Habsburgergasse: Unterschied zwischen den Versionen

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Habsburgergasse (1), um 1200 im Verlauf der babenbergischen Stadterweiterung als südliche Seitengasse des Grabens an gelegt. Im 14. Jahrhundert Preidenstraße (auch Strata Brigide, vielleicht im Zusammenhang mit einer hier befindlichen Brigittakapelle), in der Folge verballhornt; im 17. Jahrhundert Preinerstraße, 1701 Obere [[Bräunerstraße]], seit 1862 (nach der in Österreich ab 1278 herrschenden Dynastie der [[Habsburger]]) Habsburgergasse
 
  
'''Gebäude:'''
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Habsburgergasse ([[1]].), um 1200 im Verlauf der [[Babenberger|babenbergischen]] [[Stadterweiterung]] als südliche Seitengasse des [[Graben]]s angelegt. Im 14. Jahrhundert [[Preidenstraße (1)|Preidenstraße]] (auch Strata Brigide, vielleicht im Zusammenhang mit einer hier befindlichen [[Brigittakapelle]]), in der Folge verballhornt; im 17. Jahrhundert Preinerstraße, 1701 Obere [[Bräunerstraße]], seit 1862 (nach der in Österreich ab 1278 herrschenden Dynastie der [[Habsburger]]) Habsburgergasse.
*Nr. 2: Wohnhaus, erbaut 1910; im Vorgängerbau wohnte der Schneidermeister [[Joseph Gunkel]]. Im damaligen Haus der „Auswanderungshilfsorganisation für nichtmosaische Juden in der Ostmark" gründete 1940 das Caritas-Institut Wien eine „Erzbischöfliche Diözesanstelle für nichtarische Katholiken".
 
*Nr. 4: Barockes Wohnhaus (Fassade mit Atlanten im ersten Stock und Pilasterordnung, Marienrelief und Wappen um 1720); hier befand sich das Bierhaus „Zum burgundischen Kreuz" (bereits 1684 erwähnt).
 
*Nr. 5 (Bräunerstraße 8): ehemaliges Cavrianipalais ([[Cavrianisches Haus]]), erbaut 1723 (Barockbau), Balkon mit Wappen.
 
*Nr. 7: Wohnhaus, erbaut 1913/1914 von Krausz und Tölk in Formen des Secessionismus.
 
*Nr. 11: [[Stallburg]]; darin Alte [[Hofapotheke]].  
 
*Nr. 12: [[Barnabitenkloster]] „Zum heiligen Michael" (17. Jahrhunderrt); Pfarrhof St. Michael.
 
*Nr. 14 (Durchgang zum Haus Michaelerplatz  6): Altes (oder Kleines) [[Michaelerhaus]]; im Durchgang zum Michaelerplatz Ölbergrelief (von Hans Hueber, 15. Jahrhundert; nach Renovierung hinter Glas) und Gedenktafel für den Musiktheoretiker und Komponisten Franz Krenn, der hier 1862-1897 wohnte.
 
*Die Areale von Nr. 12-14 gehörten zum [[Michaelerfreithof]] (1510 Auflassung verfügt, 1530 endgültig aufgelassen; [[Michaelerplatz]])
 
*Auf Nr. 9 stand Anfang des 14. Jahrhunderts der Pfarrhof
 
  
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==Gebäude==
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* [[Habsburgergasse 1|Nummer 1]]
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* [[Habsburgergasse 2|Nummer 2]]: Wohnhaus, erbaut 1910; im Vorgängerbau wohnte der [[Schneider]]meister [[Joseph Gunkel]]. Im damaligen Haus der "Auswanderungshilfsorganisation für nichtmosaische [[Juden]] in der [[Ostmark]]" gründete 1940 das [[Caritas]]-Institut Wien eine "Erzbischöfliche Diözesanstelle für nichtarische Katholiken".
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* [[Habsburgergasse 3|Nummer 3]]
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* [[Habsburgergasse 4|Nummer 4]]: Barockes Wohnhaus (Fassade mit Atlanten im ersten Stock und Pilasterordnung, Marienrelief und [[Wappen]] um 1720); hier befand sich das Bierhaus "Zum burgundischen Kreuz" (bereits 1684 erwähnt).
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* [[Habsburgergasse 5|Nummer 5]] ([[Bräunerstraße]] 8): ehemaliges Cavrianipalais ([[Cavrianisches Haus]]), erbaut 1723 ([[Barock]]bau), Balkon mit [[Wappen]].
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* [[Habsburgergasse 6|Nummer 6]]
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* [[Habsburgergasse 7|Nummer 7]]: Wohnhaus, erbaut 1913/1914 von Krausz und Tölk in Formen des [[Secessionismus]].
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* [[Habsburgergasse 8|Nummer 8]]
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* Auf [[Habsburgergasse 9|Nummer 9]] stand Anfang des 14. Jahrhunderts der Pfarrhof.
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* [[Habsburgergasse 10|Nummer 10]]: [[Aggsbacher Hof]], 1913/1914 umgebaut.
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* [[Habsburgergasse 11|Nummer 11]]: [[Stallburg]]; darin Alte [[Hofapotheke]].
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* [[Habsburgergasse 12|Nummer 12]]: [[Barnabitenkloster]] "Zum heiligen Michael" (17. Jahrhundert); Pfarrhof St. Michael.
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* [[Habsburgergasse 14|Nummer 14]] (Durchgang zum Haus [[Michaelerplatz]] 6): Altes (oder Kleines) [[Kleines Michaelerhaus|Michaelerhaus]]; im Durchgang zum [[Michaelerplatz]] Ölbergrelief (von Hans Hueber, 15. Jahrhundert; nach Renovierung hinter Glas) und [[Gedenktafeln|Gedenktafel]] für den Musiktheoretiker und [[Komponisten]] [[Franz Krenn]], der hier 1862-1897 wohnte.
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* Die Areale von Nummer 12-14 gehörten zum [[Michaelerfreithof]] (1510 Auflassung verfügt, 1530 endgültig aufgelassen; [[Michaelerplatz]]).
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* ab 1898: [[Häusernummerierung|Orientierungsnummern (ONr.)]] 1, 2 und 4: [[St. Peter (Pfarre)|Pfarre St. Peter]]; ungerade ONr. 3-9 und gerade ONr. 6-14 : [[St. Michael (Pfarre)|Pfarre St. Michael]]; ONr. 11: [[Burgpfarre]]
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* ab 1902: gerade ONr. 2-4: [[St. Peter (Pfarre)|Pfarre St. Peter]]; ungerade ONr. 1-9 und gerade ONr. 6-14: [[St. Michael (Pfarre)|Pfarre St. Michael]]; ONr. 11: [[Burgpfarre]]
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* ab 1908: ungerade ONr. 1-9 und gerade ONr. ab 2: [[St. Michael (Pfarre)|Pfarre St. Michael]]; ONr. 11: [[Burgpfarre]]
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* ab 1920: ONr. 11: [[St. Augustin (Pfarre)| Pfarre Augustin]]; ungerade ONr. 1-9 und gerade ONr. ab 2: [[St. Michael (Pfarre)|Pfarre St. Michael]]
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* ab 1926: ungerade ONr.: [[St. Augustin (Pfarre)| Pfarre St. Augustin]]; gerade ONr.: [[St. Peter (Pfarre)|Pfarre St. Peter]]
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== Quellen ==
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* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1332471 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zur Habsburgergasse]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
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* Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 60
*Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 60
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* Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Dachs-Verlag 1993, S. 75
*Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer, Wien 1993, S. 75
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* Herbert Exenberger: Antifaschistischer Stadtführer. Wien: Bildungsausschuss der SPÖ 1986, S. 7
*Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 55
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* Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde 1929
*Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 18  
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* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 458
*Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 32  
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* Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 338 f.
*Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 77  
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* Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 18  
*Herbert Exenberger: Antifaschistischer Stadtführer, Wien 1986, S. 7
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* Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 32  
*Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 458
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* Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
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* Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 77  
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* Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 55

Aktuelle Version vom 7. März 2024, 12:33 Uhr

1., Habsburgergasse - ident mit Bräunerstraße 8 - Blick gegen den Graben um 1900
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1862
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Preidenstraße, Preinerstraße, Obere Bräunerstraße
Benannt nach Habsburger
Bezirk 1
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 889
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.03.2024 durch DYN.bl7
Bildname 1., Habsburgergasse 5 (ident mit Bräunerstraße 8) - Blick gegen den Graben.jpg
Bildunterschrift 1., Habsburgergasse - ident mit Bräunerstraße 8 - Blick gegen den Graben um 1900
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48° 12' 28.83" N, 16° 22' 5.40" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Habsburgergasse (1.), um 1200 im Verlauf der babenbergischen Stadterweiterung als südliche Seitengasse des Grabens angelegt. Im 14. Jahrhundert Preidenstraße (auch Strata Brigide, vielleicht im Zusammenhang mit einer hier befindlichen Brigittakapelle), in der Folge verballhornt; im 17. Jahrhundert Preinerstraße, 1701 Obere Bräunerstraße, seit 1862 (nach der in Österreich ab 1278 herrschenden Dynastie der Habsburger) Habsburgergasse.

Gebäude

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 60
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Dachs-Verlag 1993, S. 75
  • Herbert Exenberger: Antifaschistischer Stadtführer. Wien: Bildungsausschuss der SPÖ 1986, S. 7
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 458
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 338 f.
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 18
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 32
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 77
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 55