Wiener Küche: Unterschied zwischen den Versionen

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Wiener Küche. Sie hat eine Jahrhunderte lange Tradition. Zur ursprünglich bayerischen Küche kamen etwa ab dem 16. Jahrhundert die Einflüsse aller Gebiete der späteren Österreichisch-ungarischen Monarchie und
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Sie hat eine Jahrhunderte lange Tradition. Zur ursprünglich bayerischen Küche kamen etwa ab dem 16. Jahrhundert die Einflüsse aller Gebiete der späteren Österreichisch-ungarischen Monarchie und
ihrer Nachbarländer, vereinzelt auch Frankreichs und Englands. Die übernommenen Speisen wurden in Wien geschmacklich angepaßt und verfeinert und allmählich zur gesamtösterreichischen Küche.
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ihrer Nachbarländer, vereinzelt auch Frankreichs und Englands. Die übernommenen Speisen wurden in Wien geschmacklich angepasst und verfeinert und allmählich zur gesamtösterreichischen Küche.
  
 
1716 meint Marperger, „Ich werde auch nicht irren / wann ich sage, /daß vielleicht in Oesterreich die besten Köche und Köchinnen der Welt anzutreffen...", und zwar wegen des kaiserlichen Hofs und der vielen Gesandten, die ihre Köche bei sich haben und die untereinander wetteifern. „An dem Kayserlichen Hofe selbst / seynd die Spanische, Teutsche, / Wälsche und Ungarische Koch-Arten gleichsahm concentrirt...". So kamen nach Wien
 
1716 meint Marperger, „Ich werde auch nicht irren / wann ich sage, /daß vielleicht in Oesterreich die besten Köche und Köchinnen der Welt anzutreffen...", und zwar wegen des kaiserlichen Hofs und der vielen Gesandten, die ihre Köche bei sich haben und die untereinander wetteifern. „An dem Kayserlichen Hofe selbst / seynd die Spanische, Teutsche, / Wälsche und Ungarische Koch-Arten gleichsahm concentrirt...". So kamen nach Wien
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Die Wiener Küche ist die einzige nach einer Stadt benannt Küche; auch die "Neue Wiener Küche" fand ihre Anhänger.  
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Typische Gerichte (in Auswahl) finden sich unter den geläufigen Bezeichnungen oder unter Sammelbezeichnungen: [[Eingemachtes]], [[Erdapfel]], [[Esterházy_(Kulinarik)|Esterházy-...]], [[Fleischlaiberl]], [[Gebackene Mäuse]], Germknödel, [[Geselchtes]], [[Gröstl]], [[Gugelhupf]], [[Gulasch]], [[Hadschi-Loja-Weckerl|Hadschiloja]], [[Haschee]], [[Haxe(n)]], [[Hunyadi-Gulasch]], [[Hunyadi-Rostbraten]], [[Hunyadi-Torte]] [[Indianerkrapfen]], [[Kaiserfleisch]], [[Karbonade]], [[Knödel]], [[Kolatsche]], [[Krapfen]], [[Mohr im Hemd]], [[Nockerln|Nockerl]], [[Nudeln]], [[Palatschinken]], [[Ragout]], [[Rindfleisch]], [[Rostbraten]], [[Schmarren]], [[Spanischer Wind]], [[Strudel]], [[Suppe]], [[Tafelspitz]], [[Torte]] ([[Giraffentorte]], [[Malakofftorte]], [[Sachertorte]]), [[Wiener Schnitzel]];  
 
Typische Gerichte (in Auswahl) finden sich unter den geläufigen Bezeichnungen oder unter Sammelbezeichnungen: [[Eingemachtes]], [[Erdapfel]], [[Esterházy_(Kulinarik)|Esterházy-...]], [[Fleischlaiberl]], [[Gebackene Mäuse]], Germknödel, [[Geselchtes]], [[Gröstl]], [[Gugelhupf]], [[Gulasch]], [[Hadschi-Loja-Weckerl|Hadschiloja]], [[Haschee]], [[Haxe(n)]], [[Hunyadi-Gulasch]], [[Hunyadi-Rostbraten]], [[Hunyadi-Torte]] [[Indianerkrapfen]], [[Kaiserfleisch]], [[Karbonade]], [[Knödel]], [[Kolatsche]], [[Krapfen]], [[Mohr im Hemd]], [[Nockerln|Nockerl]], [[Nudeln]], [[Palatschinken]], [[Ragout]], [[Rindfleisch]], [[Rostbraten]], [[Schmarren]], [[Spanischer Wind]], [[Strudel]], [[Suppe]], [[Tafelspitz]], [[Torte]] ([[Giraffentorte]], [[Malakofftorte]], [[Sachertorte]]), [[Wiener Schnitzel]];  

Version vom 26. August 2014, 08:06 Uhr

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 26.08.2014 durch WIEN1.lanm09bur

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Sie hat eine Jahrhunderte lange Tradition. Zur ursprünglich bayerischen Küche kamen etwa ab dem 16. Jahrhundert die Einflüsse aller Gebiete der späteren Österreichisch-ungarischen Monarchie und ihrer Nachbarländer, vereinzelt auch Frankreichs und Englands. Die übernommenen Speisen wurden in Wien geschmacklich angepasst und verfeinert und allmählich zur gesamtösterreichischen Küche.

1716 meint Marperger, „Ich werde auch nicht irren / wann ich sage, /daß vielleicht in Oesterreich die besten Köche und Köchinnen der Welt anzutreffen...", und zwar wegen des kaiserlichen Hofs und der vielen Gesandten, die ihre Köche bei sich haben und die untereinander wetteifern. „An dem Kayserlichen Hofe selbst / seynd die Spanische, Teutsche, / Wälsche und Ungarische Koch-Arten gleichsahm concentrirt...". So kamen nach Wien

  • aus Spanien das Wiener Schnitzel, der Spanische Wind und der Scheiterhaufen,
  • aus Ungarn das Gulasch, das Paprikahuhn und die Debrecziner Würste,
  • aus Böhmen die vielen Germ-Mehlspeisen, wie Buchteln, Kolatschen und Fleckerlspeis,
  • aus Italien Spaghettigerichte, Risotto, Salami, Mortadella und Zervelat,
  • aus dem ehemaligen Jugoslawien das serbische Reisfleisch, die serbische Bohnensuppe und die Cevapcici,

um nur einiges zu nennen.

Die Wiener Küche ist die einzige nach einer Stadt benannte Küche; auch die "Neue Wiener Küche" fand ihre Anhänger.

Typische Gerichte (in Auswahl) finden sich unter den geläufigen Bezeichnungen oder unter Sammelbezeichnungen: Eingemachtes, Erdapfel, Esterházy-..., Fleischlaiberl, Gebackene Mäuse, Germknödel, Geselchtes, Gröstl, Gugelhupf, Gulasch, Hadschiloja, Haschee, Haxe(n), Hunyadi-Gulasch, Hunyadi-Rostbraten, Hunyadi-Torte Indianerkrapfen, Kaiserfleisch, Karbonade, Knödel, Kolatsche, Krapfen, Mohr im Hemd, Nockerl, Nudeln, Palatschinken, Ragout, Rindfleisch, Rostbraten, Schmarren, Spanischer Wind, Strudel, Suppe, Tafelspitz, Torte (Giraffentorte, Malakofftorte, Sachertorte), Wiener Schnitzel;

außerdem Filz, Gerstel, Kaisersemmel, Kipfel, Marille, Paradeiser, Powidl, Salzstangerl;

vergleiche weiters Beisl, Gabelfrühstück, Gaststätten, Kochbücher, Speisekarten.