Wipplingerstraße 16

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1892
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Wilhelm Klingenberg Senior
Prominente Bewohner Herberstein, Jörger, Starhemberg
PageID 39102
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Wipplingerstraße 16
  • 1., Schwertgasse 2
  • Nr.: 356 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 386 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 397 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)


1, Wipplingerstraße 16 (Konskriptionsnummer 360), identisch mit Schwertgasse 2.

Dieses Haus wird, mit seinem Besitzer Smerl Wenklein "dem Juden", 1421 erstmals genannt. Nach Aufhebung der Judenstadt schenkte Herzog Albrecht III. das Gebäude am 11. Mai 1422 einem neuen Besitzer (gleich dem Nachbarhaus Stadt 361).

1525 brannte das Haus ab. Da sich bis 1543 kein Erbe für die Brandstatt fand, der das Haus wieder aufbauen hätte wollen, wurde sie durch den Bürgermeister und Rat der Stadt um 50 Pfund Wiener Pfennig verkauft. Nachdem die Besitzer das Haus bis zum ersten Stock aufgebaut hatten, verkauften sie es im selben Jahr um 250 Pfund Wiener Pfennig weiter. Im Jahr 1561 wurde es erneut, um 1050 Pfund Wiener Pfennig, weiterverkauft. Für diese enorme Wertsteigerung innerhalb knapp zweier Jahrzehnte liegen keine Anhaltspunkte vor. Vermutlich war das Haus 1561 bereits zweistöckig und möglicherweise auch ein gesamter Neubau durchgeführt worden.

Nach vielfachem Besitzerwechsel fiel es am 7. Juli 1716 in den Besitz der Gräfin Maria Rosalia von Herberstein und gelangte dann in den Besitz der Grafen Jörger (die Gräfin Maria Rosalia von Herberstein war eine geborene Jörger) und Starhemberg.

Der Neubau

1892 wurde es durch den Architekten Wilhelm Klingenberg senior neu erbaut.

Archäologische Funde

An der Ausmündung der Schwertgasse, die bei diesem Haus in die Wipplingerstraße einmündet, fand man gelegentlich der Erdarbeiten im Jahr 1874 drei kleine aufschriftlose Altäre von 40 und 36 Zentimeter Höhe. Sie mochten wohl mit dem nahen Übergang über den Ottakringerbach (Hohe Brücke) in Zusammenhang gestanden sein. Einer von ihnen hatte an den Seitenflächen Opferkrug und Schale eingemeißelt.

In zwei Metern Tiefe stieß man dort auf Bruchstücke von Leistenziegeln, ferner auf zahlreiche Knochen von Haustieren, Topfscherben, Bronzehaken, auf einen halben Mahlstein aus Granit, endlich auf Bruchstücke sehr großer Töpfe aus Ton, welche auf der Drehscheibe geformt und gebrannt, im Übrigen aber den Gefäßen aus vorrömischer Zeit sehr ähnlich sind.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 3. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 597-600