaus "Zur Weintraube", erbaut 1769 von [[Peter Mollner]] (umgestaltet); Zwerchhof mit langgestrecktem Hoftrakt, offener Stiegenaufgang, im Obergeschoß in rundbogiger Nische "Schwarze Madonna".  
*Nummer 45: In H. Schmeikals Tegetthoff- und Adelensaal traten in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts zahlreiche [[Volkssänger]]gruppen auf (darunter [[Wenzl Seidl|Seidl]] und [[Wilhelm Wiesberg|Wiesberg]]).  
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*Nummer 45: In H. Schmeikals Tegetthoff- und Adelensaal traten in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts zahlreiche [[Volkssänger]]gruppen auf (darunter [[Wenzel Seidl|Seidl]] und [[Wilhelm Wiesberg|Wiesberg]]).  
 
*Nummer 46: Wohnhaus von [[Josef Folnesics]].  
 
*Nummer 46: Wohnhaus von [[Josef Folnesics]].  
*Nummer 40: Hausschild "Zu den sechs Krügen" (Besitzer 1740 der bürgerlichen Geschirrhändler und Bierleitgeb Simon Anderer); im [[Vormärz]] war hier das Bergamt der Vorstädte [[Landstraße (Vorstadt)|Landstraße]], [[Erdberg (Vorstadt)|Erdberg]], [[Weißgerber (Vorstadt)|Weißgerber]] und [[Leopoldstadt (Vorstadt)|Leopoldstadt]] untergebracht.  
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*Nummer 40: [[Hausschilder|Hausschild]] "Zu den sechs Krügen" (Besitzer 1740 der bürgerlichen Geschirrhändler und Bierleitgeb Simon Anderer); im [[Vormärz]] war hier das Bergamt der Vorstädte [[Landstraße (Vorstadt)|Landstraße]], [[Erdberg (Vorstadt)|Erdberg]], [[Weißgerber (Vorstadt)|Weißgerber]] und [[Leopoldstadt (Vorstadt)|Leopoldstadt]] untergebracht.  
*Nummer 55: ehemaliges Haus "Zum guten Hirten".  
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*Nummer 55: ehemaliges Haus "[[ Zum guten Hirten (3)|Zum guten Hirten]]".  
 
*Nummer 56: Hier wohnte [[Ludwig Joseph Montoyer|Ludwig Montoyer]].  
 
*Nummer 56: Hier wohnte [[Ludwig Joseph Montoyer|Ludwig Montoyer]].  
 
*Bei Nummer 56: [[Rochuskirche]].  
 
*Bei Nummer 56: [[Rochuskirche]].  
*Nummer 60 ([[Rochusgasse]] 2): "[[Zum schwarzen Adler (3, Apotheke)|Zum schwarzen Adler]]" (samt gleichnamiger [[Apotheken|Apotheke]]), auch Augustinerzinshaus genannt (heute [[Neubau]]); hier wohnte 1821/1822 [[Ludwig van Beethoven]] ([[Beethoven-Wohnungen]]).  
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*Nummer 60 ([[Rochusgasse]] 2): "[[Zum schwarzen Adler (3, Apotheke)|Zum schwarzen Adler]]" (samt gleichnamiger [[Apotheken|Apotheke]]), auch [[Augustinerzinshaus]] genannt (heute Neubau); hier wohnte 1821/1822 [[Ludwig van Beethoven]] ([[Beethoven-Wohnungen]]).  
 
*Nummer 74: Haus [[Franz Fernolendt|Fernolendt]] (ab 1849). In diesem Haus wohnte 1863/1864 und 1867 [[Marie Ebner-Eschenbach|Marie von Ebner-Eschenbach]]; 1914 starb hier der Bildhauer [[Rudolf Weyr]].
 
*Nummer 74: Haus [[Franz Fernolendt|Fernolendt]] (ab 1849). In diesem Haus wohnte 1863/1864 und 1867 [[Marie Ebner-Eschenbach|Marie von Ebner-Eschenbach]]; 1914 starb hier der Bildhauer [[Rudolf Weyr]].
 
*Nummer 75: Im ehemaligen Gartentrakt wohnte 1787 [[Wolfgang Amadeus Mozart|W. A. Mozart]] mit seiner Familie.  
 
*Nummer 75: Im ehemaligen Gartentrakt wohnte 1787 [[Wolfgang Amadeus Mozart|W. A. Mozart]] mit seiner Familie.  
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*Nummer 81: "Zum silbernen Ochsen"; hier wohnten [[Richard Joseph Luksch|Richard Luksch]] und der Komponist [[Camillo Andreas Horn]] (1860-1941).  
 
*Nummer 81: "Zum silbernen Ochsen"; hier wohnten [[Richard Joseph Luksch|Richard Luksch]] und der Komponist [[Camillo Andreas Horn]] (1860-1941).  
 
*Nummer 88: Im Haus "Zur goldenen Sonne" stieg Dr. [[Friedrich Schlegel]] ab, als er am 22. Juni 1808 von Paris nach Wien kam.  
 
*Nummer 88: Im Haus "Zur goldenen Sonne" stieg Dr. [[Friedrich Schlegel]] ab, als er am 22. Juni 1808 von Paris nach Wien kam.  
*Nummer 92-94: [[Kurt-Steyrer-Hof]], städtische Wohnhausanlage (1954/1955).
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*Nummer 92-94: [[Kurt-Steyrer-Hof]], [[Städtische Wohnbauprogramme|städtische Wohnhausanlage]] (1954/1955).
 
*Nummer 96: Hier stand bis 1958 das Arenbergsche Gartenpalais beziehungsweise [[Esterhazypalais|Esterházypalais]]. In der Einfahrt des Neubaus Gedenktafel (mit Porträtrelief) für [[Johannes Brahms]], der hier 1893-1897 viele Stunden im Kreis der Familie Fellinger verbrachte; zahlreiche seiner Kompositionen erklangen hier zum ersten Mal.  
 
*Nummer 96: Hier stand bis 1958 das Arenbergsche Gartenpalais beziehungsweise [[Esterhazypalais|Esterházypalais]]. In der Einfahrt des Neubaus Gedenktafel (mit Porträtrelief) für [[Johannes Brahms]], der hier 1893-1897 viele Stunden im Kreis der Familie Fellinger verbrachte; zahlreiche seiner Kompositionen erklangen hier zum ersten Mal.  
 
*Nummer 97-101: ehemals [[Schwechater Hof]].  
 
*Nummer 97-101: ehemals [[Schwechater Hof]].  
 
*Nummer 98: Hier wohnte [[Josef Maria Eder]].  
 
*Nummer 98: Hier wohnte [[Josef Maria Eder]].  
*Nummer 106: [[Biedermeier]]haus "Zum grünen Kopf", erbaut 1822 von [[Josef Klee]]; Fensterlünetten mit mythologischen Szenen und Ornamenten, reicher Reliefschmuck.  
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*Nummer 106: [[Biedermeier]]haus "[[Zum grünen Kopf]]", erbaut 1822 von [[Josef Klee]]; Fensterlünetten mit mythologischen Szenen und Ornamenten, reicher Reliefschmuck.  
 
*Nummer 110: [[Biedermeier]]haus "Zum Bodensee", das in seinem Aussehen an den dörflichen Charakter der Gegend erinnert; über dem Mitteltor Relief mit Darstellung des Bodensees.  
 
*Nummer 110: [[Biedermeier]]haus "Zum Bodensee", das in seinem Aussehen an den dörflichen Charakter der Gegend erinnert; über dem Mitteltor Relief mit Darstellung des Bodensees.  
*Nummer 112: [[Biedermeier]]haus "[[Zum Kometenstern|Zum Kometstern]]".  
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*Nummer 112: Biedermeierhaus "[[Zum Kometenstern|Zum Kometstern]]".  
 
*Nummer 116: Hier wohnte [[Bezirksvorsteher]] [[Josef Pfeifer].
 
*Nummer 116: Hier wohnte [[Bezirksvorsteher]] [[Josef Pfeifer].
*Nummer 137 ([[Keinergasse]] 37): [[Herz-Jesu-Kirche (3)|Herz-Jesu-Kirche]]. Hier befand sich das Rosenthalsche Haus (Johann Konrad Rosenthal erwarb die Liegenschaft mit seiner Gattin Barbara 1823, danach weiterhin im Familienbesitz); Konrad Rosenthal besaß eine große Gärtnerei und Baumschule auf der [[Landstraße]] (der Garten umfasste das Gelände zwischen Landstraßer Hauptstraße, [[Petrusgasse]] und [[Baumgasse]]); er legte unter anderem den Park für Fürst Rasumofsky an. 1903 wurde anstelle des Hauses das Herz-Jesu-Kloster errichtet.  
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*Nummer 137 ([[Keinergasse]] 37): [[Herz-Jesu-Kirche (3)|Herz-Jesu-Kirche]]. Hier befand sich das Rosenthalsche Haus ([[Konrad Johann Rosenthal|Johann Konrad Rosenthal]] erwarb die Liegenschaft mit seiner Gattin Barbara 1823, danach weiterhin im Familienbesitz); Konrad Rosenthal besaß eine große Gärtnerei und Baumschule auf der [[Landstraße]] (der Garten umfasste das Gelände zwischen Landstraßer Hauptstraße, [[Petrusgasse]] und [[Baumgasse]]); er legte unter anderem den [[Park]] für [[Andrej Kyrillowitsch Rasumowsky|Fürst Rasumofsky]] an. 1903 wurde anstelle des Hauses das Herz-Jesu-Kloster errichtet.  
 
*Nummer 138: Gedenktafel für [[Kolo Moser]], der 1905-1918 hier wohnte.  
 
*Nummer 138: Gedenktafel für [[Kolo Moser]], der 1905-1918 hier wohnte.  
 
*Nummer 140: erbaut 1902 durch Baumeister Lukeneder für Hertha Jäger, geboren Mautner-Markhof, Gatte [[Gustav Jäger (Physiker)|Gustav Jäger]]. Hier wohnte auch Museumsdirektor [[Franz Glück]].  
 
*Nummer 140: erbaut 1902 durch Baumeister Lukeneder für Hertha Jäger, geboren Mautner-Markhof, Gatte [[Gustav Jäger (Physiker)|Gustav Jäger]]. Hier wohnte auch Museumsdirektor [[Franz Glück]].  
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*Nummer 149: [[Marianne-Hainisch-Hof]], städtische Wohnhausanlage, erbaut 1927/1928
 
*Nummer 149: [[Marianne-Hainisch-Hof]], städtische Wohnhausanlage, erbaut 1927/1928
 
*Nummer 173 ([[Rennweg]] 95-97): [[St. Marx]] (Hospital, [[Versorgungshaus]], [[Brauerei]]).  
 
*Nummer 173 ([[Rennweg]] 95-97): [[St. Marx]] (Hospital, [[Versorgungshaus]], [[Brauerei]]).  
*Nummer 173-175: städtische Wohnhausanlage, errichtet 1953-1956; Gedenktafel (mit Porträtrelief, gestaltet von Viktor Theodor Slama) für [[Josef Madersperger]] (der 1850 im [[Bürgerversorgungshaus zu St. Marx]], das hier stand, starb).  
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*Nummer 173-175: städtische Wohnhausanlage, errichtet 1953-1956; Gedenktafel (mit Porträtrelief, gestaltet von [[Victor Theodor Slama|Viktor Theodor Slama]]) für [[Josef Madersperger]] (der 1850 im [[Bürgerversorgungshaus zu St. Marx]], das hier stand, starb).  
*Nummer 177-187 ([[Grasbergergasse]] 4, [[Leberstraße]] 2): städtische Wohnhausanlage [[Wildganshof]], erbaut 1931/1932; in der Gartenanlage Wildgansbüste von Josef Riedl, an der Fassade Terrakottarelief "Pflügender Bauer" von A. Riedel.
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*Nummer 177-187 ([[Grasbergergasse]] 4, [[Leberstraße]] 2): städtische Wohnhausanlage [[Wildganshof]], erbaut 1931/1932; in der Gartenanlage Wildgansbüste von [[Josef Franz Riedl|Josef Riedl]], an der Fassade Terrakottarelief "Pflügender Bauer" von A. Riedel.
 
 
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 126
 
* Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014,  9. Auflage, S. 179
 
 
*Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 115 ff.
 
*Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 115 ff.
 +
*Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Erdberg. Ein Dorf in der Stadt. Wien: Mohl 1992, S. 147
 +
*Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Hg. von Landstraßer Lehrern. Wien: Gerlach & Wiedling 1921, S. 116 ff., insbesondere 117 ff., 158 ff., 175 ff. (vergleiche Register, S. 182)
 
*Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 24 ff.   
 
*Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 24 ff.   
 +
*Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 126
 
*Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 55 ff.  
 
*Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 55 ff.  
*Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Erdberg. Ein Dorf in der Stadt. Wien: Mohl 1992, S. 147
 
*Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Hg. von Landstraßer Lehrern. Wien: Gerlach & Wiedling 1921, S. 116 ff., insbesondere 117 ff., 158 ff., 175 ff. (vergleiche Register, S. 182)
 
*Ricarda Oettinger: Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. Horn: Berger 1889 - lfd. (archivalische Vorarbeiten 3. Bezirk) 1971, S. 24 ff.
 
 
*Hans Pemmer: Die Landstraßer Hauptstraße im Wandel der Zeiten. In: Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Band 5, 1966, Sonderheft, S. 2 ff.
 
*Hans Pemmer: Die Landstraßer Hauptstraße im Wandel der Zeiten. In: Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Band 5, 1966, Sonderheft, S. 2 ff.
 +
* Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014,  9. Auflage, S. 179
 +
*Ricarda Oettinger: Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. Horn: Berger 1889 - lfd. (archivalische Vorarbeiten 3. Bezirk) 1971, S. 24 ff.

Version vom 4. Oktober 2016, 16:09 Uhr

Landstraße Hauptstraße Nummer 110, 112 und 114 (um 1950)
Daten zum Objekt
Bildname Landstrassehauptstrasse.jpg
Bildunterschrift Landstraße Hauptstraße Nummer 110, 112 und 114 (um 1950)
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48° 11' 9.25" N, 16° 23' 46.26" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Landstraßer Hauptstraße (3), benannt zur Wahrung des Vorstadtnamens Landstraße; bedeutende Geschäftsstraße. Früher als Obere und Untere Landstraße, bis 1862 auch Paulusgrund-Hauptstraße, bezeichnet. Bis zum (bis Ende des 19. Jahrhunderts unregulierten) Wienfluss erstreckte sich der Ochsengries (später Hafen des Wiener Neustädter Kanals [nach Auflassung Eislaufplatz]).

Ab Mitte 19. Jahrhunderts überquerte die Verbindungsbahn die Ungargasse und die Landstraßer Hauptstraße westlich der Invalidenstraße auf einer Brücke; im Zuge des Baus der Stadtbahn entstand in Tieflage deren Station Hauptzollamt und (in der Gigergasse) die Endstation der Wien-Pressburger Bahn. Das Areal bis zum Wienfluss wurde verbaut (Invalidenstraße - Markthallen, Vordere Zollamtsstraße, Gebäude). Durch die Inbetriebnahme der Schnellbahn (1962) und der U-Bahn (1978) entstand die Station Wien-Mitte.

Landstraßer Hauptstraße 38, 1902
Landstraßer Hauptstraße 79 (Hofgang), 1907
Landstraßer Hauptstraße 6 / Gärtnergasse (mit Elisabethinenkirche), 1909

Gebäude

Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 115 ff.
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Erdberg. Ein Dorf in der Stadt. Wien: Mohl 1992, S. 147
  • Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Hg. von Landstraßer Lehrern. Wien: Gerlach & Wiedling 1921, S. 116 ff., insbesondere 117 ff., 158 ff., 175 ff. (vergleiche Register, S. 182)
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 24 ff.
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 126
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 55 ff.
  • Hans Pemmer: Die Landstraßer Hauptstraße im Wandel der Zeiten. In: Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Band 5, 1966, Sonderheft, S. 2 ff.
  • Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 179
  • Ricarda Oettinger: Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. Horn: Berger 1889 - lfd. (archivalische Vorarbeiten 3. Bezirk) 1971, S. 24 ff.