Bildstock

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Bildstock bei der Nußberggasse am 3. September 1913.
Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
Objektbezug Erzdiözese Wien, Katholische Kirche, Katholiken, Bildsäule, Breitpfeiler
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 17.10.2022 durch DYN.kroellnicole
Bildname Bildstock Nussberggasse.jpg
Bildunterschrift Bildstock bei der Nußberggasse am 3. September 1913.

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Bildstock, Denksäule aus Holz oder Stein. Ursprünglich Totenleuchten (vor allem auf Friedhöfen), ab dem 15. Jahrhundert, besonders aber in der Zeit des Barock auch in der Landschaft (errichtet meist aufgrund von Gelöbnissen), vor allem an Wegen und Weggabelungen aufgestellt; sie enthalten in ihrem Aufbau (Ädikula) Heiligenstatuen, Kruzifixe oder Vesperbilder.

In Wien befinden sich die meisten Bildstöcke außerhalb des Gürtels und jenseits der Donau; innerhalb des Gürtels sind Bildstöcke im 3. (vor Landstraße Hauptstraße 117; barock, an der Abzweigung eines ehemaligen Feldwegs [Baumgarten] aufgestellt) und 7. Bezirk zu nennen (7, Kaiserstraße 23; in die Hauswand eingebundener Eckpfeiler mit Sockel und einarmigen Kreuz als Bekrönung). Für die Bildstöcke gibt es eine Reihe typischer Aufstellungsorte (beispielsweise Scheideweg [Weggabelung, eventuell Straßenkreuzung], Ortsrand, Gemeindegrenze).

10. Bezirk:

11. Bezirk:

  • Mühlsangergasse (um 1650; einarmiges Metallkreuz auf vierseitigem Schaft)
  • Simmeringer Hauptstraße 24 (laut Inschrift 1840, gestiftet von Georg und Ursula Sefrit; doppelbalkiges Kreuz und Relief des Gekreuzigten in Nische auf drei Meter hohem Steinpfeiler)

12. Bezirk:

  • Meidlinger Hauptstraße, Grünfläche vor 3 (1687, möglicherweise Pestsäule; Relief „Saulussturz", Gnadenstuhl und Metallkreuz auf Rundsäule)

13. Bezirk:

  • Am Platz (nördlich Außenseite des Kirchenchors; Anfang 16. Jahrhundert; vier- beziehungsweise achtseitiger Steinpfeiler mit Relieffeldern, der ursprünglich am Weg nach St. Veit stand; Metallkreuz)
  • Maxingstraße 6 (1619; halb in die Hausmauer eingelassen mit bekrönendem einarmigen Kreuz); Schimonpark (erste Hälfte 19. Jahrhundert [?]; Vierkantpfeiler mit Kartuschen und Kreuzbekrönung)

14. Bezirk:

  • Mariabrunn Eleonorensäule
  • Linzer Straße vor 331/333 (Vierkantpfeiler mit Ziegeldach und Kreuz, darunter in vier Nischen Mosaikbilder (Maria mit Kind, Kreuzigung des heiligen Andreas [Pfarrpatron von Hütteldorf), Martyrium des heiligen Sebastian, Schmerzensmann)

18. Bezirk:

  • Gersthofer Straße 152 (Mitte 15. Jahrhundert; vierseitiger Schaft mit Reliefaufsatz, Vorderseite mit Relief [Kreuzigungsgruppe])
  • Pötzleinsdorf, Weg zum Friedhof (nach 1679 [?]; typisches Pestkreuz)
  • Semperstraße, Ecke Gentzgasse (Ende 17. Jahrhundert; Vierkantpfeiler, in Nischen moderne Mosaike, darüber Kreuzbekrönung)
  • Währinger Straße 109 (1605 anläßlich des Erlöschens der Pest, 1906 wiedererrichtet)

19. Bezirk:

  • Billrothstraße 58-60 (Vierkantpfeiler mit Marienmosaik; Aufstellungsort an alter Weggabelung)
  • Himmelstraße 49 (Vorgarten, ursprünglich freistehend in den Weingärten; vier- bis achtseitiger Pfeiler mit Metallkreuz)
  • Kahlenberger Straße, Ecke Dennweg (1867; Pfarrgrenze gegen Nußdorf; Vierkantpfeiler mit eingeglasten Votivbildern und Kreuzbekrönung, auf der Vorderseite Bild des heiligen Severin)
  • Krottenbachstraße, Ecke Strehlgasse 38 („Öllerer-Kreuz"; Gemeindegrenze gegen Pötzleinsdorf; niedriger Vierkantpfeiler mit Madonnenfigur in Nische und Kreuzbekrönung)
  • vor Nußberggasse 15 (1817; Vierkantpfeiler mit Kreuzigungsrelief und Inschriften, darüber IHS in Strahlenkranz)

21. Bezirk:

  • Hagenbrunner Straße, Ecke Krottenhofgasse („Steinernes Kreuz"; typischer Aufstellungsort an einem Scheideweg [Kellergasse von Stammersdorf und allgemeiner Verkehrsweg nach *Hagenbrunn], zweiarmiges Metallkreuz)
  • Leopoldauer Straße, gegenüber Rubingasse (achtseitiger Pfeiler mit Kreuzbekrönung)
  • Leopoldauer Straße, Ecke Siemensstraße (um 1700; Rundsäule mit leeren Rundbogennischen auf künstlichem Erdhügel, bekrönendes Kreuz auf Kugel)
  • Sebaldgasse, Aderklaaer Straße, Tegelweg (typischer Aufstellungsort am östlichen Ende des Angerdorfs Leopoldau, zugleich Scheidewegpfeiler; vierseitiger Pfeiler mit mehrarmigem Metallkreuz)
  • Rußbergstraße gegenüber 96 (Strebersdorf; in Hauswand eingemauerter Pfeiler mit verglasten Bildern und zweiarmigem Metallkreuz)

22. Bezirk:

  • Breitenleer Straße, Ecke Zwerchäckerweg (Scheidewegpfeiler mit beschädigtem Kreuz)
  • Breitenleer Straße, am Weg nach Neueßling (Vierkantpfeiler mit Kreuz an einem Scheideweg)
  • Breitenleer Straße, Ecke Telephongasse (Rundsäule)
  • Bildstock Contiweg (Ecke Asperngasse 9): vierseitiger Pfeiler an einem Scheideweg
  • Süßenbrunner Hauptstraße, östlich des Orts an der niederösterreichischen Landesgrenze (Weißes Kreuz)

23. Bezirk:

  • Breitenfurter Straße, Ecke Jakob-Sommerbauer-Straße (vierseitiger Pfeiler auf Sockel an einem Scheideweg)
  • Franz-Asenbauer-Gasse gegenüber 51, Mauer (vierseitiger Pfeiler auf Sockel mit marianischer Statue an eine Zufahrtsweg zum Weingebirge)
  • Gütenbachstraße, Kalksburg (vierseitiger Pfeiler auf Sockel mit Metallkreuz, Aufstellung am Rand des verbauten Gebiets)
  • Gutheil-Schoder-Gasse, Kläranlage (vierseitiger Pfeiler mit quaderförmigen Aufsatz, Bildern und Crucifixus; nach örtlicher Überlieferung Massengrab aus der Türkenzeit)
  • Kalksburger Straße, gegenüber Katleingasse (Nischenpfeiler, Aufstellung zwischen zwei Bäumen)
  • Kammerstein, Gemeindegrenze (vierseitiger Pfeiler auf Sockel an der Gemeindegrenze)
  • Neilreichgasse, Ecke Ober-Laaer-Straße, Inzersdorf (achtseitiger Pfeiler mit Flachnische am Ortsrand an einem Scheideweg, darin Bild Mariens mit Kind, bekrönendes einarmiges Metallkreuz)
  • Rodauner Gasse 38, Ecke Anton-Krieger-Gasse, Mauer (in Garteneinfriedung eingebundener Scheidewegpfeiler mit Rundbogennische, darin Corona-Statue; volkskundlich wichtiges Denkmal wegen der Einbeziehung in die Einfriedung und der früher häufigen Verehrung der heiligen Corona)
  • Vösendorfer Straße, Kote 189, Inzersdorf (ein armiges Kreuz mit Corpus aus Blech auf vierseitigem Sockel)
  • Zemlinskygasse, gegenüber Eisenberggasse (Holzkasten mit Satteldach und Spitzbogennische auf vierseitem Betonpfahl; volkskundlich interessant wegen des Hereinreichens voralpiner Formen ins heutige Stadtgebiet)

Literatur

  • Amt der NÖ Landesregierung, Abt. III/2, Kulturabteilung: Kleindenkmäler. Bildstöcke, Breitpfeiler, Grenzmarken, Heiligenfiguren, Kapellen, Kreuze, Marterln, Säulen. Mödling: Druckerei St. Gabriel
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 77 f.
  • Franz Hula: Die Totenleuchten und Bildstöcke Österreichs. Ein Einblick in ihren Ursprung, ihr Wesen und ihre stilistische Entwicklung. Wien: Poech 1948