Linzer Straße
48° 12' 9.57" N, 16° 15' 18.46" E zur Karte im Wien Kulturgut
Linzer Straße (14, Penzing, Ober- und Unterbaumgarten, Hütteldorf; 15, Rudolfsheim), benannt (10. Juli 1894 Stadtrat) nach der Zielrichtung Linz (Oberösterreich); vorher (Linzer) Poststraße (in Penzing) beziehungsweise Hauptstraße (in Baumgarten und Hütteldorf); seit dem Frühmittelalter verließ die von Wien nach Westen (Österreich ob der Enns) führende Handels- (später auch Post-)straße beim Peilertor die Stadt und verlief über den Kohlmarkt und die (hochwassergeschützte) Mariahilfer Straße westwärts zur (heutigen) Linzer Straße.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1894: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 41-203 und gerade ONr. 2-174: Pfarre Penzing; ungerade ONr. 221-311 und gerade ONr. 176-322: Pfarre Baumgarten; ungerade ONr. ab 357 und gerade ONr. ab 348: Pfarre Hütteldorf
- ab 1902: ungerade ONr. 41-205 und gerade ONr. 2-166: Pfarre Penzing; ungerade ONr. 205-311 und gerade ONr. 176-308: Pfarre Baumgarten; ungerade ONr. ab 357 und gerade ONr. ab 348: Pfarre Hütteldorf
(Das Stück der Linzer Straße von Mariahilfer Straße bis Schlossallee ist unverbaut; nördlich liegen die Bahnanlagen der Westbahn, südlich die Parkanlage um das erst 1915 erbaute Technische Museum. Dieses und alle eben genannten Örtlichkeiten gehören zur Pfarre Pfarre Reindorf.)
Gebäude
- Nummer 2: Gloriettekino.
- Nummer 26: Hier stand das Haus, in dem 1819-1840 Eduard Gurk wohnte.
- Nummer 42: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 45: Hauszeichen "Zur Windmühle" zur Erinnerung an eine hier um 1770 gestandene Windmühle.
- Nummer 48: Hier befand sich von 1912 bis 1914 das Kino Fischer, welches dann in die Nummer 83 transferierte.
- Nummer 58 (Amortgasse 1): städtische Wohnhausanlage, erbaut 1954-1956; Mosaik mit historischem Motiv (zwei Zeiselwagen vor der Mariahilfer Linie).
- Nummer 105: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 128 (Rottstraße 1, Felbigergasse 13-15, Marcusgasse 2): Blathof.
- Nummer 154-158: Lützowhof.
- Nummer 174-180: Zwischen 1942 und 1945 hier ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 216: Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen mit Josefskirche.
- Nummer 218: Clemens-Maria-Hofbauer-Hof.
- Nummer 225: Betriebsgebäude des Schärdinger Milchhofs; Mosaik mit verschiedenen Darstellungen oberösterreichischer Landeswappen, Linzer Tor zu Schärding, landkartenartige Übersicht von Oberösterreich mit Darstellung der Viertel.
- Nummer 226: Wohnhaus von Josef Gangl (Gedenktafel mit Porträtrelief).
- Nummer 243-247: Die städtische Wohnhausanlage wurde 1966 nach Plänen von Viktor Paal anstelle mehrerer alter Häuser errichtet; an der Stelle der heutigen Stiege 3 (Nummer 247) stand jenes ebenerdige Dorfhaus des Vororts Baumgarten, in dem am 14. Juli 1862 Gustav Klimt geboren wurde (Gedenktafel; die originale Gedenktafel des Geburtshauses im Bezirksmuseum Penzing).
- Nummer 285-287 (Kefergasse 7-15): Münichshof.
- Nummer 297 (Hochsatzengasse 17): ehemaliges Baumgartner Casino.
- Nummer 299-329: Hugo-Breitner-Hof; am Schönbergplatz Hugo-Breitner-Denkmal (Büste von Siegfried Charoux, 1954).
- Nummer 331-333: Bildstock (ehemaliges Grenzzeichen zwischen den Gemeinden Baumgarten und Hütteldorf); Vierkantpfeiler mit vier Nischen, in denen sich Mosaikbilder befinden (Maria mit Kind, Kreuzigung des heiligen Andreas, Martyrium des heiligen Sebastian, Schmerzensmann).
- Nummer 375: Villa Vojcsik.
- Nummer 403: Maxim Bio (Penzing).
- Nummer 404 (Rosentalgasse 1): Fuhrmannshaus.
- Nummer 421 a: Johannes-Nepomuk-Kapelle (14).
- Bei Nummer 422 (Hüttelbergstraße 1): An der Mauerecke erinnert eine Gedenktafel an Erzherzog Franz Karl (1802-1878), den Vater Franz Josephs I., der diese Stelle auf seinem Weg zur Jagd häufig passierte; Dreifaltigkeitssäule auf Vierkantsockel, bekrönt von Gnadenstuhl (errichtet im Pestjahr 1713).
- Hinter Nummer 423-435: Ferdinand-Wolf-Park.
- Nummer 424: Hütteldorfer Kirche.
- Nummer 429: Europahaus; Johannes-Nepomuk-Statue in einer Mauernische am westlichen Ende der Parkmauer.
- Nummer 433: Zwischen 1942 und 1945 hier ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 452: Windisch-Graetz-Villa.
- Bei Nummer 453: Kruzifixus.
- Nummer 457: ehemaliges Linienamt "Hütteldorf"; im Zug der Eingemeindung der Vororte (1890/1892) waren die Linienämter weiter stadtauswärts verlegt worden.
- Nummer 487: Gasthaus "Zum Wolf in der Au".
- Nummer 510: Schräg gegenüber dem ehemaligen Linienamt (Nummer 457) steht die alte Linienkapelle.
Literatur
- Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 38 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929