Josefstädter Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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*Nummer 2 ([[Lenaugasse]] 2, [[Landesgerichtsstraße]] 1): erbaut 1839 nach Plänen von Anton Grün für den Schalfabrikanten Josef Bürde. Wohnhaus von [[Friedrich Hebbel]] (1846-1848) und [[Marie Ebner-Eschenbach|Marie Ebner von Eschenbach]], Sterbehaus des Malers [[Eduard Schaller]]; [[Café Eiles]].
 
*Nummer 2 ([[Lenaugasse]] 2, [[Landesgerichtsstraße]] 1): erbaut 1839 nach Plänen von Anton Grün für den Schalfabrikanten Josef Bürde. Wohnhaus von [[Friedrich Hebbel]] (1846-1848) und [[Marie Ebner-Eschenbach|Marie Ebner von Eschenbach]], Sterbehaus des Malers [[Eduard Schaller]]; [[Café Eiles]].
 
*Nummer 4 (Lenaugasse 1): Das Haus "Zum Ritter St. Georg" besaßen 1810/1811 Franz Graf Palffy, der sich als Kunstmäzen um das [[Josefstädter Theater]] verdient gemacht hat, und der Bankier [[Peter Anton Braun|Peter Baron Braun]] (1758-1819), der 1794-1807 das [[Kärntnertortheater]] gepachtet hatte, 1804 von [[Emanuel Schikaneder|Schikaneder]] auch das [[Theater an der Wien]] kaufte und 1810 mit Palffy den (unausgeführt gebliebenen) Plan hatte, ein neues Josefstädter Theater zu erbauen. Im Gasthaus "Zur Stadt Paris" befindet sich ein "Heimito-von-Doderer-Stüberl" ([[Heimito von Doderer]]); [[Gedenktafeln|Gedenktafel]] (Lenaugasse) zur Erinnerung an die Erzählung "Ein anderer Kratki-Baschik", mit der Doderer diesem Wiener Lokal ein literarisches Denkmal setzte. Doderer wohnte mit [[Albert Paris Gütersloh]] im Haus 8, [[Buchfeldgasse]] 6 in einer Atelierwohnung (Gedenkraum).
 
*Nummer 4 (Lenaugasse 1): Das Haus "Zum Ritter St. Georg" besaßen 1810/1811 Franz Graf Palffy, der sich als Kunstmäzen um das [[Josefstädter Theater]] verdient gemacht hat, und der Bankier [[Peter Anton Braun|Peter Baron Braun]] (1758-1819), der 1794-1807 das [[Kärntnertortheater]] gepachtet hatte, 1804 von [[Emanuel Schikaneder|Schikaneder]] auch das [[Theater an der Wien]] kaufte und 1810 mit Palffy den (unausgeführt gebliebenen) Plan hatte, ein neues Josefstädter Theater zu erbauen. Im Gasthaus "Zur Stadt Paris" befindet sich ein "Heimito-von-Doderer-Stüberl" ([[Heimito von Doderer]]); [[Gedenktafeln|Gedenktafel]] (Lenaugasse) zur Erinnerung an die Erzählung "Ein anderer Kratki-Baschik", mit der Doderer diesem Wiener Lokal ein literarisches Denkmal setzte. Doderer wohnte mit [[Albert Paris Gütersloh]] im Haus 8, [[Buchfeldgasse]] 6 in einer Atelierwohnung (Gedenkraum).
*Nummer 7: Hier wohnte zwischen 1810 und 1830 die Künstlerfamilie Geiger ([[Andreas Josef Geiger]], [[Josef Geiger]]).
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*Nummer 7: Hier wohnte zwischen 1810 und 1830 die Künstlerfamilie Geiger ([[Andreas Josef Geiger]], [[Josef Geiger (Bildhauer)|Josef Geiger]]).
 
*Nummer 10-12: [[Direktionsgebäude der Gaswerke|Direktionsgebäude der städtischen Gaswerke]] (erbaut 1909/1910 von [[Josef Bittner]]); an der Fassade Mosaik von Emerich Sandig (mit historischen Darstellungen aus der Josefstadt). Hier standen die älteren Häuser "[[Zur Dreifaltigkeit (8, Buchfeldgasse, Josefstädter Straße 10-12)|Zur Dreifaltigkeit]]" (Nummer 10), in dem bis 1860 die Champagnerfabrik des Johann von Stallenberg ihren Sitz hatte, und "[[Zur Reichskrone]]" (Nummer 12). Die Gaswerke erwarben die beiden Häuser 1908.
 
*Nummer 10-12: [[Direktionsgebäude der Gaswerke|Direktionsgebäude der städtischen Gaswerke]] (erbaut 1909/1910 von [[Josef Bittner]]); an der Fassade Mosaik von Emerich Sandig (mit historischen Darstellungen aus der Josefstadt). Hier standen die älteren Häuser "[[Zur Dreifaltigkeit (8, Buchfeldgasse, Josefstädter Straße 10-12)|Zur Dreifaltigkeit]]" (Nummer 10), in dem bis 1860 die Champagnerfabrik des Johann von Stallenberg ihren Sitz hatte, und "[[Zur Reichskrone]]" (Nummer 12). Die Gaswerke erwarben die beiden Häuser 1908.
 
*Nummer 11: [[vormärz]]liches Bürgerhaus ("Zur grünen Schlange" beziehungsweise "[[Zur schönen Schäferin]]"), erbaut 1836/1837 von Georg Schiemann und [[Adolph Korompay]] (gut gegliederte Fassade mit Pilasterordnung und Balkon); Wohn- und Sterbehaus des Sprachforschers, Philosophen und Begründers der Slawistik [[Franz Miklosich|Franz von Miklosich]] sowie des Schriftstellers und Regisseurs [[Hans Nüchtern]].
 
*Nummer 11: [[vormärz]]liches Bürgerhaus ("Zur grünen Schlange" beziehungsweise "[[Zur schönen Schäferin]]"), erbaut 1836/1837 von Georg Schiemann und [[Adolph Korompay]] (gut gegliederte Fassade mit Pilasterordnung und Balkon); Wohn- und Sterbehaus des Sprachforschers, Philosophen und Begründers der Slawistik [[Franz Miklosich|Franz von Miklosich]] sowie des Schriftstellers und Regisseurs [[Hans Nüchtern]].

Version vom 10. September 2019, 12:36 Uhr

Josefstädter Straße 75-79, um 1903
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Burgtorstraße, Obere Burgtorgasse, Kaisergasse
Benannt nach Josefstadt (8)
Bezirk 8
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 20923
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 10.09.2019 durch WIEN1.lanm09lue
Bildname HMW 028880.jpg
Bildunterschrift Josefstädter Straße 75-79, um 1903

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48° 12' 35.70" N, 16° 20' 49.85" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Josefstädter Straße (8), benannt (1862) zur Wahrung des Vorstadtnamens Josefstadt; ursprünglich (vor 1683) Fahrweg zwischen dem Gut Lerchfeld und den Äckern, 1690-1778 Burggasse beziehungsweise Burgtorstraße, außerhalb der Piaristengasse Obere Burgtorgasse, 1778-1862 Kaisergasse; sie endete bis 1892 bei der Blindengasse und erreichte erst nach Beseitigung des Blindeninstituts und des Linienwalls den Gürtel.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

Literatur

  • Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 446.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 351 ff.
  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 31 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Josefstadt. Beiseln, Bühnen, Beamte. Wien: Mohl 1991, S. 31 ff., 60 ff., 98 ff., 121 ff., 182 ff., 225 f., Register
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 106 ff.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 264 ff.
  • Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 439.