Wipplingerstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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|Prominente Bewohner=Franz Schubert; Josef Anton Bellesini; Ignaz Schuppanzigh; Hans Saphoy; Adolf Taussig;Joseph Martin Höger; Ignaz Gruber; Joseph Geiger; Ferdinand Pálffy von Erdöd
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|Prominente Bewohner=Josef Anton Bellesini; Franz Schubert; Ignaz Schuppanzigh; Hans Saphoy; Adolf Taussig; Joseph Martin Höger; Ignaz Gruber; Joseph Geiger; Ferdinand Pálffy von Erdöd
|Besondere Bauwerke=Altes Rathaus; Böhmische Hofkanzlei; Mozart-Wohnungen; Mozart-Wohnungen "Zum schwarzen Mohren"; Beamtenvereinshaus; Wiener Gebietskrankenkasse; Wiener Allgemeine Poliklinik; Arbeiterkammer für Niederösterreich; Börse; Hotel Plaza; Hotel Austria
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|Besondere Bauwerke=Altes Rathaus; Beamtenvereinshaus; Böhmische Hofkanzlei; Mozart-Wohnungen; Zum schwarzen Mohren (Apotheke); Wiener Gebietskrankenkasse; Wiener Allgemeine Poliklinik; Arbeiterkammer für Niederösterreich; Börse; Hotel Plaza; Hotel Austria
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|Objektbezug=Antike; Mittelalter
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
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|Stadtplan Anzeige=Ja
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Wipplingerstraße (1; ursprünglich Wildwercher-, Wiltwercherstraße; Wildwerker = Kürschner, die im Mittelalter zu den wohlhabendsten Honoratioren gehörten).  
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|Bildunterschrift=Die Wipplingerstraße auf Höhe des [[Altes Rathaus|Alten Rathauses]] (rechts), um 1905
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Wipplingerstraße ([[1]].; ursprünglich ''Wildwercher''-, ''Wiltwercherstraße''; ''[[Wildwerkerstraße (1)|Wildwerkerstraße]]''; Wildwerker = [[Kürschner]], die im [[Mittelalter]] zu den wohlhabendsten Honoratioren gehörten).  
  
Der Name bezog sich 1272 und um 1300 auf den sehr kurzen Abschnitt vom Hohen Markt (ursprünglich nach der damaligen Trassenführung vom [[Berghof (1)|Berghof]]) bis zu dem zwischen den heutigen Nummern drei und fünf liegenden Zugang zur [[Judenstadt (1)|Judenstadt]]; der wesentlich längere Abschnitt von hier bis zur [[Neue Hohe Brücke|Hohen Brücke]] lag innerhalb der Judenstadt und hieß bis 1421 Judenstraße. Nach der Vertreibung der Juden (1421) und der Auflassung des Gettos wurde der Straßenname bis zu den heutigen Nummern 16 beziehungsweise 17 ausgedehnt.  
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Der Name bezog sich 1272 und um 1300 auf den sehr kurzen Abschnitt vom [[Hoher Markt|Hohen Markt]] (ursprünglich nach der damaligen Trassenführung vom [[Alter Berghof|Berghof]]) bis zu dem zwischen den heutigen Nummern drei und fünf liegenden Zugang zur [[Judenstadt (1)|Judenstadt]]; der wesentlich längere Abschnitt von hier bis zur [[Alte Hohe Brücke|Hohen Brücke]] lag innerhalb der Judenstadt und hieß bis 1421 ''Judenstraße''. Nach der [[Geserah|Vertreibung]] der [[Juden]] (1421) und der Auflassung des Ghettos wurde der [[Straßennamen|Straßenname]] bis zu den heutigen Nummern 16 beziehungsweise 17 ausgedehnt.  
  
In der Folge kam es zunehmend zu Verballhornungen (beispielsweise 1474 Wildbergerstraße, 1547 Wilpingerstraße, 1701 Wildwergerstraße), bis sich ab Anfang des 18. Jahrhunderts Wipplingerstraße durchsetzte.  
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In der Folge kam es zunehmend zu Verballhornungen (beispielsweise 1474 ''Wildbergerstraße'', 1547 ''Wilpingerstraße'' oder ''[[Bilpingerstraße (1)|Bilpingerstraße]]'', 1701 ''Wildwergerstraße''), bis sich ab Anfang des 18. Jahrhunderts ''Wipplingerstraße'' durchsetzte.  
  
Ab der Renngasse verlief diese (abweichend von der heutigen Trasse) zum Judentor Ecke Helferstorferstraße-Rockhgasse, das diesem Abschnitt im allgemeinen seinen Namen gab (1314 und 1339 Beim Judentor, 1376 und 1434 Beim Juenturm); es kommen aber auch die Bezeichnungen Hinter dem Meierhof der Schotten (1339, 1434), Hinter den Schotten (1443) oder Im Winkel zunächst der Stadtmauer (1435) vor. Als 1568/1569 in dieser Gegend (nach Abbruch der Häuser 1558/1559) das kaiserliche Arsenal ([[Kaiserliches Zeughaus (Oberes Arsenal)|Zeughaus]]) errichtet wurde, endete die Wipplingergasse als Sackgasse bei der Renngasse; nach der Demolierung des Arsenals (1870) kam es zu einer Neuparzellierung bei gleichzeitiger Veränderung der Richtung der Wipplingerstraße.
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Ab der [[Renngasse]] verlief diese (abweichend von der heutigen Trasse) zum [[Judentore|Judentor]] Ecke [[Helferstorferstraße]]-[[Rockhgasse]], das diesem Abschnitt im allgemeinen seinen Namen gab (1314 und 1339 ''Beim Judentor'', 1376 und 1434 ''Beim [[Judenturm]]''); es kommen aber auch die Bezeichnungen ''Hinter dem [[Meier]]hof der [[Schottenstift|Schotten]]'' (1339, 1434), ''Hinter den Schotten'' (1443) oder ''Im Winkel zunächst der [[Stadtbefestigung|Stadtmauer]]'' (1435) vor. Als 1568/1569 in dieser Gegend (nach Abbruch der Häuser 1558/1559) das kaiserliche Arsenal ([[Kaiserliches Zeughaus (Oberes Arsenal)|Zeughaus]]) errichtet wurde, endete die Wipplingergasse als Sackgasse bei der [[Renngasse]]; nach der Demolierung des Arsenals (1870) kam es zu einer Neuparzellierung bei gleichzeitiger Veränderung der Richtung der Wipplingerstraße.
  
 
==Gebäude==
 
==Gebäude==
* [[Wipplingerstraße 1|Nummer 1]] (Hoher Markt 6): Hier stand seinerzeit das Wohnhaus (1736-1739) von Bürgermeister [[Josef Anton Bellesini]].
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* [[Wipplingerstraße 1|Nummer 1]] ([[Hoher Markt]] 6): Hier stand seinerzeit das Wohnhaus (1736-1739) von [[Bürgermeister]] [[Josef Anton Bellesini]].
* [[Wipplingerstraße 2|Nummer 2]] (Hoher Markt 7): Im Vorgängerhaus wohnte 1818-1821 [[Franz Schubert]] bei seinem Freund, dem Dichter Johann Mayerhofer (Gedenktafel am Neubau).
 
 
* [[Wipplingerstraße 3|Nummer 3]]
 
* [[Wipplingerstraße 3|Nummer 3]]
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* [[Wipplingerstraße 4|Nummer 4]]: Im Vorgängerhaus wohnte 1818-1821 [[Franz Schubert]] bei seinem Freund, dem Dichter Johann Mayrhofer ([[Gedenktafeln|Gedenktafel]] am Neubau).
 
* [[Wipplingerstraße 5|Nummer 5]]
 
* [[Wipplingerstraße 5|Nummer 5]]
 
* [[Wipplingerstraße 6|Nummer 6]]
 
* [[Wipplingerstraße 6|Nummer 6]]
* [[Altes Rathaus|Nummer 8]]: [[Altes Rathaus]] mit [[Andromedabrunnen]]; Bezirksmuseum Innere Stadt, [[Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes]]. Gedenktafel an der Fassade (am 26. Mai 1848 trat im Sitzungssaal zwecks Aufrechterhaltung der Ordnung der vom Volk gewählte Sicherheitsausschuss zusammen); Gedenktafel in der Bürgerstube (am 20. April 1671 wurde hier Franz Graf Nadasdy hingerichtet).  
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* [[Altes Rathaus|Nummer 8]]: [[Altes Rathaus]] mit [[Andromedabrunnen]]; [[Bezirksmuseum Innere Stadt]], [[Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes]]. Gedenktafel an der Fassade (am 26. Mai 1848 trat im Sitzungssaal zwecks Aufrechterhaltung der Ordnung der vom Volk gewählte Sicherheitsausschuss zusammen); Gedenktafel in der Bürgerstube (am 20. April 1671 wurde hier Franz Graf Nadasdy hingerichtet).  
* [[Wipplingerstraße 7|Nummer 7]] (Judenplatz 11): ehemalige [[Böhmische Hofkanzlei]] (Gedenktafeln im Durchgang zur Erinnerung an den Bau [1710-1714] und den Wiederaufbau nach Bombenschaden vom 12. März 1945 [1946-1951]).
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* [[Wipplingerstraße 7|Nummer 7]] ([[Judenplatz]] 11): ehemalige [[Böhmische Hofkanzlei]] (Gedenktafeln im Durchgang zur Erinnerung an den Bau [1710-1714] und den Wiederaufbau nach [[Luftangriffe|Bombenschaden]] vom 12. März 1945 [1946-1951]).
* [[Wipplingerstraße 9|Nummer 9]] (Judenplatz 10): Sterbehaus von [[Ignaz Schuppanzigh]].
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* [[Wipplingerstraße 9|Nummer 9]]
* [[Wipplingerstraße 10|Nummer 10]] (Stoß im Himmel 1): Besitz von [[Hans Saphoy]].
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* [[Wipplingerstraße 10|Nummer 10]] ([[Stoß im Himmel]] 1): Besitz von [[Hans Saphoy]].
 
* [[Wipplingerstraße 11|Nummer 11]]
 
* [[Wipplingerstraße 11|Nummer 11]]
* [[Wipplingerstraße 12|Nummer 12]]: Wohnhaus, erbaut 1900/1901 nach Plänen von [[Karl Theodor Bach]]; Apotheke "[[Zum schwarzen Mohren (Apotheke)|Zum schwarzen Mohren]]" (seit 1906).
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* [[Wipplingerstraße 12|Nummer 12]]: Wohnhaus, erbaut 1900/1901 nach Plänen von [[Karl Theodor Bach]]; [[Apotheken|Apotheke]] "[[Zum schwarzen Mohren (Apotheke)|Zum schwarzen Mohren]]" (seit 1906).
 
* [[Wipplingerstraße 13|Nummer 13]]: Hier starb 1903 [[Adolf Taussig]]
 
* [[Wipplingerstraße 13|Nummer 13]]: Hier starb 1903 [[Adolf Taussig]]
 
* [[Wipplingerstraße 14|Nummer 14]]: Herbersteinsches Haus, in dem 1782/1783 [[Wolfgang Amadeus Mozart]] wohnte ([[Mozart-Wohnungen]]).  
 
* [[Wipplingerstraße 14|Nummer 14]]: Herbersteinsches Haus, in dem 1782/1783 [[Wolfgang Amadeus Mozart]] wohnte ([[Mozart-Wohnungen]]).  
* [[Wipplingerstraße 15|Nummer 15]]: Hier wurde 1801 der Maler [[Joseph Martin Höger]] geboren.  
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* [[Wipplingerstraße 15|Nummer 15]]: Hier wurde 1801 der Maler [[Joseph Martin Höger]] geboren.  1821 logierte hier [[Franz Schubert]].  
 
* [[Wipplingerstraße 16|Nummer 16]]
 
* [[Wipplingerstraße 16|Nummer 16]]
* [[Wipplingerstraße 17|Nummer 17]]: 1818 logierte hier [[Franz Schubert]].
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* [[Wipplingerstraße 17|Nummer 17]]
 
* [[Wipplingerstraße 18|Nummer 18]]: Hier starb 1872 der Otologe [[Ignaz Gruber]].  
 
* [[Wipplingerstraße 18|Nummer 18]]: Hier starb 1872 der Otologe [[Ignaz Gruber]].  
* [[Wipplingerstraße 19|Nummer 19]] (Färbergasse 5): ehemals Wohnhaus "Zum roten Säbel", in dem 1768 beziehungsweise 1782 Mozart gewohnt hat ([[Mozart-Wohnungen]] und 9).  
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* [[Wipplingerstraße 19|Nummer 19]] ([[Färbergasse]] 5): ehemals Wohnhaus "Zum roten Säbel", in dem 1768 beziehungsweise 1782 [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]] gewohnt hat ([[Mozart-Wohnungen]] und 9).  
* [[Wipplingerstraße 21|Nummer 21]]: Ehemals stand hier (Ecke Tiefer Graben 22-24) das [[Theatinerkloster]]. Das Vorläufergebäude des 1900 erbauten Jugendstilhauses trug das Hausschild "[[Zum alten Babenberger-Stadttor]]" (zwischen Nummer 21 und 22 stand ein Tor der [[Ringmauer]]).
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* [[Wipplingerstraße 20|Nummer 20]]
* Nummer 24-26: ehemaliger Weinkeller "[[Zum Bacchus]]"; Gedenktafel für den ukrainischen Dichter des Impressionismus und Gelehrten Dr. [[Iwan Franko]] (gestiftet vom Ukrainischen Frauenbund, 1960).  
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* [[Wipplingerstraße 21|Nummer 21]]: Ehemals stand hier an der [[Hohe Brücke|Hohen Brücke]] über den wesentlich tiefer gelegenen [[Tiefer Graben 22-24|Tiefen Graben 22-24]] das [[Theatinerkloster]]. Das Vorläufergebäude des 1900 erbauten [[Jugendstil]]hauses trug das [[Hausschilder|Hausschild]] "[[Zum alten Babenberger-Stadttor]]" (zwischen Nummer 21 und 22 stand ein Tor der [[Ringmauer]]).
* [[Wipplingerstraße 25|Nummer 25]] (Renngasse 14): [[Beamtenvereinshaus]]; ehemals rituelles Tauchbad der Juden ([[Mikwe]]) beziehungsweise danach Badstube auf der Hohen Brücke.
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*[[Wipplingerstraße 22|Nummer 22]]
* [[Kaiserliches Zeughaus (Oberes Arsenal)|Nummer 27-31]] (Rockhgasse 4-6, Hohenstaufengasse 1-5, 2-6, Renngasse 5-9): ehemals [[Kaiserliches Zeughaus (Oberes Arsenal)|kaiserliches Zeughaus]].  
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*[[Wipplingerstraße 24-26|Nummer 24-26]]: ehemaliger Weinkeller "[[Zum Bacchus]]"; Gedenktafel für den ukrainischen Dichter des [[Impressionismus]] und Gelehrten Dr. [[Iwan Franko]] (gestiftet vom Ukrainischen Frauenbund, 1960).  
* Nummer 28 (Renngasse 18): Bürogebäude der [[Wiener Gebietskrankenkasse]] ([[Arbeiter-Krankenversicherungskasse Wien]]); vorher Verkehrsbank. In einem Vorgängerhaus starb 1861 der Komponist [[Joseph Geiger]].
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*[[Wipplingerstraße 25|Nummer 25]] (Renngasse 14): [[Beamtenvereinshaus]]; ehemals rituelles Tauchbad der [[Juden]] ([[Mikwe]]) beziehungsweise danach [[Bäder|Badstube]] auf der [[Hohe Brücke|Hohen Brücke]].
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* [[Kaiserliches Zeughaus (Oberes Arsenal)|Nummer 27-31]] (Rockhgasse 4-6, [[Hohenstaufengasse]] 1-5, 2-6, Renngasse 5-9): ehemals [[Kaiserliches Zeughaus (Oberes Arsenal)|kaiserliches Zeughaus]].  
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* [[Wipplingerstraße 28|Nummer 28]] (Renngasse 18): Bürogebäude der [[Wiener Gebietskrankenkasse]] ([[Arbeiter-Krankenversicherungskasse Wien]]); vorher [[Verkehrsbank]]. In einem Vorgängerhaus starb 1861 der [[Komponisten|Komponist]] [[Joseph Geiger]].
 
* [[Wipplingerstraße 29|Nummer 29]]: ursprünglich Sitz der [[Wiener Allgemeine Poliklinik|Wiener Allgemeinen Poliklinik]].  
 
* [[Wipplingerstraße 29|Nummer 29]]: ursprünglich Sitz der [[Wiener Allgemeine Poliklinik|Wiener Allgemeinen Poliklinik]].  
* Nummer 30: Sterbehaus des Theaterdirektors [[Ferdinand Pálffy von Erdöd]].  
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* [[Wipplingerstraße 30|Nummer 30]]: Sterbehaus des [[Theater]]direktors [[Ferdinand Pálffy von Erdöd]].  
 
* [[Wipplingerstraße 31|Nummer 31]] (Rockhgasse 10): Geschäftshaus Gustav Léon, erbaut von [[Heinrich Ferstel]].
 
* [[Wipplingerstraße 31|Nummer 31]] (Rockhgasse 10): Geschäftshaus Gustav Léon, erbaut von [[Heinrich Ferstel]].
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* [[Wipplingerstraße 32|Nummer 32]]
 
* [[Wipplingerstraße 33|Nummer 33]]: lag bereits außerhalb der alten Stadtmauern.
 
* [[Wipplingerstraße 33|Nummer 33]]: lag bereits außerhalb der alten Stadtmauern.
* Nummer 35: Bürogebäude der [[Niederösterreichische Arbeiterkammer|Niederösterreichischen Arbeiterkammer]] beziehungsweise des Österreichischen Gewerkschaftsbunds; Torumrahmung mit Steinreliefs der "Arbeit" von Josef F. Riedl.  
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* [[Wipplingerstraße 34|Nummer 34]] ([[Schottenring]] 16): Seitenfront der  [[Börse (Gebäude)|Börse]], heute auch als Alte Börse bezeichnet, weil sich die Institution nicht mehr im Gebäude befindet.
* Nummer 36-38: [[Donauhof]].
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* [[Wipplingerstraße 35|Nummer 35]]: Bürogebäude der [[Niederösterreichische Arbeiterkammer|Niederösterreichischen Arbeiterkammer]] beziehungsweise des Österreichischen [[Gewerkschaft]]sbunds; Torumrahmung mit Steinreliefs der "Arbeit" von [[Josef Franz Riedl|Josef F. Riedl]].
* Nummer 39 (Schottenring 11): ehemals [[Hotel Austria]], in das (nach der Weltausstellung 1873) die [[Polizeidirektion]] einzog (1945 durch Bomben zerstört); seit 1988 befindet sich hier das neu erbaute Hotel [[Plaza]].
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Außerhalb des [[Schottenring]]es:
* Nummer 34 (Schottenring 16): [[Börse (Gebäude)|Börse]]; [[Neue Hohe Brücke|Hohe Brücke]].
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* [[Wipplingerstraße 36-38|Nummer 36-38]]: [[Donauhof]].
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* Nummer 39 (Schottenring 11): ehemals [[Hotel Austria]], in das nach der [[Weltausstellung]] 1873 die [[Polizeidirektion]] einzog, 1945 durch Bomben zerstört; seit 1988 befindet sich hier das neu erbaute Hotel [[Plaza]].
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{{:Diskussion:Pfarren }}
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* ab 1863: ungerade [[Häusernummerierung|Orientierungsnummern (ONr.)]] 1-9 und gerade ONr. 2-6: [[St. Peter (Pfarre)|Pfarre St. Peter]]; ungerade ONr. 11-27 und gerade ONr. 8-16: [[Am Hof (Pfarre)|Pfarre Am Hof]]; ungerade ONr. 29-47 und gerade ONr. 18-34: [[Schotten (Pfarre)| Pfarre Schotten]]
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* ab 1880: wie bisher, außerdem ONr. 36, 38 und 49: [[Votivkirche (Pfarre)|Pfarre Votivkirche]]
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* ab ca. 1896: ungerade ONr. 1-5 und gerade ONr. 2-6: [[St. Peter (Pfarre)|Pfarre St. Peter]]; ungerade ONr. 7-21 und gerade ONr. 8-16: [[Am Hof (Pfarre)| Pfarre Am Hof]]; ungerade ONr. 23-37 und gerade ONr. 18-34: [[Schotten (Pfarre)| Pfarre Schotten]]; ONr. 36, 38 und 39: [[Votivkirche (Pfarre)| Pfarre Votivkirche]]
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* ab 1902: ONr. 21 kommt zu [[Schotten (Pfarre)|Pfarre Schotten]], Rest unverändert
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* ab 1904: gerade ONr. 18-22: [[Am Hof (Pfarre)| Pfarre Am Hof]]; Rest unverändert
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* ab 1908: ungerade ONr. 1-19 und gerade ONr. 2-16: [[St. Peter (Pfarre)| Pfarre St. Peter]]; ungerade ONr. 21-37 und gerade ONr. 18-34: [[Schotten (Pfarre)| Pfarre Schotten]]; ONr. 36, 38 und 39: [[Votivkirche (Pfarre)| Pfarre Votivkirche]]  
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==Video==
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* Via Principalis ([[Wipplingerstraße]], ca. auf der Höhe [[Färbergasse]]) {{#widget:VideoWien|id=119335}}
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== Quellen ==
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* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1331514 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zur Wipplingerstraße]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
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* Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag  2014,  9. Auflage, S. 315
 
* Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 192 ff. (Nummer 12 ist hier auf Nummer 19 zu korrigieren)
 
* Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 192 ff. (Nummer 12 ist hier auf Nummer 19 zu korrigieren)
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* Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
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* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 490
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* Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 513-642
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* Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 86
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* Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 106 ff.
 
* Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 121 ff.
 
* Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 121 ff.
* Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 86
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* Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
 
* Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 90
 
* Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 90
 
* Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 84
 
* Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 84
* Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 106 ff.
 
* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 490
 
* Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 2. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 513-642
 

Aktuelle Version vom 15. Januar 2024, 12:25 Uhr

Wipplingerstraße (1956)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1272
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung Wildwercherstraße, Wiltwercherstraße, Wildwerkerstraße
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 1
Prominente Bewohner Josef Anton Bellesini, Franz Schubert, Ignaz Schuppanzigh, Hans Saphoy, Adolf Taussig, Joseph Martin Höger, Ignaz Gruber, Joseph Geiger, Ferdinand Pálffy von Erdöd
Besondere Bauwerke Altes Rathaus, Beamtenvereinshaus, Böhmische Hofkanzlei, Mozart-Wohnungen, Zum schwarzen Mohren (Apotheke), Wiener Gebietskrankenkasse, Wiener Allgemeine Poliklinik, Arbeiterkammer für Niederösterreich, Börse, Hotel Plaza, Hotel Austria
PageID 11399
GND
WikidataID
Objektbezug Antike, Mittelalter
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Wipplingerstraße.jpg
Bildunterschrift Wipplingerstraße (1956)
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48° 12' 47.18" N, 16° 22' 4.16" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Wipplingerstraße auf Höhe des Alten Rathauses (rechts), um 1905

Wipplingerstraße (1.; ursprünglich Wildwercher-, Wiltwercherstraße; Wildwerkerstraße; Wildwerker = Kürschner, die im Mittelalter zu den wohlhabendsten Honoratioren gehörten).

Der Name bezog sich 1272 und um 1300 auf den sehr kurzen Abschnitt vom Hohen Markt (ursprünglich nach der damaligen Trassenführung vom Berghof) bis zu dem zwischen den heutigen Nummern drei und fünf liegenden Zugang zur Judenstadt; der wesentlich längere Abschnitt von hier bis zur Hohen Brücke lag innerhalb der Judenstadt und hieß bis 1421 Judenstraße. Nach der Vertreibung der Juden (1421) und der Auflassung des Ghettos wurde der Straßenname bis zu den heutigen Nummern 16 beziehungsweise 17 ausgedehnt.

In der Folge kam es zunehmend zu Verballhornungen (beispielsweise 1474 Wildbergerstraße, 1547 Wilpingerstraße oder Bilpingerstraße, 1701 Wildwergerstraße), bis sich ab Anfang des 18. Jahrhunderts Wipplingerstraße durchsetzte.

Ab der Renngasse verlief diese (abweichend von der heutigen Trasse) zum Judentor Ecke Helferstorferstraße-Rockhgasse, das diesem Abschnitt im allgemeinen seinen Namen gab (1314 und 1339 Beim Judentor, 1376 und 1434 Beim Judenturm); es kommen aber auch die Bezeichnungen Hinter dem Meierhof der Schotten (1339, 1434), Hinter den Schotten (1443) oder Im Winkel zunächst der Stadtmauer (1435) vor. Als 1568/1569 in dieser Gegend (nach Abbruch der Häuser 1558/1559) das kaiserliche Arsenal (Zeughaus) errichtet wurde, endete die Wipplingergasse als Sackgasse bei der Renngasse; nach der Demolierung des Arsenals (1870) kam es zu einer Neuparzellierung bei gleichzeitiger Veränderung der Richtung der Wipplingerstraße.

Gebäude

Außerhalb des Schottenringes:

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Video

  • Via Principalis (Wipplingerstraße, ca. auf der Höhe Färbergasse)

Quellen

Literatur

  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 315
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 192 ff. (Nummer 12 ist hier auf Nummer 19 zu korrigieren)
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 490
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 513-642
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 86
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 106 ff.
  • Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 121 ff.
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 90
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 84