Thonethof

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Thonethof um 1900
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1882
Datum bis 1964
Andere Bezeichnung Kennedyhof
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Ferdinand Fellner der Jüngere, Hermann Gottlieb Helmer, Adolf Loos
Prominente Bewohner
PageID 24238
GND
WikidataID
Objektbezug Adolf Loos (Portal)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 24.11.2022 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Thonethof-Wien.jpg
Bildunterschrift Thonethof um 1900
  • 1., Rotenturmstraße 1-3
  • 1., Kramergasse 2
  • 1., Brandstätte 2
  • Nr.: 619 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 620 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 621 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 631 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 632 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 633 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 672 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 673 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 674 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 33.43" N, 16° 22' 22.44" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Stiegenaufgang von Adolf Loos im Modesalon Mandl, um 1930
Verkaufsraum im Modesalon Mandl, um 1930

Thonethof (1., Brandstätte 2, Kramergasse 2, Rotenturmstraße 1-3; Konskriptionsnummern 631-633; heute Kennedyhof).

Der Thonethof wurde 1882/1883 nach Plänen von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer erbaut. Auftraggeber waren die Brüder Thonet (Söhne von Michael Thonet).

Bis 1882 standen hier drei Häuser, darunter das mit einem Schwibbogen zum gegenüberliegenden Bauernfeindschen Haus versehene Haus "Zum Primas von Ungarn" und das Haus "Zur (deutschen) Eiche".

Im Souterrain, Parterre und Mezzanin des Gebäudes befand sich der Herrenmodesalon Erich Mandl, der nach einem Brand 1923 durch den Architekten Adolf Loos wieder hergestellt wurde. Die Architektenarbeiten bezogen sich dabei hauptsächlich auf die Inneneinrichtung des Geschäftslokals. Der im Mezzanin gelegene Hauptverkaufsraum wurde über eine dreifach gewendete S-förmige Stiege erschlossen. Durch die beträchtliche Geschoßhöhe von fast fünf Metern konnte Loos eine bequeme Stiege mit integrierten Vitrinen gestalten. Die Geschäftsräume des Mezzanin ragten in das Nachbargebäude hinein, wobei ein geringer Niveauunterschied durch einige Stufen auszugleichen war. Die leitenden Materialien bestanden aus Mahagoni, Messing, Spannteppichen aus Filz und weißem Putz.

Am 8. April 1945 wurde der Thonethof von einer Bombe getroffen, die ihn in Brand setzte. Da sich das Feuer rasch ausbreitete und auch der Druck des Löschwassers nicht ausreichte, brannte das Gebäude trotz großer Bemühungen der Hausfeuerwehr vollkommen aus. 1963/1964 wurde an seiner Stelle der Kennedyhof errichtet. Der Neubau weist entlang der Rotenturmstraße Arkaden auf, wodurch die Straße verbreitert werden konnte.

Siehe auch: Kennedyhof, Zum Primas von Ungarn, Zur (deutschen) Eiche.

Quellen

Literatur

  • Stefan Üner: Gebrüder Thonet, in: Wagner, Hoffmann, Loos und das Möbeldesign der Wiener Moderne. Künstler, Auftraggeber, Produzenten, hrsg. v. Eva B. Ottillinger, Ausst. Kat. Hofmobiliendepot, Wien, 20. März – 7. Oktober 2018, S. 149–152, ISBN 978-3-205-20786-3.
  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 203 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 433
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 674-682
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 499
  • Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 570 ff.