Magistratsabteilung

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Behörde
Datum von 1902
Datum bis
Benannt nach Magistrat
Prominente Personen
PageID 21282
GND
WikidataID
Objektbezug Magistrat, Geschäftseinteilung, Rathaus, Langes 19. Jahrhundert, Zwischenkriegszeit, NS-Zeit, 1945 bis heute
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns

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Die am 1. Jänner 1902 in Kraft getretene Geschäftseinteilung des Magistrats von 1901 sah als Ersatz für die bisherigen Magistratsdepartements die Schaffung von XXII Magistratsabteilungen vor, die unter der Leitung von Magistratsräten standen. Neben ihnen arbeiteten, damals noch nicht Teile des Magistrats, im Stadtbauamt die seit 1890 bestehenden, erst 1920 in Magistratsabteilungen umgewandelten Bauamtsabteilungen. 1903 wurden Geschäftsgruppen gebildet, in denen sachlich zusammengehörende Magistratsabteilungen zusammengefasst und unter die Leitung von Obermagistratsräten gestellt wurden. Bis 1920 entstanden zusätzliche Magistratsabteilungen, sodass am 1. Jänner 1920 de facto 30 Magistratsabteilungen existierten.

Aufgrund der Geschäftseinteilung vom 31. Mai 1920 kam es zu zwei wesentlichen Veränderungen: Die seit 1918 so benannten magistratische Bauabteilungen wurden als Magistratsabteilungen in den Magistrat eingegliedert und die bisherigen Geschäftsgruppen des Magistrats in Verwaltungsgruppen umbenannt. In sieben Verwaltungsgruppen waren nun 54 Magistratsabteilungen zusammengefasst, die den mit 1. Juni 1920 neu eingeführten amtsführenden Stadträten unterstanden. Die Bauamtsabteilungen wurden in der Verwaltungsgruppe V zusammengefasst, die Verwaltungsgruppe VIII umfasste die Städtischen Unternehmungen.

Aufgrund der Geschäftseinteilung der diktatorischen Stadtverwaltung vom 30. Oktober 1934 wurden die Verwaltungsgruppen in Gruppen umbenannt. In den Gruppen I bis VI waren 47 Magistratsabteilungen zusammengeschlossen, die Gruppe VII umfasste die Bezirksverwaltung. Das nationalsozialistische Regime führte am 5. Juli 1938 das Personalamt als neue Gruppe VII und am 22. November 1938 das Kulturamt als neue Gruppe VIII ein. Von der Geschäftseinteilung vom 7. Juni 1939 an gab es bis 1945 neben den Ämtern nur noch neun mit Buchstaben bezeichnete Hauptabteilungen; die diesen zugeteilten Aufgabengebiete wurden fortlaufend numeriert.

Die nach Wiedererrichtung der Demokratie beschlossene provisorische Geschäftseinteilung vom 17. Mai 1945 führte die Bezeichnung Magistratsabteilung wieder ein; allerdings wurde die seinerzeit gebräuchlich gewesene fortlaufende Nummerierung erst durch die Geschäftseinteilung vom 26. Februar 1946 wieder eingeführt. In neun (1945) beziehungsweise zwölf (1946) Verwaltungs- (1945) beziehungsweise Geschäftsgruppen (1946) wurden 69 Magistratsabteilungen eingerichtet; die Verwaltungsgruppe IX (1945) beziehungsweise XII (1946) umfasste die Städtischen Unternehmungen.

Ab 13. Juni 1969 gab es XIV Geschäftsgruppen mit 63 Magistratsabteilungen von Magistratsabteilung 1 bis Magistratsabteilung 70 (die Nummern 8, 38, 47, 51-53 und 55 wurden nicht vergeben); weitere jeweils vom Gemeinderat beschlossene Änderungen der Geschäftseinteilung folgten. Von den 1994 vorhandenen 70 beziehungsweise 72 Magistratsabteilungen (Teilung der Magistratsabteilung 21 in drei Bereiche) waren ebenfalls acht nicht vergeben. Neu entstanden sind in den letzten Jahren eigene Abteilungen für Frauenförderung und Koordinierung von Frauenangelegenheiten (Magistratsabteilung 57), Umweltschutz (Magistratsabteilung 22), die Rettung (Magistratsabteilung 70) und Parkraumüberwachung (Magistratsabteilung 67).

Zu beachten ist, dass der Magistrat heute neben den Magistratsabteilungen und den Dienststellen der Magistratsdirektion weitere Untergliederungen aufweist. Die (magistratische) Unternehmung Krankenanstaltenverbund wird zum Beispiel gelegentlich als ausgegliederte Einheit angesehen, ist aber weiterhin Teil des Magistrats und seines Budgets. Auch der Stadtrechnungshof und die Magistratischen Bezirksämter sind wie Bürgermeister und amtsführende Stadträte Teile des Magistrats.

Übersicht über die Magistratsabteilungen und Geschäftsgruppen

Siehe Geschäftseinteilung

Liste der Magistratsabteilungen

Aufsteigend nach dem Jahr ihrer Einrichtung (in Klammer):

… weitere Ergebnisse

Literatur

  • Felix Czeike / Peter Csendes: Die Geschichte der Magistratsabteilungen der Stadt Wien 1902-1970. 2 Bände. Wien: Jugend und Volk 1971–1972 (Wiener Schriften, 33 und 34)
  • Peter Csendes: Geschichte der Wiener Magistratsabteilungen in den Wahlperioden 1969 bis 2005. Wien: Wiener Stadt- und Landesarchiv (Magistratsabteilung 8) 2007 (Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Reihe C: Sonderpublikationen, Heft 13)