Grillparzer-Wohnungen

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Rudolf von Alt, 1884: Wohn- und Arbeitszimmer im Haus Spiegelgasse 21
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Bildname Rudolf von Alt Wien Museum Online Sammlung 31416.jpg
Bildunterschrift Rudolf von Alt, 1884: Wohn- und Arbeitszimmer im Haus Spiegelgasse 21

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Bibliothek von Franz Grillparzer (Hofkabinett des Hauses Spiegelgasse 21) als Ausstellungsinstallation im Rathaus, um 1910
Wohn- und Arbeitszimmer von Franz Grillparzer (Spiegelgasse 21) als Ausstellungsinstallation in den Räumen des Historischen Museums der Stadt Wien im Hochparterre des Wiener Rathauses, um 1930
Rudolf von Alt, 1884: Hofkabinett im Haus Spiegelgasse 21 mit Grillparzers Bibliothek
Wohn- und Arbeitszimmer (Spiegelgasse 21) als Ausstellungsinstallation im Rathaus, um 1910

Grillparzer-Wohnungen.

1) Im Haus 1, Bauernmarkt 10, geboren, übersiedelten Grillparzers Eltern 1800 mit dem damals 9jährigen Franz ins Haus 1, Grünangergasse 10; hier starb am 19. November 1809, durch den Krieg um seinen bescheidenen Wohlstand gebracht, Grillparzers Vater Wenzel.

2) 1808 verbrachte Grillparzer den Sommer im Haus 19, Grinzinger Straße 64; im selben Haus logierte auch Beethoven (Beethoven-Grillparzer-Haus, Gedenktafel).

3) 1812 wohnte er mit seiner Mutter und seinem Bruder in einer kleinen Wohnung im Palais Wilczek (1, Herrengasse 5; als Gast von Graf Wilczek wohnte hier 1810-1812 auch der deutsche Dichter und Romantiker Josef Freiherr von Eichendorff).

4) Im Haus 1, Tiefer Graben 32 (im sogenannten "Elend"), schrieb Grillparzer während seines Aufenthalts (1815) "Die Ahnfrau".

5) 1817 wäre Grillparzer unterstandslos gewesen, hätte ihm nicht seine Tante Eleonore von Paumgartten, die älteste Schwester seiner Mutter, im Schottenhof (1, Freyung 6, 2. Hof, VIII. Stiege, 1. Stock; siehe Schottenstift) Unterkunft geboten; hier schrieb er "Sappho".

6) Ab dem Herbst 1818 wohnte Grillparzer im Haus 1, Judenplatz 1 (Ecke Jordangasse), wo sich seine Mutter am 23. Jänner 1819 erhängte.

7) 1821-1823 wohnte Grillparzer 1, Dorotheergasse 6, wo er "König Ottokars Glück und Ende" schrieb.

8) Anschließend wohnte er bis Mitte 1826 im Haus 1, Ballgasse 4; hier entspann sich eine Romanze mit Maria Katharina Smolenitz von Smolk, die jedoch 1827 den Maler Moritz Michael Daffinger ehelichte.

9) Ab 1831 wohnte Grillparzer 1, Rauhensteingasse 6 (siehe Warenhaus Steffl).

10) 1832-1856 war Grillparzer Direktor des Hofkammerarchivs (Gedenktafel 1, Johannesgasse 6); im Herbst 1832 übersiedelte er in das Haus 1, Bräunerstraße 11, wo er bis 1835 verblieb und "Der Traum ein Leben" schrieb.

11) 1835-1837 logierte Grillparzer bei der Mutter des späteren Ministers Schmerling (1, Jakobergasse 10).

12) Ab 1837 wohnte er im dritten Stock des Hauses "Zum Dackbäcken" (1, Himmelpfortgasse 16), wo er 1841 seinen 50. Geburtstag feierte.

13) Zwischen 1844 und 1849 wohnte er im Haus 1, Grünangergasse 12.

14) Am 27. April 1849 übersiedelte er in die im Stock des Hauses 1, Spiegelgasse 21 gelegene Wohnung der Schwestern Fröhlich (Kathi Fröhlich), bei denen er bis zu seinem Tod (21. Jänner 1872) wohnte (Grillparzer-Sterbehaus); das von ihm bewohnte Zimmer wurde im Historischen Museum museal aufgebaut

15) Den Sommer 1846 verbrachte Grillparzer in Perchtoldsdorf (Wiener Gasse 9, Gedenktafel).

Literatur

  • Karl Glossy: Grillparzer-Wohnungen. In: Österreichische Rundschau 1 (1904/1905), S. 55 f.
  • Hermine Cloeter: Grillparzers Wohnungen. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien 1 (1919), S. 9 ff.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 296
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 9 f.
  • Peter Pötschner: Die Wiederherstellung der Alterswohnung Grillparzers im Historischen Museum der Stadt Wien. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 16 (1962), Heft 1/2, S. 15 ff.

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