Jordangasse 1-3

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1421
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Adolf Endl, Anton Honus
Prominente Bewohner
PageID 36445
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Recherche
Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Jordangasse 1
  • 1., Schultergasse 6
  • 1., Wipplingerstraße 5
  • 1., Jordangasse 3
  • Nr.: 277 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 289 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 394 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 395 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 427 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 428 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


1, Jordangasse 1 und 3 (Konskriptionsnummern 394 und 395), Schultergasse 6, Wipplingerstraße 5.

Vorgängergebäude

Zur Zeit der Judenstadt stand hier ein großes Gebäude, das die späteren Parzellen Stadt 393 A (Wipplingerstraße 3), 394 (Jordangasse 1) und 395 (Jordangasse 3) umfasste. Im Gegensatz zu den meisten anderen Häusern der Judenstadt ist der letzte jüdische Besitzer nicht bekannt. Nach der Judenvertreibung des Jahres 1421 (siehe Geserah) wurde es (wie alle anderen Häuser) beschlagnahmt und kam danach in den Besitz des Bürgermeisters Hans Scharfenperger (der Ältere). Von ihm ging es in das Eigentum seines Sohnes Hans Scharfenperger (der Jüngere) über, unter dem das Haus in drei Teile (später Stadt 393 A, 394 und 395) geteilt wurde.

Haus Stadt 394 / Jordangasse 1, Wipplingerstraße 5

Dieses Haus verkaufte Hans Scharfenperger (der Jüngere) im Jahr 1438. 1664 kam es in den Besitz des kaiserlichen Dieners, Mitglieds des äußeren Rates und städtischen Mauthändlers Ferdinand von Raidegg, der später auch das Haus Stadt 558 (Tuchlauben 12) besaß. Er ließ das bereits baufällige Haus abtragen und durch einen Neubau ersetzen. Raidegg suchte wegen der hohen Baukosten bei Kaiser Leopold I. um dreißig Jahre Quartierfreiheit (Befreiung von der zwangsweisen Einquartierung von Personen im jeweiligen Haus) an und versprach außerdem, dem Kaiser einen (sehr guten) Weinberg zu schenken. Das Gesuch wurde mit dem kaiserlichen Dekret vom 27. Mai 1679 bewilligt.

Haus Stadt 395 / Jordangasse 3, Schultergasse 6

Da Steuern nicht bezahlt worden waren und der Besitzer, der es 1442 von Hans Scharfenperger (dem Jüngeren) erworben hatte, ohne Erben starb, ging das Haus Stadt 395 in das Eigentum der Stadt über, die es vor 1501 verkaufte. Aus einer Urkunde des Jahres 1529 geht hervor, dass das Haus bereits zu diesem Zeitpunkt mit Ziegeln gedeckt war. Ab 1549 gehörte es einem Brüderpaar, wobei einer der beiden in Schulden geriet und der andere längere Zeit im Ausland war. Da man nicht wusste, ob dieser noch lebte, und um die Schulden des anderen zu tilgen, wurde das Haus aufgrund einer Verordnung des Bürgermeisters und des Rates der Stadt Wien verkauft. 1578 wurde ein "kleines Häusl" (später Haus Stadt 396; siehe Schultergasse 4) vom Gebäude getrennt und verkauft.


Neubau 1882-1884

In den Jahren 1882 bis 1884 wurde anstelle der beiden alten Häuser ein Neubau nach Plänen von Adolf Endl und Anton Honus errichtet. Durch den schweren Bombentreffer, den das Nachbarhaus Schultergasse 4 am 12. März 1945 erlitt, wurde auch dieses Haus in Mitleidenschaft gezogen. Dabei wurde ein etwa zwei Fenster breites Stück der beiden obersten Stockwerke weggerissen.


Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 3. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 501-503 (Haus Stadt 395), 513 (Bombenschaden) und 517-519 (Haus Stadt 394)