Wipplingerstraße 10

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1881
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Ferdinand Hauser
Prominente Bewohner Hans Saphoy, Heinrich Franz Mannsfeld
PageID 39051
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Wipplingerstraße 10
  • 1., Stoß im Himmel 1
  • Nr.: 363 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 393 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 414 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1775)


1, Wipplingerstraße 10 (Konskriptionsnummer 363) identisch Stoß im Himmel 1.

In einer Burgrechtseintragung vom 27. April 1357 erstmals erwähnt. Nach vielfachem Besitzerwechsel wurde es 1569 von Hans Saphoy und dessen Gattin Ursula erworben. Hans Saphoy ist insbesondere durch seinen unvollendet gebliebenen Nord- (Adler-)turm des Stephansdomes, dem er eine Renaissancehaube aufsetzte (womit der Bau dieses Turmes abgeschlossen wurde), bekannt. Er erscheint als Baumeister und Steinmetz bei St. Stephan zuerst am 8. Juni 1556, wo er als solcher eine Instruktion erhält. Am 6. Juli 1567 wurde er statt des in den Ruhestand tretenden Benedikt Kölbl zum Baumeister für Wien ernannt. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel kam das Gebäude am 27. Oktober 1679 in den Besitz des Heinrich Franz Mannsfeld.

Der Neubau

1817 wurde das Haus neu erbaut. Als es der damalige Besitzer Cornelius Freiherr von Dankelmann 1881 umbauen ließ, stieß er bei der Grundaushebung auf kolossale Steinblöcke, die für Fundamente des früheren Hauses benützt worden waren und auf viele Bruchstücke römischer Ziegel.

Der Schatz im Haus Wipplingerstraße 10

Das Haus stand bereits Jahrhunderte früher im Mittelpunkt einer abenteuerlichen Schatzgräbergeschichte. Im Jahr 1493 soll der Wiener Bürger Heinrich Schottauer geträumt haben, dass sich im Keller des damals hier gestandenen Hauses ein Schatz befinde. Da sich der Traum wiederholte, konnte Schottauer den Gedanken nicht mehr los werden. Er beschloss mit einigen Freunden in den fremden Keller einzubrechen und nach dem Schatz zu graben. Der Einbruch gelang zwar, doch schienen die Grabungen erfolglos bleiben zu wollen. Schon waren die Schatzgräber nahe daran, jede weitere Bemühung einzustellen, als man plötzlich auf einen harten Gegenstand stieß. Das verdoppelte den bereits erlahmten Eifer und der Gegenstand kam immer mehr zum Vorschein. Als das Erdreich genügend entfernt war, fand man eine Art steinernen Kasten aus kostbarem Marmor, dessen nähere Untersuchung und spätere Forschung ergab, dass es sich um ein altrömisches Denkmal der XIII. Legion handeln mochte, welches ein römischer Feldoberst dem Septimus Severus und seinem Sohn Caracalla gesetzt hatte.


Mit Aufsandungserklärung vom 29. Dezember 1921 erwarb das Haus die Handelsvereinigung "Ost", Export und Import A.G. 1931 wurde das Eigentumsrecht dem Wiener Bank Verein einverleibt. Durch Kaufvertrag am 23. Juni 1934 kam es an die "Österreichische Realitäten A.G.".

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 3. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 590-594