Rotenturmstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Rotenturmstraße (1), benannt (1862) nach dem [[Roter Turm|Roten Turm]], zu dem sie führte. Ursprünglich hatten die einzelnen Abschnitte der Rotenturmstraße verschiedene Bezeichnungen:  
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Rotenturmstraße ([[1]].), benannt (1862) nach dem [[Roter Turm|Roten Turm]], zu dem sie führte. Ursprünglich hatten die einzelnen Abschnitte der Rotenturmstraße verschiedene Bezeichnungen:  
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[[Datei:Haus des Frau Herzogin J. de Castries.jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 12 (Haus der Herzogin J. de Castries)]]
  
'''1)''' Das Teilstück zwischen [[Stephansplatz]] und [[Lugeck]] hieß zwischen 1367 und 1547 [[Am Lichtensteg]]; für die heute ungerade nummerierten Hausfronten galten daneben die Bezeichnungen Gegenüber St. [[Stephansfreithof|Stephanspfarrhof]] (1393) beziehungsweise -propsthof (1418), [[Bischofshof]] (1483) und Erzbischofshof (1776); 1796-1862 hieß der Abschnitt [[Bischofgasse (1)|Bischofsgasse]].
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#Das Teilstück zwischen [[Stephansplatz]] und [[Lugeck]] hieß zwischen 1367 und 1547 Am [[Lichtensteg]]; für die heute ungerade nummerierten Hausfronten galten daneben die Bezeichnungen Gegenüber St. [[Stephansfreithof|Stephanspfarrhof]] (1393) beziehungsweise -propsthof (1418), [[Bischofshof]] (1483) und Erzbischofshof (1776); 1796-1862 hieß der Abschnitt [[Bischofgasse (1)|Bischofsgasse]].
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#Das Teilstück zwischen Lugeck und [[Fleischmarkt]] hieß schon 1288 und noch 1848 [[Haarmarkt (1)|Haarmarkt]] (= [[Flachsmarkt]]).
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#Das (ursprünglich sehr enge und steile) Teilstück zwischen [[Fleischmarkt]] und [[Franz-Josefs-Kai]] (1830-1837 wurde die Passage durch den Abbruch einiger Häuser und eine zurückgenommene Baulinie erleichtert) wurde schon 1288 Beim [[Roter Turm|Roten Turm]] genannt, 1563 und 1776 Gegen den [[Roter Turm|Roten Turm]]; daneben galten die Bezeichnungen Auf dem Steig (1547, 1710; Kennzeichnung des Geländeabfalls gegen die [[Donau]]), ab 1786 auch Rotenturmgasse beziehungsweise Rotenturmstraße.
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#Die platzartige Erweiterung vor den heutigen Hausfronten Nummer 21 und 23 hieß [[Rabensteig]] ([[Rabenplatz (1)|Rabenplatz]]); dort stand 1404 und noch 1438 ein [[Fächtbrunnen]] (fechen [auch fachen, vechen] = eichen von Hohlmaßen). In der Rotenturmstraße standen verschiedene große [[Gaststätten|Gasthöfe]] (beispielsweise [[Zum goldenen Hirschen (1, Rotenturmstraße)|Zum goldenen Hirsch]], [[Zur goldenen Sonne]], [[Österreichischer Hof|Zum goldenen Wolf]]).
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#Das Ende der Rotenturmstraße, das dem [[Donaukanal]] zugekehrt war, hieß ''"auf dem fleckh da man den Salczhandel treibt"''.
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==Gebäude==
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*Nummer 1 ([[Brandstätte 2]]): bis 1945 [[Thonethof]];
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*[[Rotenturmstraße 1-3|Nummer 1-3]]: [[Kennedyhof]] ([[Gedenktafeln|Gedenktafel]] für J. F. Kennedy). Neubau und Adaptierung (Portal und Inneneinrichtung) der Zweigstelle der [[Creditanstalt-Bankverein (Institut)|Creditanstalt-Bankverein]] durch [[Carl Appel]] (1962-64).
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*[[Rotenturmstraße 2|Nummer 2]]: [[Bischofshof]], [[Erzbischöfliches Palais]], [[Propsthof]].
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*[[Rotenturmstraße 4|Nummer 4]]: [[Laderhof]].
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*[[Rotenturmstraße 6|Nummer 6]] ([[Lugeck 7]]): [[Großer Federlhof (1)|Großer Federlhof]].
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*[[Rotenturmstraße 8-10|Nummer 8]]: [[Germaniahof]].
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*[[Rotenturmstraße 11|Nummer 11]]: "[[Zum goldenen Einhorn (1)|Zum goldenen Einhorn]]".
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*[[Rotenturmstraße 12|Nummer 12]]: Restaurant "Zur Linde"; am Eingang zwei Bronzereliefs (Wien um die Mitte des 15. Jahrhunderts), beim Abgang zum Restaurant ist rechts eine beim Abbruch des Vorgängerbaus (1876) aufgefundene Inschrifttafel (1453) eingemauert, die auf die in diesem Jahr fertiggestellte Hauskapelle Bezug nimmt (Tympanonrelief derselben im [[Wien Museum|Historischen Museum Wien]]).
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*[[Rotenturmstraße 13|Nummer 13]]: [[Ertlsches Stiftungshaus]].
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*[[Rotenturmstraße 14|Nummer 14]]: [[Zum goldenen Stern]] (erbaut 1840/1841 nach Plänen von [[Josef Georg Kornhäusel|Josef Kornhäusel]], im Hof Wandbrunnen, Balkongitter).
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*[[Rotenturmstraße 15|Nummer 15]]: Sterbehaus [[Johann Lukas Hildebrandt|Johann Lukas von Hildebrandts]]. Das heutige Gebäude ist 1935 mit Unterstützung des [[Wiener Assanierungsfonds]] entstanden.
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*[[Rotenturmstraße 16|Nummer 16]]: Langes Haus, Durchhaus zur [[Köllnerhofgasse]], in dem sich ein berüchtigtes unterirdisches Schanklokal, der [[Mirakelkeller]], befand; 1843 wurde das Lange Haus in modernem Stil umgebaut, der Hofraum mit Glas gedeckt und in den "[[Kölner-Hof-Basar]]" umgewandelt.
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*[[Rotenturmstraße 18|Nummer 18]]: [[Österreichischer Hof]] (ehemals Zum goldenen Wolf).
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*[[Rotenturmstraße 19|Nummer 19]]: [[Maut- und Waaghaus]], [[Van-Swieten-Hof]].
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*[[Rotenturmstraße 20|Nummer 20]] ([[Fleischmarkt 1]]): [[Zum goldenen Hirschen (1, Rotenturmstraße)|Zum goldenen Hirschen]], [[Reiner Hof]]. Hier befand sich 1883-1989 die erste Rettungsstation ([[Rettungswesen]], sub 4). Geburtshaus von [[Franz Schalk]] (Gedenktafel am Neubau, 1963); Wohnhaus von [[Adele Sandrock]]. [[Residenzpalast]] (erbaut 1909/1910), Warenhaus [[Orendi]], [[Kammerspiele]] (ehemals [[Residenztheater]]).
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*[[Rotenturmstraße 21|Nummer 21]] ([[Rotgasse]] 10): [[Zu den drei Raben]]. Am Neubau Gedenktafel für den griechischen Lyriker und Freiheitshelden Konstantinos Rigas (* 24. November 1757 Velestinon, Thessaloniki, † 17. Juni 1798 Belgrad [[Hinrichtung]]), dessen revolutionäre Schriften zur Befreiung der Griechen und der Balkanvölker in der Druckerei des Markides Puliu (die sich im Vorgängergebäude befand) gedruckt wurden. Wohnhaus von [[Marie von Ebner-Eschenbach]]. Am Neubau keramischer Fassadenschmuck (Mann und Frau).
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*[[Rotenturmstraße 23|Nummer 23]]: An der Hauswand großflächiges Mosaik mit Darstellung des [[Roter Turm|Roten Turms]].
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*[[Rotenturmstraße 24|Nummer 24]]: ehemals [[Hotel Habsburg]].
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*[[ Rotenturmstraße 25|Nummer 25]]: "[[Zum schwarzen Elefanten (1, Rotenturmstraße 25)|Zum schwarzen Elefant]]".
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*Ehemals Nummer 26 (Adlergasse 1, [[Franz-Josefs-Kai]] 21): [[Müllersches Gebäude]] (seit 1945 unverbaut).
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*Ehemals Nummer 37: [[Schab-den-Rüssel-Haus]]; [[Maria Theresia Paradis|Paradis, Maria Theresia]].
  
'''2)''' Das Teilstück zwischen [[Lugeck]] und [[Fleischmarkt]] hieß schon 1288 und noch 1848 [[Haarmarkt]] (= Flachsmarkt).
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{{:Diskussion:Pfarren }}
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* ab 1863: ungerade [[Häusernummerierung|Orientierungsnummern (ONr.)]] 1-39 und gerade ONr. 2-22: [[St. Stefan (Pfarre)|Pfarre St. Stefan]]; gerade ONr. 24-26: [[Dominikaner (Pfarre)|Pfarre Dominikaner]]
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* ab 1908: ungerade ONr. ab 1 und gerade ONr. 2-18: [[St. Stefan (Pfarre)|Pfarre St. Stefan]]; gerade ONr. 20-26: [[Dominikaner (Pfarre)|Pfarre Dominikaner]]
  
'''3)''' Das (ursprünglich sehr enge und steile) Teilstück zwischen [[Fleischmarkt]] und [[Franz-Josefs-Kai]] (1830-1837 wurde die Passage durch den Abbruch einiger Häuser und eine zurückgenommene Baulinie erleichtert) wurde schon 1288 Beim [[Roter Turm|Roten Turm]] genannt, 1563 und 1776 Gegen den [[Roter Turm|Roten Turm]]; daneben galten die Bezeichnungen Auf dem Steig (1547, 1710; Kennzeichnung des Geländeabfalls gegen die Donau), ab 1786 auch Rotenturmgasse beziehungsweise [[Rotenturmstraße]].
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==Neugestaltung 2019==
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Von  Juni bis November 2019 wurde die Rotenturmstraße neugestaltet. Bei zwei Dialogveranstaltungen im Herbst 2018 wurden Ideen, Wünsche und Bedürfnisse der [[Bevölkerung]] gesammelt.  
  
'''4)''' Die platzartige Erweiterung vor den heutigen Hausfronten Nummer 21 und 23 hieß [[Rabensteig]] ([[Rabenplatz (1)|Rabenplatz]]); dort stand 1404 und noch 1438 ein [[Fächtbrunnen]] (fechen [auch fachen, vechen] = eichen von Hohlmaßen). In der [[Rotenturmstraße]] standen verschiedene große [[Gaststätten|Gasthöfe]] (beispielsweise [[Zum goldenen Hirschen (1, Rotenturmstraße)|Zum goldenen Hirsch]], [[Zur goldenen Sonne]], [[Österreichischer Hof|Zum goldenen Wolf]]).  
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Der gesamte Straßenbereich wurde auf einer Ebene ausgestaltet. Fußgängerinnen und Fußgänger bekommen dadurch mehr Platz. Autos und Busse können weiterhin die Straße benutzen. Ladezonen, Garagen und Taxistandplätze bleiben erhalten. Das Radfahren ist in beide Richtungen zwischen Schwedenplatz und Lichtensteg möglich. So entstand im Herzen Wiens eine Straße nach dem Modell einer Begegnungszone. Dort sind alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt, Fußgängerinnen und Fußgänger dürfen die gesamte Straße benutzen. Tempo 20 sorgt für maximale Verkehrssicherheit. 16 neue Japanische Schnurbäume, vier [[Brunnen]] und eine helle Ausgestaltung sorgen für Kühlung im Sommer.  
  
'''5)''' Das Ende der Rotenturmstraße, das dem Donaukanal zugekehrt war, hieß "auf dem fleckh da man den Salczhandel treibt".
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Die Gesamtkosten des Projekts betrugen rund 11 Millionen Euro.
  
==Gebäude==  
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==Bilder==
*Nummer.1 (Brandstätte 2): bis 1945 [[Thonethof]];
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<gallery | caption="Ansichten der Rotenturmstraße (Oktober 2018)" |heights=90 >
*Nummer 1-3: [[Kennedyhof]] (Gedenktafel für J. F. Kennedy). Neubau und Adaptierung (Portal und Inneneinrichtung) der Zweigstelle der CA-BV durch Carl Appel (1962-64).
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Datei: Rotenturmstraße 2 (Fassade).jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 2 (Oktober 2018)
*Nummer 2: [[Bischofshof]], [[Erzbischöfliches Palais]], [[Propsthof]].  
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Datei: Rotenturmstraße 6.jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 6 (Oktober 2018)
*Nummer 4: [[Laderhof]].
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Datei: Rotenturmstraße 8-10.jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 8-10 (Oktober 2018)
*Nummer 6 (Lugeck 7): [[Großer Federlhof (1)|Großer Federlhof]].
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Datei: Rotenturmstraße 11.jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 11 (Oktober 2018)
*Nummer 8: [[Germaniahof]].  
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Datei: Rotenturmstraße 12.jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 12 (Oktober 2018)
*Nummer 11: „[[Zum goldenen Einhorn (1)|Zum goldenen Einhorn]]".
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Datei: Rotenturmstraße 13.jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 13 (Oktober 2018)
*Nummer 12: Restaurant „Zur Linde"; am Eingang zwei Bronzereliefs (Wien um die Mitte des 15. Jahrhunderts), beim Abgang zum Restaurant ist rechts eine beim Abbruch des Vorgängerbaus (1876) aufgefundene Inschrifttafel (1453) eingemauert, die auf die in diesem Jahr fertiggestellte Hauskapelle Bezug nimmt (Tympanonrelief derselben im Historischen Museum Wien).
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Datei: Rotenturmstraße 14.jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 14 (Oktober 2018)
*Nummer 13: [[Ertlsches Stiftungshaus]].  
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Datei: Rotenturmstraße 15.jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 15 (Oktober 2018)
*Nummer 14: [[Zum goldenen Stern]] (erbaut 1840/1841 nach Plänen von Josef Kornhäusel, im Hof Wandbrunnen, Balkongitter).
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Datei: Rotenturmstraße 20.jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 20 (Oktober 2018)
*Nummer 15: Sterbehaus [[Johann Lukas Hildebrandt|Johann Lukas von Hildebrandts]].
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Datei: Rotenturmstraße 21.jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 21 (Oktober 2018)
*Nummer 16: Langes Haus, Durchhaus zur Köllnerhofgasse, in dem sich ein berüchtigtes unterirdisches Schanklokal, der [[Mirakelkeller]], befand; 1843 wurde das Lange Haus in modernem Stil umgebaut, der Hofraum mit Glas gedeckt und in den „[[Kölner-Hof-Basar]]" umgewandelt.  
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Datei: Rotenturmstraße 23.jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 23 (Oktober 2018)
*Nummer 18: [[Österreichischer Hof]] (ehemals Zum goldenen Wolf).
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Datei: Rotenturmstraße 25.jpg|390px|thumb|right|Rotenturmstraße 25 (Oktober 2018)
*Nummer 19: [[Maut- und Waaghaus]], [[Van-Swieten-Hof]].  
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*Nummer 20 (Fleischmarkt 1): [[Zum goldenen Hirschen (1, Rotenturmstraße)|Zum goldenen Hirschen]], [[Reiner Hof]]. Hier befand sich 1883-1989 die erste Rettungsstation ([[Rettungswesen]], sub 4). Geburtshaus von [[Franz Schalk]] (Gedenktafel am Neubau, 1963); Wohnhaus von Adele Sandrock. [[Residenzpalast]] (erbaut 1909/1910), Warenhaus [[Orendi]], [[Kammerspiele]] (ehemals Residenztheater).
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*Nummer 21 (Rotgasse 10): [[Zu den drei Raben]]. Am Neubau Gedenktafel für den griechischen Lyriker und Freiheitshelden Konstantinos Rigas (* 24. November 1757 Velestinon, Thessaloniki, † 17. Juni 1798 Belgrad [Hinrichtung]), dessen revolutionäre Schriften zur Befreiung der Griechen und der Balkanvölker in der Druckerei des Markides Puliu (die sich im Vorgängergebäude befand) gedruckt wurden. Wohnaus von [[Marie von Ebner-Eschenbach]]. Am Neubau keramischer Fassadenschmuck (Mann und Frau).
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==Quelle==
*Nummer 23: An der Hauswand großflächiges Mosaik mit Darstellung des [[Roter Turm|Roten Turms]].
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++fde0b8a2-b3ae-4df3-9910-7a6cee70e7d5VERA#Stueck__fde0b8a2-b3ae-4df3-9910-7a6cee70e7d5VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Presse- und Informationsdienst, FC2: 56170/1d]
*Nummer 24: ehemals [[Hotel Habsburg]].
+
*[https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1332526 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Rotenturmstraße]
*Nummer 25: „[[Zum schwarzen Elefanten (1, Rotenturmstraße 25)|Zum schwarzen Elefant]]".  
 
*Ehemals Nummer 26 (Adlergasse 1, Franz-Josefs-Kai 21): [[Müllersches Gebäude]] (seit 1945 unverbaut).  
 
*Ehemals Nummer 37: [[Schab-den-Rüssel-Haus]]; [[Maria Theresia Paradis|Paradis, Maria Theresia]].
 
  
==Literatur:==  
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==Literatur==  
 
*Josef Bergauer: Das klingende Wien. Erinnerungsstätten berühmter Tondichter. Wien: Günther 1946, S. 25, S. 26, S. 69  
 
*Josef Bergauer: Das klingende Wien. Erinnerungsstätten berühmter Tondichter. Wien: Günther 1946, S. 25, S. 26, S. 69  
 
*Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 143 ff.  
 
*Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 143 ff.  
 +
* Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
 
*Auguste Groner: So war mein Wien. S. 13, S. 23 ff., S. 89 ff.  
 
*Auguste Groner: So war mein Wien. S. 13, S. 23 ff., S. 89 ff.  
 
*Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 478
 
*Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 478
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*Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3)
 
*Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3)
 
*Hans Pemmer, Ninni Lackner: Die Rotenturmstraße. In: Wiener Geschichtsblätter 25. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1970, S. 6 ff., S. 35 ff  
 
*Hans Pemmer, Ninni Lackner: Die Rotenturmstraße. In: Wiener Geschichtsblätter 25. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1970, S. 6 ff., S. 35 ff  
*Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 87  
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*Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 87
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*[https://www.vr-elibrary.de/doi/pdf/10.7767/9783205205852 Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017]
 
*Karl Uhlirz: Das Haus Wien, Rotenturmstraße 19. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1884-1918. Band 11, 1894, S. 85 f.  
 
*Karl Uhlirz: Das Haus Wien, Rotenturmstraße 19. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1884-1918. Band 11, 1894, S. 85 f.  
*Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 72  
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*Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 72
 
*Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 179 ff.
 
*Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 179 ff.

Aktuelle Version vom 12. Dezember 2022, 18:14 Uhr

Rotenturmstraße
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Am Lichtensteg, Gegenüber St. Stephanspfarrhof, Bischofsgasse, Haarmarkt
Benannt nach Roter Turm
Bezirk 1
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 29008
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.12.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Rotenturmstraße.jpg
Bildunterschrift Rotenturmstraße

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48° 12' 37.68" N, 16° 22' 28.55" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Rotenturmstraße 20: Portal des Schuhgeschäfts Gleich, 1935
Rotenturmstraße 10/Lugeck: Café Haag & Ganauser, Portalgestaltung von Josef Zügler, 1932

Rotenturmstraße (1.), benannt (1862) nach dem Roten Turm, zu dem sie führte. Ursprünglich hatten die einzelnen Abschnitte der Rotenturmstraße verschiedene Bezeichnungen:

Rotenturmstraße 12 (Haus der Herzogin J. de Castries)
  1. Das Teilstück zwischen Stephansplatz und Lugeck hieß zwischen 1367 und 1547 Am Lichtensteg; für die heute ungerade nummerierten Hausfronten galten daneben die Bezeichnungen Gegenüber St. Stephanspfarrhof (1393) beziehungsweise -propsthof (1418), Bischofshof (1483) und Erzbischofshof (1776); 1796-1862 hieß der Abschnitt Bischofsgasse.
  2. Das Teilstück zwischen Lugeck und Fleischmarkt hieß schon 1288 und noch 1848 Haarmarkt (= Flachsmarkt).
  3. Das (ursprünglich sehr enge und steile) Teilstück zwischen Fleischmarkt und Franz-Josefs-Kai (1830-1837 wurde die Passage durch den Abbruch einiger Häuser und eine zurückgenommene Baulinie erleichtert) wurde schon 1288 Beim Roten Turm genannt, 1563 und 1776 Gegen den Roten Turm; daneben galten die Bezeichnungen Auf dem Steig (1547, 1710; Kennzeichnung des Geländeabfalls gegen die Donau), ab 1786 auch Rotenturmgasse beziehungsweise Rotenturmstraße.
  4. Die platzartige Erweiterung vor den heutigen Hausfronten Nummer 21 und 23 hieß Rabensteig (Rabenplatz); dort stand 1404 und noch 1438 ein Fächtbrunnen (fechen [auch fachen, vechen] = eichen von Hohlmaßen). In der Rotenturmstraße standen verschiedene große Gasthöfe (beispielsweise Zum goldenen Hirsch, Zur goldenen Sonne, Zum goldenen Wolf).
  5. Das Ende der Rotenturmstraße, das dem Donaukanal zugekehrt war, hieß "auf dem fleckh da man den Salczhandel treibt".

Gebäude

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Neugestaltung 2019

Von Juni bis November 2019 wurde die Rotenturmstraße neugestaltet. Bei zwei Dialogveranstaltungen im Herbst 2018 wurden Ideen, Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung gesammelt.

Der gesamte Straßenbereich wurde auf einer Ebene ausgestaltet. Fußgängerinnen und Fußgänger bekommen dadurch mehr Platz. Autos und Busse können weiterhin die Straße benutzen. Ladezonen, Garagen und Taxistandplätze bleiben erhalten. Das Radfahren ist in beide Richtungen zwischen Schwedenplatz und Lichtensteg möglich. So entstand im Herzen Wiens eine Straße nach dem Modell einer Begegnungszone. Dort sind alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt, Fußgängerinnen und Fußgänger dürfen die gesamte Straße benutzen. Tempo 20 sorgt für maximale Verkehrssicherheit. 16 neue Japanische Schnurbäume, vier Brunnen und eine helle Ausgestaltung sorgen für Kühlung im Sommer.

Die Gesamtkosten des Projekts betrugen rund 11 Millionen Euro.

Bilder

Quelle

Literatur

  • Josef Bergauer: Das klingende Wien. Erinnerungsstätten berühmter Tondichter. Wien: Günther 1946, S. 25, S. 26, S. 69
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 143 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Auguste Groner: So war mein Wien. S. 13, S. 23 ff., S. 89 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 478
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 626
  • Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3)
  • Hans Pemmer, Ninni Lackner: Die Rotenturmstraße. In: Wiener Geschichtsblätter 25. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1970, S. 6 ff., S. 35 ff
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 87
  • Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017
  • Karl Uhlirz: Das Haus Wien, Rotenturmstraße 19. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1884-1918. Band 11, 1894, S. 85 f.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 72
  • Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 179 ff.