Andreaskapelle (1, Rotenturmstraße)

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Andreaskapelle in der Rotenturmstraße
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Kapelle
Datum von 1267
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Achatiuskapelle
Benannt nach Achatius, Andreas
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 23109
GND
WikidataID
Objektbezug Kapellen, Erzdiözese Wien, Katholiken, Sakralbauten, Erzbischöfliches Palais, Kirchenmappe
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 6.12.2022 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname andreaskapellerotenturm.jpg
Bildunterschrift Andreaskapelle in der Rotenturmstraße
  • 1., Rotenturmstraße 2

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48° 12' 33.55" N, 16° 22' 23.88" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Andreaskapelle (1., Rotenturmstraße 2; Erzbischöfliches Palais).

Vorgängerbau Achatiuskapelle

Im Pfarrhof von St. Stephan, der erstmals 1222 erwähnt wird und bei den Stadtbränden von 1258 und 1262 zerstört wurde, ließ Pfarrer Gerhard von Siebenbürgen anlässlich des Neubaues vor 1267 eine Kapelle errichten. Als ihr Patron scheinen in einer Urkunde von 1369 die "11.000 Ritter" auf, eine legendäre, häufiger mit 10.000 bezifferte Märtyrerschar unter Führung des heiligen Achatius. Der Sakralraum wurde daher auch Achatiuskapelle genannt (so noch 1542). Im Jahr 1365 wurde St. Stephan zu einem unabhängigen Kollegialkapitel mit einem Propst. Der Pfarrhof wurde damit 1365 zum Probsthof, 1480 zum Bischofshof. Die Achatiuskapelle fiel zusammen mit dem Gebäude dem Stadtbrand von 1627 zum Opfer.

Bau und Ausstattung

Andreaskapelle im Erzbischöflichen Palais

Nach dem Neubau des Bischofshofs (1632 bis 1641, vermutliche Baumeister: Brüder Giovanni und Sigismondo Coccapani) unter den Bischöfen Anton Wolfrath und Philipp Friedrich Breuner erhielt die Kapelle 1638 zusätzlich ein neues Patrozinium (heiliger Andreas). Zugleich wurde die gotische Kapelle im frühbarocken Stil umgebaut. Für den Bau des Bischofshofs stellte Kaiser Ferdinand II. 100.000 Reichstaler zur Verfügung.

Ein von Leopold Kupelwieser 1834 gemaltes Hochaltarbild wird seit 1933 im Dom- und Diözesanmuseum verwahrt. Der heutige steinerne Hochaltar, eine Stiftung des Wiener Bürgers Jonas Kumpf (1512), stammt aus der Augustinerkirche und wurde 1933 aus der dortigen Gruft gehoben und hierher übertragen. Anlässlich der Neuaufstellung der Steinaltäre 1934 erfolgte die Renovierung.

Der Hochaltar ist der Heiligen Anna geweiht und zeigt die Vision des Heiligen Joachim in der Wüste, die Heilige Margareta von Antiochien, Jona im Fischbauch, die Heilige Barbara, Anna Selbdritt (Heilige Anna mit ihrer Tochter Maria sowie das Jesuskind) und die Heilige Katharina von Alexandrien.

Die kleine Orgel stammt aus der Kirche von Kranichberg (Niederösterreich) und wurde 1990 im bis dahin instrumentenfreien Raum eingebaut. Die bemerkenswerte Stuckdecke stammt aus dem 17. Jahrhundert. An der Außenfassade des Erzbischöflichen Palais ist die Andreaskapelle leicht an dem auf den Stephansplatz hin erweiterten Chor erkennbar, der über die Palastfassade hinaus vorgebaut ist.

Anlässlich der Seligsprechung von Helene Kafka wurde 1998 eine Statue, die die Ordensfrau als Schwester Restituta darstellt und von Oskar Höfinger geschaffen wurde, im Altarraum aufgestellt.

Andreaskapelle in der Rotenturmstraße aus Anton Behsels Kirchenmappe

Quelle

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 88 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 275
  • Joseph Kopallik: Regesten zur Geschichte der Erzdiöcese Wien 2 (1894), S. 97, 215, 292, 314
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag 1948, 34-37
  • Wolfgang Moser: Die Andreaskapelle des Erzbischöflichen Palais in Wien. Informationsbroschüre der Erzdiözese Wien. Wien 2019
  • Richard Perger / Walther Brauneis: Die mittelalterlichen Kirchen und Klöster Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1977 (Wiener Geschichtsbücher, 19/20), S. 272