Ludwig Joseph Montoyer

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Daten zur Person
Personenname Montoyer, Ludwig Joseph
Abweichende Namensform Montoyer, Louis Joseph
Titel
Geschlecht männlich
PageID 12256
GND 129233307
Wikidata Q327170
Geburtsdatum 1749
Geburtsort Mari(e)mont, Österreichische Niederlande
Sterbedatum 5. Juni 1811
Sterbeort Wien
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.05.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof St. Marxer Friedhof
Grabstelle
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 56 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 25. September 1805)


Montoyer Louis (Ludwig) Joseph (oft fälschlich von), * um 1749 Mari(e)mont, Österreichische Niederlande (Belgien), † 5. Juni 1811 Wien (ursprünglich St. Marxer Friedhof [Gedenkstein]), Architekt.

War Schüler des Laurentius Benedictus Devez (1731-1812), der ab 1760 Architekt Karls von Lothringen in Brüssel und selbst Ludwig Montoyer, eigenhändiger Entwurf des Rasumofskypalais am Klassizismus der Zeit Ludwigs XVI. geschult war, sich jedoch auch an der englischen Baukunst orientierte. 1778 wurde Montoyer als selbständiger Architekt Bürger von Brüssel, wo er (wie auch in Löwen) öffentliche Gebäude errichtete (Kirchenschiff der St. Jakobs-Kerk in Brüssel) und 1776 als Schöpfer des College du Pape in Löwen genannt wird. 1795 kam er in der Begleitung von Herzog Albert von Sachsen-Teschen (ab 1780 dessen Hofarchitekt und ab 1784 Baudirektor) nach Wien und entwarf die Pläne für den Umbau der Albertina (1800-1804) und den Bau der Albertinischen Wasserleitung; um diese Zeit baute er auch für Andreas Kirillowitsch Fürst Rasumofsky das Rasumofskypalais (1806/1807; Brand des Gartentrakts 1814) sowie den Rittersaal der Hofburg (1804-1807).

Hofarchitekt (1807), Große goldene Civil-Ehren-Medaille (1811), Ehrenbürger der Stadt Wien (25. September 1805; „für öffentliche Bauten, die zur Verschönerung der Stadt beitragen, und den Bau der Albertinischen Wasserleitung"). Wohnte 3, Landstraßer Hauptstraße 56.

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Rupert Feuchtmüller: Ludwig Montoyer und sein Palais Rasumofsky in Wien. In:Gertrude Gsodam [Hg.]: Festschrift W. Sas-Zaloziecky zum 60. Geburtstag. Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1956, S. 40
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 86 f.
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 40, Anm. 56
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 27 f.