Rotenturmstraße 18

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1337
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Zum goldenen Wolf, Österreichischer Hof
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Anton Baumgartner, Edmund Bamer, Josef Becvar
Prominente Bewohner
PageID 43450
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 27.06.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Rotenturmstraße 18
  • 1., Köllnerhofgasse 7
  • 1., Fleischmarkt 10
  • Nr.: 729 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 751 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 775 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 38.77" N, 16° 22' 32.24" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1., Rotenturmstraße 18, (Konskriptionsnummer 729), identisch mit Fleischmarkt 10 und Köllnerhofgasse 7.

Bereits in einer Urkunde von 1337 wird "Jacobs Haus bei dem Brunnen an der Ecke" genannt, "wo man aus dem Gasthof zur Dreifaltigkeitskapelle (am Kienmarkt, heute Judengasse) get." Nach dieser Lagebezeichnung besteht kaum ein Zweifel, das "Jacobs Haus" mit jenem Stadt 729 identisch ist.

Vor dem Gebäude befand sich der sogenannte "Vechprunn", der auf einer kleinen Straßenausweitung zwischen den beiden Häusern Stadt 729 und Stadt 644 stand. Dort befindet sich auch heute noch eine kleine platzartige Erweiterung der Rotenturmstraße.
Im 16. Jahrhundert befand sich in diesem Gebäude das alte Einkehrwirtshaus "Zum goldenen Wolf". 1560 hatte in dem Haus der Buchdrucker Rafael Hofhalter (ursprüglich Skrzetinski), seine Office eingerichtet. Er war 1556 über Zürich nach Wien gekommen, wo er sich mit Kaspar Krafft verband. In dem beiden erteilten Privilegium erhielten sie die Erlaubnis "eine Druckerei mit schönen zierlichen, auf neue französische Art geschnittenen Typen einzurichten, auch durch drei Jahre Bücher und Papier im Auslande einzuführen, doch müssen sie dieselben dem niederösterreichischen Kanzler und dem Dechant der theologischen Fakultät anzeigen und sich den Preis taxieren lassen."

Während der Zweiten Türkenbelagerung 1683 wurde das Gebäude am 28. Juli 1683 durch eine türkische Bombe fast vollständig zerstört, konnte allerdings wiederhergestellt werden.

Österreichischer Hof

1814 kam das Haus an Ferdinand und Valerie Hess, unter deren Leitung sich später das Hotel "Österreichischer Hof" durch mehr als dreißig Jahren bei Fremden wie bei Einheimischen größter Beliebtheit und Wertschätzung erfreute.

1861 wurde an Stelle des alten Hauses auf einer Fläche von 1150m² mit einem Aufwand von beiläufig einer Million Kronen der "Österreichische Hof" errichtet. Der Architekt des Hotelbaues war Anton Baumgartner, allerdings wurde es 1900 durch Ludwig Schmidl beinahe vollständig umgebaut.

Kriegsschäden

Am 11. April 1945 wurde es gemeinsam mit dem Nachbarhaus Nummer 16 das Opfer eines Brandes, dessen Herd in einem Kellergewölbe des dort etabliert gewesenen Schuhgeschäftes Bauer lag, dessen Ursache aber umstritten ist, so dass sich daraus eine Millionenklage gegen eine Versicherungsgesellschaft entwickelte.

Wiederaufbau

Das 1945 ausgebrannte Gebäude (Rotenturmstraße 16-18) wurde 1964 durch ein Bürohaus (Architekten Edmund Bamer und Josef Becvar) ersetzt.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Einkehrwirtshaus "Zum goldenen Wolf"
  • Buchdruckerei des Rafael Hofhalter (ursprüglich Skrzetinski)
  • Hotel Österreichischer Hof (1861-1945)

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 1. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 55-58