Rudolfsheim (Vorort)

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Siegel (Typar) der Gemeinde Rudolfsheim, um 1863
Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorort
Datum von 1863
Datum bis 1890
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Braunhirschengrund, Reindorf, Rustendorf
Benannt nach Rudolf (Kronprinz von Österreich-Ungarn)
Bezirk 15
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 655
GND 7680428-8
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 10.08.2023 durch WIEN1.lanm09mer
Bildname WSTLA SIEGEL R1 203 gespiegelt 390px.jpg
Bildunterschrift Siegel (Typar) der Gemeinde Rudolfsheim, um 1863

Rudolfsheimer Wappen am Ehrenbürgerdiplom der Gemeinde Rudolfsheim für den Kanzleidirektor Johann Meisel, 1.10.1889.

Rudolfsheim, Vorort (heute 15., Katastralgemeinde), als Großgemeinde entstanden am 4. Dezember 1863 durch die Vereinigung der bis dahin selbständigen Gemeinden Braunhirschengrund, Reindorf und Rustendorf. Diese waren im 19. Jahrhundert (nicht zuletzt infolge des Baus der Westbahn) so stark gewachsen, dass die Verbauung nahtlos ineinander übergriff. Sie waren jedoch getrennt nicht in der Lage, die technische Infrastruktur (insbesondere Wasserversorgung und Kanalisation) zu bewältigen. Die Anregung zum Zusammenschluss gab der Braunhirschener Bürgermeister Benedikt Schellinger.

Der Name Rudolfsheim wurde (mit kaiserlicher Zustimmung) zu Ehren des damals fünfjährigen Kronprinzen Rudolf gewählt. In Rudolfsheim war die holzverarbeitende Industrie besonders stark vertreten, doch ließen sich auch Betriebe anderer Branchen im Gemeindegebiet nieder. 1869 wurden die Ackergründe zwischen Westbahntrasse und Hütteldorfer Straße parzelliert; dort entstand der Ortsteil Neu-Rudolfsheim.

Die Schmelz blieb vorerst zur Gänze von der Verbauung ausgeschlossen. Nach der Auflassung des Exerzier- und Paradeplatzes und der in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts erfolgten Kasernentransaktion stand sie in verstärktem Maß als Exerzier- und Paradefeld in Verwendung. 1890/1892 wurde Rudolfsheim mit Sechshaus zum gleichnamigen damals 14. Bezirk Rudolfsheim zusammengeschlossen.

Grenzen: Sechshauser Straße-Geibelgasse-Mariahilfer Straße-Grenzgasse-Schmelzbrückenrampe-Pouthongasse-Hütteldorfer Straße-Beckmanngasse-Fenzlgasse-Johnstraße-Hollergasse (nach schräger Überquerung der Westbahn).

Siegel

Der Vorort Rudolfsheim führte ein Siegel, das einen rechts, links und oben geschweiften, in der Mitte in eine Spitze zulaufenden, halb gespalten und geteilten Schild zeigt. Über dem Schild erscheint ein gekrönter Spangenhelm, von dem zu beiden Seiten des Schildes Ornament anstelle von Helmdecken herabhängt. Im gespaltenen Teil des Schildes rechts ein abnehmender Mond (Rustendorf), links in schräglinks schraffiertem Grund eine Weintraube (Reindorf), im unteren Teil des Schildes ein nach rechts gewendeter, stehender Hirsch (Braunhirschengrund), die Mitte des Schildes mit einem alle drei Felder berührenden Buchstaben R belegt. Aufschrift unter dem Schild: GEMEINDE RUDOLFSHEIM.

Das Siegel war 1904 eine Grundlage für die Gestaltung des Bezirkswappens Rudolfsheim. Die Motive sind heute Teil des Bezirkswappens Rudolfsheim-Fünfhaus.

Häuser

  • 1768: 80
  • 1787: 122
  • 1794: 151
  • 1822: 210
  • 1830: 236
  • 1843: 287
  • 1851: 315
  • 1869: 445
  • 1880: 544

Einwohner

  • 1794: 151
  • 1820: 3.710
  • 1830: 5.582
  • 1840: 7.168
  • 1843: 8.720
  • 1846: 11.109
  • 1846: 10.203
  • 1851: 13.066
  • 1857: 15.211
  • 1869: 21.940
  • 1880: 29.915

Häuserschematismen

Die folgenden Verlinkungen zu den Häuserschematismen sind chronologisch geordnet. Für die Zeit vor 1863 siehe Braunhirschengrund, Reindorf und Rustendorf.

Ortsrichter

  • Matthias Aschauer (1784-1794)
  • Anton Steinzer (1801-1808, 1812-1814)
  • Josef Breysing (1809)
  • Johann Klar (1810-1812)
  • Friedrich Reichenbach (1815-1819)
  • Peter Springer (1820-1821)
  • Friedrich Schröder (1821-1832)
  • Johann Reisinger (1834-1839)
  • Friedrich Reichenbach (1840-1842)
  • Josef Baumgartner (1843-1846)
  • Wilhelm Huster (1847-1848)

Bürgermeister

Bezirkswappen

Mond (Rustendorf), Weintraube (Reindorf), Hirsch (Braunhirschen), Erzengel Michael als Drachentöter (Fünfhaus und Sechshaus).

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. XVI, Taf. I
  • Edgar Weyrich: Rudolfsheim und Fünfhaus. Ein Heimatbuch. Wien: Selbstverlag 1922.

Bevölkerungsgeschichte