Wiener Landtag: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Bundesverfassung vom 1. Oktober 1920, in Kraft getreten am 10. November 1920, sah Wien als eigenes Bundesland vor. Der Wiener [[Gemeinderat]] trat daher am 10. November 1920 erstmals als Wiener Landtag zusammen und beschloss am gleichen Tag die im Wesentlichen bis heute gültige Wiener Stadtverfassung (siehe: [http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=lgw&datum=1920&size=45&page=9|Landesgesetzblatt Wien 1920-1980 (ÖNB)]). Sie wurde, von [[Bürgermeister]] [[Jakob Reumann]] "als Landeshauptmann" beurkundet, am 18. November 1920 als Nummer 1 im neuen Landesgesetzblatt für Wien kundgemacht und trat statt dem bis dahin geltenden Gemeindestatut sofort in Kraft. Seit damals ist Wien auch Bundesland.
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Die [[Bundesverfassung]] vom 1. Oktober 1920, in Kraft getreten am 10. November 1920, sah Wien als weitgehend eigenständigen Landesteil von Niederösterreich vor, der In den nicht gemeinsamen Angelegenheiten die Stellung eines eigenständigen Landes genoss. Der Wiener [[Gemeinderat]] trat daher am 10. November 1920 erstmals als Wiener Landtag zusammen und beschloss am gleichen Tag die in ihren Grundzügen bis heute gültige Wiener Stadtverfassung (siehe: [http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=lgw&datum=1920&size=45&page=9|Landesgesetzblatt Wien 1920-1980 (ÖNB)]). Sie wurde, von [[Bürgermeister]] [[Jakob Reumann]] "als Landeshauptmann" beurkundet, am 18. November 1920 als Nummer 1 im neuen Landesgesetzblatt für Wien kundgemacht und trat statt dem bis dahin geltenden Gemeindestatut sofort in Kraft. Seit damals ist Wien auch Bundesland.
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Die Verfassung hatte offen gelassen, ob beziehungsweise welche Angelegenheiten die beiden neuen Bundesländer Wien und Niederösterreich-Land (ohne Wien) weiterhin gemeinsam entscheiden würden, und daher neben dem neuen Wiener Landtag und dem Niederösterreichischen Landtag auch noch einen Gemeinsamen Landtag vorgesehen. Dieser wurde Ende 1921 aufgelöst (siehe [[Trennungsgesetz]]).
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Der Wiener Landtag hatte (wie der [[Gemeinderat]]) bis 1923 165 Mandatare, dann 120. Seit 1932 umfasst er 100 Abgeordnete. Er ist in seiner personellen Zusammensetzung mit dem Gemeinderat ident; die Sitzungen werden jedoch getrennt abgehalten und von eigenen Vorsitzenden präsidiert. Die Legislaturperiode beträgt (analog zum Gemeinderat) fünf Jahre. Wahlergebnisse: [[Gemeinderatswahlen]]. Während des autoritären Ständestaates 1934-1938 sowie während der NS-Diktatur 1938-1945 gab es keinen demokratisch gewählten Vertretungskörper.
  
Die Verfassung hatte offen gelassen, ob beziehungsweise welche Angelegenheiten die beiden neuen Bundesländer Wien und Niederösterreich ohne Wien weiterhin gemeinsam entscheiden würden, und daher neben dem neuen Wiener Landtag und dem Niederösterreichischen Landtag auch noch einen Gemeinsamen Landtag vorgesehen. Dieser blieb, da der Wille zu politischen Gemeinsamkeiten fehlte, funktionslos und wurde Ende 1921 aufgelöst.
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Siehe auch: [[Wiener Gemeinderat und Landtag in der Besatzungszeit]], [[Ausstellung 100 Jahre Wiener Landtag]]
  
Der Wiener Landtag hatte (wie der [[Gemeinderat]]) bis 1923 165 Mandatare, dann 120. Seit 1932 umfasst er 100 Abgeordnete. Er ist in seiner personellen Zusammensetzung mit dem Gemeinderat ident; die Sitzungen werden jedoch getrennt abgehalten und von eigenen Vorsitzenden präsidiert. Die Legislaturperiode beträgt (analog zum [[Gemeinderat]]) fünf Jahre; die Wahlen finden gemeinsam mit den Gemeinderatswahlen statt. Wahlergebnisse: [[Gemeinderatswahlen]].
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===Erste Präsidentinnen und Präsidenten des Wiener Landtags===
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* [[Robert Danneberg]] (1920-1932)
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* [[Johann Neubauer]] (1932-1934, 1945-1949)
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* [[Bruno Marek]] (1949-1965)
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* [[Wilhelm Stemmer]] (1965-1973)
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* [[Maria Hlawka]] (1973-1978)
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* [[Reinhold Suttner]] (1978-1979)
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* [[Hubert Pfoch]] (1979-1984)
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* [[Günther Sallaberger]] (1984-1987)
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* [[Fritz Hofmann]] (1987-1991)
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* [[Eveline Andrlik]] (1991)
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* [[Christine Schirmer]] (1991-1994)
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* [[Ingrid Smejkal]] (1994-1996)
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* [[Maria Hampel-Fuchs]] (1996-2001)
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* [[Johann Hatzl]] (2001-2008)
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* [[Harry Kopietz]] (2008-2018)
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* [[Ernst Woller]] (seit 2018)
  
''Siehe:'' [[Wiener Gemeinderat und Landtag in der Besatzungszeit]]
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===Zweite Präsidentinnen und Präsidenten des Wiener Landtags===
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* [[Heinrich Schmid (Politiker)|Heinrich Schmid]] (1920-1923)
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* [[Franz Zimmerl]] (1923-1930)
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* [[Viktor Kolassa]] (1930-1932)
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* [[Leopold Thaller]] (1932-1934, 1945-1949)
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* [[Bruno Marek]] (1949)
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* [[Karl Mühlhauser]] (1949-1969)
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* [[Maria Hlawka]] (1969-1973)
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* [[Otto Schweda]] (1973-1978)
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* [[Fritz Hahn]] (1978-1987)
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* [[Gertrude Stiehl]] (1987-1989)
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* [[Eveline Andrlik]] (1989-1991)
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* [[Ernst Outolny]] (1991-1994)
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* [[Erika Stubenvoll]] (1994-1996)
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* [[Hilmar Kabas]] (1996-1998)
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* [[Johann Römer]] (1998-2001)
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* [[Erika Stubenvoll]] (2001-2009)
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* [[Marianne Klicka]] (2009-2010)
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* [[Johann Herzog]] (2010-2015)
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* [[Veronika Matiasek]] (2015-2020)
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* [[Christian Meidlinger]] (seit 2020)
  
==Links==
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===Dritte Präsidentinnen und Präsidenten des Wiener Landtags===
* [https://www.wien.gv.at/infodat/ Informationsdatenbank des Wiener Landtages und Gemeinderates (Infodat Wien)]
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* [[Johann Schorsch]] (1920-1923)
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* [[Josef Hellmann]] (1923-1932)
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* [[Karl Weigl (Politiker)|Karl Weigl]] (1932-1934)
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* [[Franz Bauer (Vater)|Franz Bauer]] (1945-1949)
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* [[Franz Koci]] (1949-1951)
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* [[Conrad Lötsch]] (1951-1954)
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* [[Rudolf Sigmund]] (1954-1959)
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* [[Helene Potetz]] (1959-1967)
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* [[Maria Hlawka]] (1967-1969)
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* [[Karl Mühlhauser]] (1969-1973)
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* [[Fritz Hahn]] (1973-1978)
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* [[Otto Schweda]] (1978-1983)
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* [[Erika Krenn]] (1983-1984)
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* [[Gertrude Stiehl]] (1984-1987)
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* [[Manfried Welan]] (1987-1990)
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* [[Wolfgang Petrik]] (1990-1991)
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* [[Erwin Hirnschall]] (1991-1996)
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* [[Erika Stubenvoll]] (1996-2001)
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* [[Johann Römer]] (2001-2004)
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* [[Heidemarie Unterreiner]] (2004-2005)
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* [[Heinz Hufnagl]] (2005-2010)
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* [[Marianne Klicka]] (2010-2015)
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* [[Martin Margulies]] (2015-2020)
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* [[Manfred Juraczka]] (seit 2020)
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==Quellen==
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Best++++00000316ma8Invent#Best____00000316ma8Invent Wiener Stadt- und Landesarchiv, Landtag]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
*Barbara Steininger: Der Wiener Gemeinderat und der Wiener Landtag – Eine Zeitreise 1848-2013. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 2013 (Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 2/2013), S. 14 f., 18 f., 21, 26.
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*Bernard Hachleitner/Christian Mertens [Hg.]: Wien wird Bundesland. Die Wiener Stadtverfassung und die Trennung von Niederösterreich. Salzburg/Wien: Residenz 2020
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*Barbara Steininger: Der Wiener Gemeinderat und der Wiener Landtag – Eine Zeitreise 1848-2013. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 2013 (Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 2/2013), S. 14 f., 18 f., 21, 26
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* Barbara Steininger: Der Wiener Landtag – eine Zeitreise 1920-2020. Wien. 100 Jahre Wiener Landtag, herausgegeben von der Stadt Wien, 2020, S. 18-33
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==Weblinks==
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* [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/chronologisch.html#jahr2020Wiener Landtagspräsidentinnen und Landtagspräsidenten seit 1920 - chronologisch]
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* [https://www.wien.gv.at/infodat/ Informationsdatenbank des Wiener Landtages und Gemeinderates (Infodat Wien)]
 +
*[https://www.wien.gv.at/advuew/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=histpolauswahl&Type=S POLAR - Wiener Politikerinnen und Politiker Archiv]

Aktuelle Version vom 7. November 2023, 12:50 Uhr

Sitzung des Wiener Landtags am 4. Oktober 2001
Daten zur Organisation
Art der Organisation Institution
Datum von 1920
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 28589
GND
WikidataID
Objektbezug Wien wird Bundesland, Stadtverfassung, Ausstellung 100 Jahre Wiener Landtag
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Landtagsitzung_Hatzl.jpg
Bildunterschrift Sitzung des Wiener Landtags am 4. Oktober 2001

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Wiener Landtagssitzung (1952)
Ausstellung des Wiener Stadt- und Landesarchivs "100 Jahre Wiener Landtag. Eine Zeitreise 1920-2020", kuratiert von Barbara Steininger, im Steinsaal des Wiener Rathauses.

Die Bundesverfassung vom 1. Oktober 1920, in Kraft getreten am 10. November 1920, sah Wien als weitgehend eigenständigen Landesteil von Niederösterreich vor, der In den nicht gemeinsamen Angelegenheiten die Stellung eines eigenständigen Landes genoss. Der Wiener Gemeinderat trat daher am 10. November 1920 erstmals als Wiener Landtag zusammen und beschloss am gleichen Tag die in ihren Grundzügen bis heute gültige Wiener Stadtverfassung (siehe: Wien 1920-1980 (ÖNB)). Sie wurde, von Bürgermeister Jakob Reumann "als Landeshauptmann" beurkundet, am 18. November 1920 als Nummer 1 im neuen Landesgesetzblatt für Wien kundgemacht und trat statt dem bis dahin geltenden Gemeindestatut sofort in Kraft. Seit damals ist Wien auch Bundesland.

Die Verfassung hatte offen gelassen, ob beziehungsweise welche Angelegenheiten die beiden neuen Bundesländer Wien und Niederösterreich-Land (ohne Wien) weiterhin gemeinsam entscheiden würden, und daher neben dem neuen Wiener Landtag und dem Niederösterreichischen Landtag auch noch einen Gemeinsamen Landtag vorgesehen. Dieser wurde Ende 1921 aufgelöst (siehe Trennungsgesetz).

Der Wiener Landtag hatte (wie der Gemeinderat) bis 1923 165 Mandatare, dann 120. Seit 1932 umfasst er 100 Abgeordnete. Er ist in seiner personellen Zusammensetzung mit dem Gemeinderat ident; die Sitzungen werden jedoch getrennt abgehalten und von eigenen Vorsitzenden präsidiert. Die Legislaturperiode beträgt (analog zum Gemeinderat) fünf Jahre. Wahlergebnisse: Gemeinderatswahlen. Während des autoritären Ständestaates 1934-1938 sowie während der NS-Diktatur 1938-1945 gab es keinen demokratisch gewählten Vertretungskörper.

Siehe auch: Wiener Gemeinderat und Landtag in der Besatzungszeit, Ausstellung 100 Jahre Wiener Landtag

Erste Präsidentinnen und Präsidenten des Wiener Landtags

Zweite Präsidentinnen und Präsidenten des Wiener Landtags

Dritte Präsidentinnen und Präsidenten des Wiener Landtags

Quellen

Literatur

  • Bernard Hachleitner/Christian Mertens [Hg.]: Wien wird Bundesland. Die Wiener Stadtverfassung und die Trennung von Niederösterreich. Salzburg/Wien: Residenz 2020
  • Barbara Steininger: Der Wiener Gemeinderat und der Wiener Landtag – Eine Zeitreise 1848-2013. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 2013 (Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 2/2013), S. 14 f., 18 f., 21, 26
  • Barbara Steininger: Der Wiener Landtag – eine Zeitreise 1920-2020. Wien. 100 Jahre Wiener Landtag, herausgegeben von der Stadt Wien, 2020, S. 18-33

Weblinks