Militärgeographisches Institut (Organisation)

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Militärgeographisches Institut
Daten zur Organisation
Art der Organisation Institution
Datum von 1839
Datum bis 1921
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 5931
GND
WikidataID Q99982172
Objektbezug
Quelle
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Bildname Militärgeographisches Institut.jpg
Bildunterschrift Militärgeographisches Institut
  • 8., Josefstädter Straße 71-77

Frühere Adressierung
  • K. k. Militärgeographisches Institut (1839)

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48° 12' 37.41" N, 16° 20' 30.85" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Militärgeographisches Institut (8., Friedrich-Schmidt-Platz 3). Das 1839 in Wien begründete Militärgeographische Institut entstand aus der Vereinigung des 1814 begründeten und 1818 reorganisierten Mailänder Geographischen Instituts mit der bereits 1806 dort errichteten (bedeutend größeren) "Topographisch-Lithographischen Anstalt des Generalquartiermeisterstabs". Das 1839/1840 entstandene Wiener Institut (dessen Chef 15 Angehörige des Mailänder Militärgeographischen Instituts nach Wien folgten) wurde aus der Topographisch-Lithographischen Anstalt, dem Triangulierungs-Kalkül-Bureau, der Zeichnungskanzlei des Generalquartiermeisterstabs und dem Personal der Militär-Triangulierung und -Mappierung gebildet und "K. k. Militärisch-geographische Institut" beziehungsweise "K. k. Militärgeographische Institut" benannt.

Bis zum Bezug des neuen Gebäudes am Josefstädter Glacis war das Personal im Privathaus Wieden 889 untergebracht (4., Schmöllerlgasse 2). Der Zusammenbruch der Monarchie (1918) bedeutete praktisch auch das Ende des Militärgeographischen Instituts, doch wurde (da neben den ehemaligen militärischen auch zivile Interessen an Landkarten bestanden) nach einer Übergangslösung 1923 das (1966 dem Bundesministerium für Bauten und Technik unterstellte) Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen errichtet, das sich seit 1982 nicht mehr am historischen Sitz befindet.

Gebäude

Das Gebäude am Friedrich Schmidt-Platz 3 wurde 1840–42 nach Plänen von Franz Ferdinand von Mayern erbaut. Auffällig ist der turmartige Pavillon über der Mittelachse, der bis 1927 als Sternwarte diente und durch eine Globus-Aufsatz gekrönt ist. An der Fassade ist ein Reliefmedaillon mit einem Porträt Johannes Keplers angebracht[1]. Nach dem Ende des Militärgeographischen Instituts war bis 1982 das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen in dem Gebäude untergebracht. Seitdem wird das Gebäude von der Stadt Wien genutzt und ist unter anderem Sitz der Magistratsabteilung 17 - Integration und Diversität und der Magistratsabteilung 27 - Europäische Angelegenheiten.

1875 wurde (als "Institutsgebäude B" bezeichnet) ein Teil des Militärgeographischen Instituts (insbesondere die Druckerei, die infolge der technischen Weiterentwicklung wesentlich mehr Platz beanspruchte) ins Militärsammelhaus (8., Josefstädter Straße 71-77 gegenüber der Josefstädter Kaserne) verlegt, indem sich bis 1816 schon die Druckerei von Johann Thomas von Trattner und seinen Erben befunden hatte. Nach der Demolierung dieser Kavalleriekaserne wurde auf deren ehemaligen Areal am Hamerlingplatz 1904/1905 ein (noch bestehender) Neubau errichtet (ehemals Kartographisches Institut). An der Stelle des "Institutsgebäudes B" wurde 1905 westlich der nunmehr hierher verlängerten Albertgasse der Josefstädter-Hof errichtet.

Quellen

Literatur

  • Martin Senekowitsch: Militärische Einrichtungen Wiens im Wandel der Zeit. In: Truppendienst 30 (1991), S. 410
  • Robert Messner: Das Wiener Militärgeographische Institut. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 23/25 (1967/1969), S. 206 ff.
  • 125 Jahre Hauptgebäude des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen 1841-1966. Wien 1966
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 261 ff.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 293

Einzelnachweise