Himmelpfortgasse: Unterschied zwischen den Versionen

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Himmelpfortgasse ([[1]]), seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar, unter ursprünglich wechselnden Bezeichnungen (ab 1272 und noch 1530 [[Traibotenstraße (1)|Traibotenstraße]], diese Bezeichnung findet sich auch für die [[Rauhensteingasse]]), schließlich nach dem hier befindlichen [[Himmelpfortkloster]] benannt. Sie reichte anfangs von der [[Kärntner Straße]] bis zur [[Seilerstätte]]. Das Teilstück zwischen Kärntner Straße und Rauhensteingasse wird 1526 erstmals "Bei der Himmelpforte auf dem Steig" genannt (das Gelände stieg hier also an), wogegen die Fortsetzung bis zur Seilerstätte die alte Bezeichnung in verballhornter Form behielt (beispielsweise 1563 Trabaterstraße). Die Klosterkirche stand an der Stelle des heutigen Hauses 1, [[Himmelpfortgasse 7]], die Klosterpforte an der des Hauses 1, [[Himmelpfortgasse 9]]. Seit 1795 gilt die Bezeichnung Himmelpfortgasse durchgehend. Im Zuge der Demolierung der [[Befestigung]]sanlagen (entlang der [[Seilerstätte]] verlaufende [[Kurtine]] zwischen [[Braunbastei|Braun-]] und [[Wasserkunstbastei]]) erfolgte die Verlängerung bis zum [[Parkring]] (1863). Die Gasse besitzt eine Reihe bemerkenswerter Häuser aus dem 16.-18. Jahrhundert.
 
Himmelpfortgasse ([[1]]), seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar, unter ursprünglich wechselnden Bezeichnungen (ab 1272 und noch 1530 [[Traibotenstraße (1)|Traibotenstraße]], diese Bezeichnung findet sich auch für die [[Rauhensteingasse]]), schließlich nach dem hier befindlichen [[Himmelpfortkloster]] benannt. Sie reichte anfangs von der [[Kärntner Straße]] bis zur [[Seilerstätte]]. Das Teilstück zwischen Kärntner Straße und Rauhensteingasse wird 1526 erstmals "Bei der Himmelpforte auf dem Steig" genannt (das Gelände stieg hier also an), wogegen die Fortsetzung bis zur Seilerstätte die alte Bezeichnung in verballhornter Form behielt (beispielsweise 1563 Trabaterstraße). Die Klosterkirche stand an der Stelle des heutigen Hauses 1, [[Himmelpfortgasse 7]], die Klosterpforte an der des Hauses 1, [[Himmelpfortgasse 9]]. Seit 1795 gilt die Bezeichnung Himmelpfortgasse durchgehend. Im Zuge der Demolierung der [[Befestigung]]sanlagen (entlang der [[Seilerstätte]] verlaufende [[Kurtine]] zwischen [[Braunbastei|Braun-]] und [[Wasserkunstbastei]]) erfolgte die Verlängerung bis zum [[Parkring]] (1863). Die Gasse besitzt eine Reihe bemerkenswerter Häuser aus dem 16.-18. Jahrhundert.
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*[[Himmelpfortgasse_14|Nummer 14]] ([[Seilerstätte]] 20): Einkehrwirtshaus "Ungarische Krone" (Treffpunkt der Schubertianer, angeblich bereits von [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]] aufgesucht); seit 1903 Standort der Apotheke "[[Zur goldenen Krone (Apotheke)|Zur goldenen Krone]]" (ursprünglich Nummer 17; begründet im 15. Jahrhundert am [[Graben]] im "[[ Zum schwarzen Elefanten (1, Graben)|Elefantenhaus]]"; Ladenschild "Die Heilung des Tobias" von [[Leopold Kupelwieser]], 1825); Wohnung [[Carl Maria von Weber]]s (1823; er schrieb hier für das [[Kärntnertortheater]] seine [[Oper]] "Euryanthe"). Ehemaliger Standplatz der [[Stellwagen]] nach [[Schwechat]]. Das alte Haus wurde 1903 demoliert.  
 
*[[Himmelpfortgasse_14|Nummer 14]] ([[Seilerstätte]] 20): Einkehrwirtshaus "Ungarische Krone" (Treffpunkt der Schubertianer, angeblich bereits von [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]] aufgesucht); seit 1903 Standort der Apotheke "[[Zur goldenen Krone (Apotheke)|Zur goldenen Krone]]" (ursprünglich Nummer 17; begründet im 15. Jahrhundert am [[Graben]] im "[[ Zum schwarzen Elefanten (1, Graben)|Elefantenhaus]]"; Ladenschild "Die Heilung des Tobias" von [[Leopold Kupelwieser]], 1825); Wohnung [[Carl Maria von Weber]]s (1823; er schrieb hier für das [[Kärntnertortheater]] seine [[Oper]] "Euryanthe"). Ehemaliger Standplatz der [[Stellwagen]] nach [[Schwechat]]. Das alte Haus wurde 1903 demoliert.  
 
*[[Himmelpfortgasse_15|Nummer 15]]: Giebelhaus 17. Jahrhundert (mit spät[[barock]]er Fassade, erhaltenem Renaissanceportal und Schlosserzeichen).  
 
*[[Himmelpfortgasse_15|Nummer 15]]: Giebelhaus 17. Jahrhundert (mit spät[[barock]]er Fassade, erhaltenem Renaissanceportal und Schlosserzeichen).  
*Nummer 17: spätbarocke Fassade (ursprünglich "Stadt Wien Magistrat Benefiziatenhaus"); Sterbehaus von [[Vizebürgermeister]] [[Josef Anton von Hober]], bis 1903 Standort der [[Apotheken|Apotheke]] "[[Zur goldenen Krone (Apotheke)|Zur goldenen Krone]]" (seither Nummer 14), Wohnhaus [[Hugo von Hofmannsthal]]s.
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*[[Himmelpfortgasse_17|Nummer 17]]: spätbarocke Fassade (ursprünglich "Stadt Wien Magistrat Benefiziatenhaus"); Sterbehaus von [[Vizebürgermeister]] [[Josef Anton von Hober]], bis 1903 Standort der [[Apotheken|Apotheke]] "[[Zur goldenen Krone (Apotheke)|Zur goldenen Krone]]" (seither Nummer 14), Wohnhaus [[Hugo von Hofmannsthal]]s.
*Nummer 19: erbaut Ende 18. Jahrhundert.
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*[[Himmelpfortgasse_19|Nummer 19]]: erbaut Ende 18. Jahrhundert.
*Nummer 20: ab 1909 Sitz des Vereins "Wiener Tonkünstlerorchester" (heute [[Niederösterreichisches Tonkünstlerorchester]]).  
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*[[Himmelpfortgasse_20|Nummer 20]]: ab 1909 Sitz des Vereins "Wiener Tonkünstlerorchester" (heute [[Niederösterreichisches Tonkünstlerorchester]]).  
 
*Nummer 21-23: [[Residenzhof| Residenz-Hof]]; hier wohnte die Malerfamilie Pock.  
 
*Nummer 21-23: [[Residenzhof| Residenz-Hof]]; hier wohnte die Malerfamilie Pock.  
 
*Nummer 30: Wohnhaus, erbaut 1873 von [[Carl von Hasenauer]].
 
*Nummer 30: Wohnhaus, erbaut 1873 von [[Carl von Hasenauer]].

Version vom 9. Oktober 2018, 12:48 Uhr

Himmelpfortgasse (1974)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1795
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Traibotenstraße
Benannt nach Himmelpfortkloster
Bezirk 1
Prominente Bewohner Hugo von Hofmannsthal, Carl Maria von Weber
Besondere Bauwerke Winterpalais, Fürstenbergpalais, Zur goldenen Krone (Apotheke)
PageID 15528
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 9.10.2018 durch DYN.cristian
Bildname Himmelpfortgasse.jpg
Bildunterschrift Himmelpfortgasse (1974)
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48° 12' 18.39" N, 16° 22' 28.61" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Himmelpfortgasse (1), seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar, unter ursprünglich wechselnden Bezeichnungen (ab 1272 und noch 1530 Traibotenstraße, diese Bezeichnung findet sich auch für die Rauhensteingasse), schließlich nach dem hier befindlichen Himmelpfortkloster benannt. Sie reichte anfangs von der Kärntner Straße bis zur Seilerstätte. Das Teilstück zwischen Kärntner Straße und Rauhensteingasse wird 1526 erstmals "Bei der Himmelpforte auf dem Steig" genannt (das Gelände stieg hier also an), wogegen die Fortsetzung bis zur Seilerstätte die alte Bezeichnung in verballhornter Form behielt (beispielsweise 1563 Trabaterstraße). Die Klosterkirche stand an der Stelle des heutigen Hauses 1, Himmelpfortgasse 7, die Klosterpforte an der des Hauses 1, Himmelpfortgasse 9. Seit 1795 gilt die Bezeichnung Himmelpfortgasse durchgehend. Im Zuge der Demolierung der Befestigungsanlagen (entlang der Seilerstätte verlaufende Kurtine zwischen Braun- und Wasserkunstbastei) erfolgte die Verlängerung bis zum Parkring (1863). Die Gasse besitzt eine Reihe bemerkenswerter Häuser aus dem 16.-18. Jahrhundert.

1., Himmelpfortgasse, um 1940

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

Literatur

  • Alt-Wien. Monatsschrift für Wiener Art und Sprache. Wien: Raimann & Godina 1 (1892), S. 67 ff.
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 68 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 82 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 459 f.
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 62
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 480 ff.
  • Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 50 f.
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziell. Architektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 82 ff.
  • Richard A. Prilisauer: Versuch einer Musiktopographie der Stadt Wien. Vervielfältigung (WStLA). 1. Teil: Innere Stadt - Kärntner Viertel, S. 6 f.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 85
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 55 ff.
  • Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 149 ff.