Siebenbrunner Hofwasserleitung

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Siebenbrunner Wasserleitung in Margareten: Grundriss, Querschnitt und Längenprofil
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Wasserleitung
Datum von 1553
Datum bis 1873
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Siebenbrunnenfeld
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 17068
GND
WikidataID
Objektbezug Wasser, Wasserversorgung, Brunnen, Siebenbrunnen, Siebenbrunnengasse, Wasserleitungen
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 17.11.2023 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname Siebenbrunner Hofwasserleitung Margareten-Profil.jpg
Bildunterschrift Siebenbrunner Wasserleitung in Margareten: Grundriss, Querschnitt und Längenprofil

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Die Siebenbrunner Hofwasserleitung wurde um 1553 im Auftrag König Ferdinands I. zur Wasserversorgung der Inneren Stadt errichtet. Neben der Hofburg wurden auch andere Gebäude in der Stadt (Klöster, Palais, Verwaltungsgebäude, Kasernen) sowie auf der Wieden das Freihaus und die neue Favorita (spätere Theresianische Akademie) mit Wasser versorgt.

Die Anlage erhielt ihr Wasser aus mehreren Quellen in Oberreinprechtsdorf (die mächtigste war der "Reinprechtsbrunn"); das Wasser wurde in sieben Brunnen auf dem Areal zwischen Fendi- und Siebenbrunnengasse beziehungsweise Reinprechtsdorfer Straße und Einsiedlergasse gesammelt. Die sieben Brunnen der sieben Quellen waren in den Vorstädten Matzleinsdorf, Laurenzergrund, Hungelbrunn, Margareten, Hundsturm, Reinprechtsdorf und Nikolsdorf zu verorten. Bis 1562 hatte der Bach, in dem das Wasser abgeflossen war, die Hundsmühle betrieben, dieser versiegte allerdings, als ihm durch die sieben Brunnstuben für die Hofwasserleitung das Wasser entzogen wurde. Das Wasser wurde in zwei auf das Jahr 1552 datierten Hauptbrunnstuben, der Großen Brunnstube und der Einsiedler-Brunnstube, gesammelt.

Im ersten Verlauf floss das Wasser unterhalb der Reinprechtsdorfer Straße (etwa zwischen Siebenbrunnenplatz und Fendigasse) über den Grund des Schlosses Margareten über die Margaretenstraße zur Wiedner Hauptstraße zum Freihaus auf der Wieden. Durch diesen Rohrstrang wurde auch das Margaretner Brauhaus versorgt. Der zweite Lauf passierte die Verkehrsflächen Einsiedlergasse, Fendigasse, Siebenbrunnengasse, Mittersteig, Ziegelofengasse, Wiedner Hauptstraße, Mayerhofgasse und Favoritenstraße. Dieser Rohrstrang speiste die Theresianische Akademie.

Siebenbrunner Hofwasserleitung.jpg
Plan des Verlaufs der Siebenbrunner Hofwasserleitung auf der Wieden und Margareten

Der erste Rohrstrang führte vom Freihaus auf der Wieden über den Wienfluss und den Stadtgraben bis zum Kärntnertor zu einem Wasserreservoir unter der Augustinerbastei bzw. Albrechtsrampe (Fassungsvermögen 76 m³). Von dort teilte sich diese Hauptleitung.

Die erste der Hauptleitungen versorgte das Franziskanerkloster, das Finanzministerium in der Johannesgasse, das Savoyensche Damenstift, das Haus Seilerstätte 7 (Konskriptionsnummer 958) und über die Wasserkunstbastei den Burggarten. Der zweite Rohrstrang führte über die Komödiengasse und die Kärntner Straße in die Annagasse und dotierte das Annakloster, das Kärntnertortheater, das Bürgerspital, das Augustinerkloster, die Redoutensäle und das Lobkowitzpalais. Ferner wurden das Pálffypalais, das Starhembergpalais in der Dorotheergasse, das Pallavicinipalais, das Kapuzinerkloster, das Schwarzenbergpalais und die Stallburg, die Hofburg sowie die Hofbibliothek versorgt.

Die Ergiebigkeit der Wasserleitung betrug etwa 200 m³ pro Tag. Im Jahr 1805 wurde diese Hofwasserleitung vom Hof an die Stadt Wien überlassen. Als Franz II. am 28. Februar 1829 über Bitte des Grundrichters Josef Reder der Gemeinde Margareten die Benutzung der Siebenbrunner Hofwasserleitung zinsfrei gestattete, wurde der Gemeindebrunnen auf dem Margaretenplatz an die Wasserleitung angeschlossen.

Bei Inbetriebnahme der Ersten Hochquellenleitung 1873 wurde die Siebenbrunner Hofwasserleitung aufgelassen.

1904 wurde im Gedenken an die Siebenbrunner Hofwasserleitung und als Ehrung des Bürgermeisters Karl Lueger anlässlich seines 60. Geburtstags der Siebenbrunnen am Siebenbrunnenplatz enthüllt.

Literatur