Nudeln

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.09.2019 durch WIEN1.lanm09was

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Nudeln.

  • Verschiedene breite, meist bandförmige Teigwaren aus Weizengrieß oder -mehl, bessere Qualitäten aus kleberreicherem Hartweizengrieß mit oder ohne Eizugabe ohne Fermentations- oder Backprozess hergestellt und das durch verschiedene Zubereitungsweisen daraus resultierende Endprodukt. Besonders geschätzt die noch oder wieder im Haushalt und in der gehobenen Gastronomie hergestellten Suppen- und Bandnudeln beziehungsweise auch Teigwaren („Hausmacher"). Besonders die Nudelsuppe (Rindsuppe mit Nudeleinlage) und die Frittaten- beziehungsweise auch Fridattensuppe (Palatschinken) gehören zu den Standardangeboten auf den Wiener Speisekarten. Daneben finden die breiteren und längeren Bandnudeln als Hauptgericht mit verschiedene Soßen, mit Käse oder als Beilage zu Fleischgerichten, und süß, mit Milch oder den sub 2 genannten Zutaten vielfache Verwendung. Bereits lange bekannt sind in Österreich auch die Makkaroni, die früher als „Spanische Nudeln" bezeichnet wurden; offenbar sind sie auf Umwegen aus Italien zu uns gekommen. Schließlich, sind die erst im 20. Jahrhundert eingeführten Spaghetti (von ital. spaghetto = Bindfaden, Spagat) zu erwähnen.
  • Teigstückchen aus Erdäpfelteig, der auf dem Nudelbrett klein gerollt und geschnitten wurde. In Salzwasser gekocht ergibt dies je nach Beigabe beispielsweise Brösel-, Erdäpfel-, Grieß-, Mohn- oder Nußnudeln.
  • Aus Germteig bereitete Mehlspeisen werden nach dem bairischen Sprachgebrauch ebenfalls Nudeln genannt, insbesondere die Dampfnudeln und die Dukatennudeln, die so klein sein sollen wie die einst gebrauchliche Goldmünze.

Das Wort Nudeln ist Mitte des 16. Jahrhunderts aufgekommen. Die schlesische Form „Knudel" weist auf die Sprachverwandtschaft mit Knödel hin. Es wird jedoch auch lateinisch nodulus (Knoten) als Grundform vermutet.

Literatur

  • Helga Gnauer / Bettina Muermann: Das große Lebensmittellexikon. Ergänzt mit den neuen lebensmittelrechtlichen Verordnungen und Prof. Dr. W. Wirths Kleiner Nährwerttabelle der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Innsbruck: Pinguin-Verlag ³1985
  • Jakob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Band 7: N, O, P, Q. Leipzig: Hirzel 1889