Habsburgergasse 6

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1., Habsburgergasse 6, um 1940
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Peter During, Georg Christoph Kunitz, Anton Petter
PageID 45062
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Habsburgergasse6.jpg
Bildunterschrift 1., Habsburgergasse 6, um 1940
  • 1., Habsburgergasse 6
  • Nr.: 1142 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1172 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1210 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


1, Habsburgergasse 6 (Konskriptionsnummer 1142), belegt seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. 1470 bis 1472 im Besitz des Goldschmides und Siegelstechers Peter During, der 1466 das große Stadtsiegel nach dem Wappenbrief von Kaiser Friedrich III. geschnitten hat, wofür er 13 Pfund Wr.Pf. erhielt. Unter den späteren Eigentümern finden sich Personen wie Georg Christoph Kunitz oder der Direktor der k.k. Akademie der bildenden Künste, Anton Petter.

1874 kam das Objekt in den gemeinsamen Besitz mit Habsburgergasse 8. Beide Häuser wurden 1897/8 abgerissen. An ihrer Stelle entstand mit insgesamt verringerter Grundfläche von 577 Quadratmetern ein fünfstöckiger Neubau. Im Untergeschoß befindet sich das Restaurant der Mautner-Markhof Bräuerei St. Georg A.G.

Georg Christoph Kunitz

1687 ging das Haus an Hofkriegsrat und Resident an der ottomanischen Pforte Georg Christoph von Kunitz (*1631); Freiherr auf Plankenstein und Rabenstein, der insofern eine beachtliche Vita hat, da er den Vormarsch der Osmanen und die Zweite Türkenbelagerung (1683) - gegen seinen Willen - auf türkischer Seite mitmachte, worüber er auch ein "Diarium" mit recht sperrigem Titel verfasste.[1] Georg Christoph Kunitz war zunächst Konsul in Diensten der Orientalischen Compagnie. 1679 wurde er zum kaiserlichen Residenten in Konstantinopel. Als solcher musste er das türkische Heer begleiten und versorgte bei eigener Lebensgefahr die belagerte Stadt, weswegen er später in den Freiherrenstand erhoben wurde.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 347-350

Einzelnachweise

  1. Georg Christoph Kunitz: Diarium, welches am Türckischen Hoff und hernach beym Vezier in der Wienerischen Belägerung gewester Kayserl. Resident Herr Baron Kunitz eigenhändig beschrieben.; und hernach bey der am Sonntag den 2/12. Septembris 1683 von 9 Uhr früh / bis 4. Uhr Abends / glücklich von der Türckischen Belagerung liberirten Stadt Wien (weiln gedachter Herr Resident samt denen Türcken die Flucht nehmen müssen/) in seinen Zelt mit allen seinen anderen Sachen hinterlassen hat. Nebst aufführlicher Relation der Wienerischen Belaegerung / Auch was vorhero / als die Tartarn denen Unsrigen bey Regelsbrunn in die Arriereguarde eingefallen (so den 7. Julij, stn. 1683 geschehen) passirt / samt der Belager- und Eroberung beeder Vestungen Baracan und Gran / Auch einer Lista derer jenigen specificirten Baffen, so in Person der Belaerung obgedachter Stadt Wien beygewohnt. Mit beygefügten Kupffer beeder Vestungen. Wien 1684