Gerold & Co

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der Organisation Firma
Datum von 1775
Datum bis
Benannt nach Josef Gerold
Prominente Personen Carl Gerold, Moritz Gerold
PageID 19514
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.09.2023 durch WIEN1.lanm08jan
  • 1., Graben 31

Frühere Adressierung
  • Gerold & Sohn (1849, bis: 1855)
  • Carl Gerold's Sohn (1855, bis: 1867)

Die Karte wird geladen …

48° 12' 29.88" N, 16° 22' 15.77" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Gerold & Co., Universitätsbuchhandlung. Bestand ab 1775 als Sortiment unter dem Namen Gerold, nachdem Josef Gerold die Druckerei und Verlagsbuchhandlung des Leopold Kaliwoda erworben hatte. Nach Josefs Tod (1800) führte seine Witwe (Maria) Magdalena den Betrieb weiter, bis ihr Sohn Carl Gerold (der nach dem Tod seines Bruders Johann [ † 1806] den Buchhandel erlernte) das Geschäft übernehmen konnte.

Er verlegte die Firma 1810 von der Postgasse auf den Stephansplatz (Ecke Goldschmiedgasse) und führte sie rasch zu großer Blüte. 1843 traten die Söhne Friedrich und Moritz als Gesellschafter ein, 1849 übernahmen sie die Leitung („Gerold & Sohn"); 1847 verfügte sie mit sieben Gehilfen über den höchsten Personalstand unter den Wiener Buchhandlungen. Nach dem Tod Carl Gerolds führte zunächst seine Witwe das Geschäft weiter, übertrug die Befugnisse jedoch 1855 an ihren jüngeren Sohn Moritz Gerold, worauf der Firmenname auf „Carl Gerold's Sohn" geändert wurde. Moritz baute vor allem das Sortimentsgeschäft aus, vergrößerte aber auch den Verlag (in dem fast alle berühmten österreichischen Autoren mindestens mit einem Teil ihrer Werke erschienen) und die Buchdruckerei. 1856 wurde die Firma zum „Buchhändler der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften" ernannt.

Zu dieser Zeit erschien auch eine Anzahl österreichischer Zeitschriften im Verlag Gerold (darunter „Österreich Revue", „Zeitschrift für Deutsche Altertumskunde" und „Zeitschrift für österreichische Gymnasien"). 1867 traten die Brüder Gerold das Sortimentsgeschäft ihren Mitarbeitern Theodor Demuth (Ausscheiden 1897; † 1901) und Hugo Pauli dem Älteren ( † 1891) ab und widmeten sich dem Verlag und der Druckerei; ab 1. Jänner 1867 lautete der Firmenname „Gerold & Co.". Die Buchhandlung übersiedelte 1877 in das Haus 1, Stephansplatz 8. Bis 1913 blieb Hugo Pauli der Jüngere alleiniger Geschäftsführer; in diesem Jahr traten Carl Regelsperger ( † 1925) und der bisherige Prokurist Gustav Pöschmann (Ausscheiden aus Altersgründen 1928) als Gesellschafter ein. Die schwierigen Konsolidierungsjahre nach dem Ersten Weltkrieg (1925 trat Franz Dvorak [ † 1969; langjähriger Vorstand des Landesgremiums Wien und Vorsitzender des Österreichischen Buchhändlerverbands], 1928 Dr. Heinrich Neider [† 23. März 1990] als Gesellschafter ein) und die Zeit des Zweiten Weltkriegs konnten unter großem Einsatz gemeistert werden. Mit 1. Juni 1937 zogen sie vom Stephansplatz in die nahe Rotenturmstraße 7. 1945 wurde das Geschäftslokal samt Geschäftsbüchern und Firmenarchiv vernichtet.

Bis 1948 bestand eine Arbeitsgemeinschaft mit der Firma Frick, dann übersiedelte die Firma in ein kleines Lokal in der Habsburgergasse und 1951 schließlich, auf den heutigen Standort (1, Graben 31). Seit 1948 ist Hans Neusser Mitgesellschafter. Die Firma gründete 1981 eine Filiale in New York und verlegte 1988 die Administration ins Haus 1, Weihburggasse 26. Seit 1990 besteht die Firmenleitung aus Kommerzialrat Hans Neusser als geschäftsführendem Gesellschafter und der Kommanditistin Henriette Schweighofer (Tochter Franz Dvoraks).

Quellen

Literatur